Jesus Christus

Psalm 68: Gott im Himmel, auf der Erde

In Psalm 68 zeigt sich Gott an drei verschiedenen Orten: Auf der Erde, im Himmel und in seiner Wohnung. Damit verbinden sich zwei Gedanken. Erstens: Er herrscht, Er hat Autorität, Er regiert. Und zweitens: Er wünscht Gemeinschaft mit Menschen, die an Ihn glauben, die bei Ihm sein wollen.

 

Gott auf der Erde

V. 5: Macht Bahn dem, der einherfährt durch die Steppen, Jah ist sein Name, und frohlockt vor ihm!

„Macht Bahn“, sagte Gott, als Er sein irdisches Volk aus Ägypten befreite und ins Land Kanaan brachte. Die Ägypter mussten sie ziehen lassen, die Bewohner Palästinas mussten ihnen weichen – überall, wohin die Israeliten im Glauben ihren Fuß setzten.

„Macht Bahn“, wird Gott sagen, wenn Er sein irdisches Volk wieder in seinem Land zusammenführen wird. Und wenn sich seine Feinde zusammenrotten, wird Er selbst eingreifen. Ein tausendjähriges Friedensreich wird sich unwiderstehlich auf der Erde ausbreiten (vgl. z.B. Jes 11,9).

„Macht Bahn“, rief Johannes der Täufer, als er den Herrn Jesus ankündigte: „Bereitet den Weg des Herrn!“ Wie das? „Bringt nun der Buße würdige Frucht“ (Joh 1,23; Mt 3,8)! Gottes Einfluss auf der Erde heute ist nicht – wie in der Zukunft – geographisch und militärisch, sondern moralisch: Er will das Krumme gerade haben und das Hügelige eben. Meine krummen Wege, Dein ständiges Auf und Ab. Wie das? Durch Buße. Damit „machen wir Bahn“. Die Sünde muss aus dem Weg geräumt werden, mein eigensinniges Festhalten an allem, was nicht Gottes geraden Wegen mit mir entspricht. Dann hat Gott gebahnte Wege – in mir auf der Erde (vgl. Ps 84,6).

 

Gott im Himmel

V. 33.34: Ihr Königreiche der Erde, singt Gott, besingt den Herrn – Sela –, den, der einherfährt auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit!

Gott regiert im Himmel. Dort ist sein Thron. Er fährt einher auf den Himmeln. Gott im Himmel regiert über

  • die Himmel der Vorzeit, die Gott schon seit Menschengedenken beherrscht. Vielleicht ist hier an die sichtbaren, geschaffenen Himmel, an die Atmosphäre und das Weltall zu denken. Diese Himmel werden einmal in Gottes Gericht vergehen und durch einen neuen Himmel und eine neue Erde ersetzt werden (Offb 21,1).
  • den Himmel, der für uns unsichtbare, geschaffene Aufenthaltsort der geistigen Wesen. Dort können wir uns in Gedanken mit den geistlichen Segnungen des Gläubigen beschäftigen, dort findet aber auch der Kampf mit den geistlichen Mächten der Bosheit statt. Dort ist auch Gottes Regierungsthron. Die Gläubigen haben den Sieger schon jetzt auf ihrer Seite und sind von Ihm mit einer „Waffenrüstung“ ausgestattet (vgl. Eph 6,10 ff.).
  • die Himmel, in denen Gott wohnt. Das Vaterhaus gibt es schon ewig. Es ist heilig. Dort hatte und hat Böses keinen Zutritt, es ist für Gott reserviert, für Menschen unzugänglich (vgl. 1. Tim 6,16). Für immer? Nein, Jesus Christus ist nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren, um dort Wohnungen für Menschen zu bereiten, die an Ihn glauben (Joh 14,1-3). Dort regiert Gott nicht, sondern Er wohnt dort. Er wird dort mit seinen Kindern wohnen. Ich werde einmal dort wohnen – mit Ihm im Himmel.

 

Gott in seiner Wohnung

V. 19: Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jah, Gott, eine Wohnung habe.

Gott möchte nicht nur regieren, sondern auch wohnen. Seine Wohnung ist im Himmel, aber Er möchte auch bei Menschen hier auf der Erde zu Hause sein – und den Menschen ein Zuhause bieten, die mit Ihm zusammen sein möchten, die sich bei Ihm wohl fühlen.

Die Wohnung Gottes bei den Menschen

  • gab es im Garten Eden noch nicht. Damals besuchte Gott Adam und Eva in ihrem Garten. Aber der Sündenfall hatte dazu geführt, dass sie sich vor Ihm versteckten.
  • existierte erstmals, als das Volk Israel das Zelt der Zusammenkunft baute. Später setzte sich dieses Wohnen im Tempel fort. Dort hatte Gott auf dem Deckel der Bundeslade seinen Platz – im Allerheiligsten, das kein Mensch betreten durfte, außer dem Hohenpriester an einem Tag im Jahr. Aber für die Söhne Korahs zum Beispiel war selbst ein Tag im Vorhof besser als sonst tausend (vgl. Ps 84,11).
  • ist heutzutage in jedem einzelnen Gläubigen und in der Versammlung (Kirche/Gemeinde). Mein Körper ist Gottes Tempel (vgl. 1. Kor 6,19). Ich möchte, dass mein „Tempel“, mein Körper, für Gott rein ist! Die Versammlung, die Gesamtheit der Gläubigen (nicht das Gebäude aus Stein oder Beton), ist ebenfalls Gottes Tempel, Gottes Haus (vgl. 1. Kor 3,16; 1. Pet 2,5). Dort hat Gott zu sagen; dort werde ich aufgenommen, dort bin ich zu Hause. Ein „Hausgenosse Gottes“ (Eph 2,19) – in Gottes Wohnung.
  • kann es nur geben, weil Gott in Christus Mensch geworden ist und dieser für die Menschen starb. Die Sünde hindert jeden Menschen an der Gemeinschaft mit Gott. Weil aber das Opfer des vollkommenen Sohnes Gottes, der Mensch wurde und starb, dem Glaubenden zugerechnet wird, und weil sein Blut ihn reinigt (vgl. Offb 1,5; 1. Joh 1,7), kann er Gemeinschaft mit Gott haben. Das ist Gottes Wunsch und Ziel. Dazu gab Er seinen Sohn in den Tod. So dass jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat (Joh 3,16) – jetzt mit Gott auf der Erde, dann mit Gott im Himmel.