Zum Nachdenken

Zum neuen Jahr 2020

Jeder Jahreswechsel ist für Jung und Alt mit Hoffnungen und Ängsten verbunden. Das liegt an unseren bisherigen Erfahrungen, an unserer aktuellen inneren Verfassung, an den momentanen Lebensumständen und auch an der Lebendigkeit unserer Beziehung zu unserem Herrn Jesus.

An und für sich ist es egal, ob der nächste Tag das Datum des 17. September oder des 1. Januar trägt. Aber für unser Empfinden und Gefühl ist es eben nicht ganz egal. Jedenfalls freue ich mich auf die letzten Tage eines „alten“ Jahres, weil sie bei mir häufig durch die Feiertage und durch Urlaub „frei“ sind. Zudem freue ich mich auf die ersten Tage eines dann „neuen“ Jahres, weil die Arbeitstaktung noch nicht so intensiv ist. Geht es dir vielleicht auch so?

 

Neujahr in Gottes Wort

Und tatsächlich finden wir auch in Gottes Wort den Einschnitt eines neuen Jahres. Für das Volk Israel war das sogar mit besonderen Festen verbunden. Kurz nach Beginn des neuen „religiösen“ Jahres gab es das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote. Alle Männer in Israel mussten zu diesen Festen nach Jerusalem reisen (5. Mo 16,5-8). Das hatte natürlich einen geistlichen Grund. Aber diese Festzeiten waren für die Israeliten zugleich Urlaubszeit. So darfst auch du solche Jahreswechsel zum Urlaub oder für Ferien nutzen.

Gott sagt auch ausdrücklich, dass Er auf uns und das, was uns gehört, vom Beginn des Jahres bis zum Ende achthat: „Ein Land, auf das der Herr, dein Gott, Acht hat: Beständig sind die Augen des Herrn, deines Gottes, darauf gerichtet, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres“ (5. Mo 11,12). So dürfen auch wir wissen, dass Gott uns nicht im Stich lässt, sondern sich das gesamte Jahr um uns kümmert.

 

Das neue Jahr

Und nach dem Neujahr steht dann manchmal das neue Jahr wie ein Berg vor uns. Man denkt weniger an Ferien, sondern mehr an alles das, was es zu erledigen gibt. Vielleicht ist das für dich der Schulabschluss wie die Mittlere Reife oder das Abitur; eventuell stehst du auch mitten in deiner Ausbildung oder am Ende deines Studiums. Das alles kann sehr belastend sein, wenn man nicht weiß, ob man alles packt, was es zu bewältigen gilt.

Es kann auch Termine geben, auf die du zusteuerst. Womöglich denkst du an eine Verlobung oder die Eheschließung. Das ist schön, aber man weiß trotzdem nicht genau, was einen erwartet. Ob man ein Ja oder ein Nein bekommt oder was die nächste Zeit bringt. Vielleicht hast du als Schwester den Eindruck, dass ein junger gläubiger Mann an dir interessiert ist: Ob er wohl fragen wird?

 

„Ungläubige“ Termine

Auch in unserer ungläubigen Umgebung denken viele an wichtige Termine des Jahres. Jungen hoffen vielleicht auf die Fußball-EM oder „wichtige“ Endspiele. Politisch Interessierte fragen sich, was die deutsche Politik mit dem Ratsvorsitz in der Europäischen Union im zweiten Halbjahr anfängt.

Spötter warten auf die abermalige Verschiebung der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg. Am 3. Oktober wird der 30. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung sein. Sportler warten auf die 32. Olympischen Sommerspiele in Tokio.

Historiker interessieren sich für den 100. Geburtstag von Johannes Paul II., dem ehemaligen „Papst“, und von Richard von Weizsäcker, dem ehemaligen Bundespräsidenten. Andere beschäftigen sich mit dem 100. Todestag des deutschen Soziologen Max Weber, der mich vor Jahren in meinem Abitur „gequält“ hat, oder mit dem 200. Geburtstag des kommunistischen Revolutionärs Friedrich Engels.

Musiker erfreuen sich an dem 250. Geburtstag von Ludwig von Beethoven. Astronomen freuen sich auf die totale Sonnenfinsternis am 14. Dezember, sichtbar im Pazifik, Chile, Argentinien und im Südatlantik.

 

Und wir Christen, worauf warten wir?

Ich kann verstehen, dass du als junger Christ an deine Ausbildung, an eine mögliche Verlobung oder einen besonderen Urlaub denkst. Vergiss aber bitte nicht, dass es für uns Gläubige noch wichtigere „Termine“ gibt:

  • An erster Stelle steht: Bist du schon ein bekehrter Christ, der Jesus als Retter angenommen hat? Wenn nicht, hast du heute noch Gelegenheit. Es könnte sonst zu spät sein!
  • In diesem Jahr kann der Herr Jesus wiederkommen – vielleicht heute! Haben wir alles in Ordnung gebracht, was es zu regeln gilt? Gibt es eine Sünde, die ich verborgen habe und noch nicht dem Herrn bekannt habe? Gibt es vielleicht eine Sünde, die ich einem verantwortlichen Bruder im örtlichen Zusammenkommen bekennen muss, weil ich weiß, dass sie in die „Kategorie“ von 1. Korinther 5 fällt (Hurerei, Habsucht, Trunkenbold)? Es fällt einem viel schwerer, sich später aufzuraffen und es zu bekennen, und es ist noch schwieriger, die Folgen zu tragen, wenn es früher oder später doch herauskommt. Das wird dir jeder bestätigen, der das nicht bedacht hat ...
  • Bist du schon getauft und hast dich dadurch bewusst zum Herrn Jesus bekannt? Dadurch werden wir nicht für den Himmel gerettet. Aber der Herr Jesus wartet darauf, dass wir uns auch in unseren Familien und vor unseren Klassenkameraden, Kommilitonen, Arbeitskollegen und Nachbarn zu Ihm bekennen.
  • Hast du schon auf den Wunsch deines Herrn geantwortet: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19)? Wenn du verstehst, dass du dann nicht einfach leben kannst, wie du willst (aber das kannst du auch nicht, von du noch nicht am Gedächtnismahl [Abendmahl] teilnimmst!), freut sich der Herr auf diesen Wunsch.
  • Hast du dich bewusst entschieden, dich mit Gläubigen zu versammeln, die auf der Grundlage des Wortes Gottes „als Versammlung“ (Gemeinde) zusammenkommen und die Einheit des Geistes (Eph 4,3) verwirklichen wollen? Die dem Herrn von Herzen gehorsam sein wollen in allem, was Er uns in seinem Wort mitteilt?
  • Wenn du vor der Frage stehst, was du nach der Schule oder dem Studium tun sollst und in was für einem Unternehmen du anfangen sollst: Bitte den Herrn um seine gute Führung und sprich mit deinen Eltern und geistlichen Freunden über diese Entscheidung.
  • Vielleicht – oder soll ich sagen: wahrscheinlich – gibt es auch etwas, was du in deinem Leben aufgeben solltest, weil es dich daran hindert, mit ganzer Entschiedenheit dem Herrn Jesus nachzufolgen. Dafür brauchst du nicht bis zum 31. Dezember 2020 zu warten! Du solltest es nicht ...

 

Ein glückliches Leben

So könnte man fortfahren. Du weißt selbst am besten, welche „Termine“ in deinem Leben in diesem Jahr 2020 dran sind. Ich wünsche dir dazu Weisheit von oben, geistliche Einsicht und auch viel Freude.

Unser Leben an der Hand des Herrn ist ein Leben voller Glück und Freude, selbst wenn es traurige Tage gibt. Aber wer mit Ihm geht, führt ein erfülltes Leben. Vielleicht hast du das schon erlebt. Jedenfalls möchte dir Gott das im Jahr 2020 schenken.