Bibel praktisch

Gott erfüllt Prophetie

auch durch "High Tech"
 

Die Wüste ist ein gefährlicher Ort


Sie wollten nur von der israelischen Stadt Elath aus einen interessanten Ausflug in die Wüste unternehmen. Die Gruppe von 18 Touristen aus Deutschland und Österreich war an einem Samstagmorgen von der Hafenstadt Elath am Roten Meer aus mit einem Touristenführer aufgebrochen. Irgendwann verlor ihr Führer die Orientierung, sodass die Gruppe sich in der Wüste verirrte. Die Temperatur lag bei 39°C. Das Wasser wurde knapp und die Gruppe setzte einen Notruf ab. Ungefähr eine Stunde später waren die Retter da. Sie fanden die Gruppe etwa 20 km nördlich von Elath. Die 18 Urlauber konnten unversehrt in ihre Hotels in die Küstenstadt zurückgebracht werden – aber sie vergaßen nie, wie gefährlich die Wüste sein kann!

 

Die Wüste wird fruchtbar werden


Zwei Drittel des Landes Israel sind heute Wüste – und zwar sogenannte Trockenwüste, das heißt hier fallen im Jahresdurchschnitt weniger als 200 mm Regen, und es verdunstet mehr Wasser durch die Sonne als Niederschläge in Form von Regen fallen.

Da ist es umso erstaunlicher, dass es in der Bibel eine Reihe von Prophezeiungen gibt, die davon berichten, dass die Wüste in Israel eines Tages grün und fruchtbar sein wird. Physikalisch und klimatologisch ist das dauerhaft eigentlich unmöglich, aber Gottes Wort bleibt wahr. Eine dieser Vorhersagen findet sich im Buch des Propheten Jesaja:

„Die Elenden und die Armen, die nach Wasser suchen, und keins ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen und Buchsbäume miteinander; damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des Herrn dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat“ (Jes 41,17-20).

Eine kühne Ankündigung – oder? In den Wüsten Israels sollen Wasserquellen entstehen. Es soll Wasser im Überfluss geben. Pflanzen sollen in der Wüste wachsen, sogar Bäume wie Zedern, Akazien, Myrten und Olivenbäume.

Die Wüste soll grün werden. Zugleich wird auch der Grund angegeben, warum dies geschehen soll: „… damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des Herrn dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.“

Ist das nicht erstaunlich? Da muss schon ein Wunder geschehen, damit diese Prophezeiung Wirklichkeit werden kann. Der erste Premierminister Israels David Ben-Gurion hat einmal gesagt: „Wer in Israel nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist“ – und er wusste, wovon er sprach.

Erfüllung im Tausendjährigen Reich
Die erwähnte Prophezeiung aus Jesaja 41 wird sich im Tausendjährigen Reich erfüllen. Dies macht zum einen Vers 17 klar, der die Not des gläubigen Überrestes Israels in der Drangsal beschreibt. Zum anderen wird in Vers 20 von der Erkenntnis des Herrn gesprochen, die kennzeichnend für das Tausendjährige Reich ist (vgl. Jes 11,9). Dennoch hat es bereits in Israel eine gewisse Vorerfüllung dieses prophetischen Wortes gegeben, die uns über die Größe Gottes staunen lässt.

 

Plantagen in der Negev-Wüste


Der 1948 neu ausgerufene Staat Israel sollte Heimat für alle Juden in der Welt sein. Um den hierfür nötigen Lebensraum zu schaffen, musste bisher brach liegendes Wüstenland nutzbar gemacht werden. Man musste also die Wüste genauer erforschen. Wüste war in Israel ja genug vorhanden und so baute man mitten in der Wüste ein Forschungsinstitut. Als Erstes begann man, nachdem in der saudi-arabischen Wüste Öl gefunden worden war, auch in der Wüste Israels nach Öl zu suchen. Aber unter dem heißen, sandigen Boden der Negev-Wüste gab es kein Öl.

Allerdings fand man in 1000 Meter Tiefe etwas Unerwartetes – ein riesiges Wasserreservoir. Wer aber gedacht hatte, dass damit die Bewässerungsprobleme gelöst waren, wurde enttäuscht. Das Wasser unter der Negev-Wüste enthielt nämlich viel zu viele Mineralien. Es war somit für landwirtschaftliche Zwecke ungeeignet. Was für eine Enttäuschung! Dann machte jedoch jemand eine aufregende Entdeckung: Das mineralreiche Wasser aus der Tiefe war bestens zur Fischzucht geeignet und zwar sowohl für Salzwasser- als auch für Süßwasserfische.

So entstanden mitten in der Wüste große Fischzuchtanlagen, also Seen voller Fische. Und damit nicht genug. Zur selben Zeit machten zwei Wasserbau-Ingenieure eine zukunftsweisende Erfindung. Sie fanden heraus, dass man verhältnismäßig große landwirtschaftliche Flächen mit relativ wenig Wasser bewässern kann, wenn man den Pflanzen das Wasser nur „tröpfchenweise“ zuführt. Als sie ihre Erfindung, die im Übrigen heute noch genutzt wird, dann in der Negev-Wüste ausprobierten, machten sie eine überraschende Entdeckung: Wenn man Pflanzen das hoch mineralische Wasser nur „tröpfchenweise“ zuführte, waren die Pflanzen in der Lage es trotz des hohen Mineralgehaltes aufzunehmen. Das lag daran, dass der Mineralgehalt der Pflanzen höher als in der geringen Wassermenge war. Dadurch konnten die Pflanzen das Wasser aufnehmen und wachsen. Gleichzeitig waren die Früchte aus der Wüste wegen des hohen Mineralgehaltes sehr wohlschmeckend.

So sind mitten in der Wüste riesige Plantagen entstanden. Man pflanzt und erntet Tomaten, Paprika, Peperoni und viele andere Früchte. Auch verschiedene Bäume, die der Hitze standhalten, wachsen auf dem Wüstengebiet. Und da in der Wüste auch im Winter über sommerliche Temperaturen herrschen, wachsen dort das ganze Jahr über Gemüse, Gewürzpflanzen, Datteln, Oliven und natürlich Obst. 70% des landwirtschaftlichen Exports Israels kommen heute aus der Negev-Wüste. So zeigt sich, dass Gottes Prophezeiung sich teilweise sogar ohne „Wunder“ erfüllen kann.

 

Gott will geehrt werden


Manchmal gebraucht Gott die Intelligenz, die Tatkraft und die Erfindungsgabe von Menschen, um seine Pläne zu verwirklichen und seine Vorhersagen teilweise jetzt schon zu erfüllen. Und all das tut Er, damit man zugleich sehe und erkenne und zu Herzen nehme und verstehe, „dass die Hand des Herrn dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat“ (Jes 41,20).