Editorial

Grußwort

„Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen“ (1. Mo 1,28) – das war der erste Auftrag Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde, an den Menschen, an Adam. Im ursprünglichen Zustand der Unschuld konnte Adam diesem Auftrag nachkommen, konnte „herrschen“, indem er – bildlich gesprochen – allen Tieren charakteristische Namen gab (vgl. 1. Mo 2,9.20).

Nachdem der Mensch in Sünde fiel und in Auflehnung gegen Gott, trat an die Stelle von segensreichem Herrschen Bosheit und Gewalttat, Mord und Lüge. Herrschaft und Macht sucht der Mensch seitdem auch über seinesgleichen zu gewinnen – auch durch Lüge und Betrug, Hinterlist oder Übervorteilung. Das haben auch manche gläubige Männer erfahren, von denen die Bibel berichtet: Jakob, Joseph, David, Nehemia und weitere Leidgeprüfte … (s. S.8) 

Man könnte eigentlich verzweifeln, wenn man das Elend sieht, das Menschen von Menschen (und dem dahinter stehenden Feind Satan) täglich angetan wird. Aber wie der Liederdichter Paul Gerhardt in gläubigem Vertrauen auffordert:

 

„Auf, auf gib deinem Schmerze und Sorgen Gute Nacht!

Lass fahren, was das Herze betrübt und traurig macht;

bist du doch nicht Regente, der alles führen soll:

Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl.“

 

Das hat Paul Gerhardt Mut und Zuversicht gegeben, das stärkt auch heute das Vertrauen auf den großen, souveränen Gott, den Allmächtigen und „Schöpfer der Enden der Erde“ (Jes 40,28). Ihm entgeht nichts, Ihm entgleitet nichts, Er regiert – für uns oft unsichtbar und nicht unmittelbar – und Er tut es in absoluter Gerechtigkeit. Seine Regierungswege mit den Menschen sind vollkommen (s. S. 24).

In Psalm 96 lässt Gott durch David sagen: „Sagt unter den Nationen: Der Herr regiert! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker richten in Geradheit“ (V.10). Das betrifft jeden Menschen persönlich, ob lebend oder schon gestorben (1. Petr 4,5).

Und Gott nimmt sich auch seiner Schöpfung an, sie wird noch einmal in neuem Glanz dastehen, während der Herr Jesus im 1000-jährigen Reich regieren wird (s. S. 20). „Denn es brechen Wasser hervor in der Wüste und Bäche in der Steppe“ und „die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse“ (Jes 35,6.1). Der Schöpfergott wird noch Wunder tun und seine Größe und Herrlichkeit kundtun.