Der Mantel und das Christentum

Ein gläubiger Christ lernte einmal einen alten Mann kennen, der schon viel Schweres erlitten hatte. Der Gläubige erzählte dem Senioren von der Liebe Jesu, von seinem Mitgefühl und seiner Hilfe, aber der wehrte ab. Er fühlte sich durch das unglaubwürdige Leben eines religiösen Würdenträgers zu sehr abgestoßen.

Der Christ versuchte ihm zu erklären, was echten Glauben von einem nur äußerlichen Christentum unterscheidet: „Stellen Sie sich einmal vor, ich stehle Ihren Mantel, ziehe ihn an und begehe einen Raubüberfall. Die Polizei hat mich noch fliehen sehen, mich aber nicht mehr einholen können. Doch sie verfügt über ein wichtiges Indiz, das zu Ihnen führen wird: Ihren Mantel. Was würden Sie sagen, wenn man Sie wegen Ihres Mantels für den Räuber halten würde?“

„Ich würde das rundheraus von mir weisen und sagen: Der Mantel – das bin nicht ich selbst.“

„Ganz richtig! Und genauso wenig darf man Jesus Christus mit denen verwechseln, die seinen Namen zu Unrecht tragen.“

Dieses Beispiel machte den alten Mann nachdenklich. Bei der nächsten Begegnung fragte er den Gläubigen: „Wie kann ich denn ein wirklicher Christ werden?“ Die Antwort lautete auf den Punkt gebracht: „Wir müssen von einem Leben im Eigenwillen zu Gott umkehren, Ihm unsere Verfehlungen bekennen und an Jesus Christus und sein Erlösungswerk glauben.“

Als sie sich erneut trafen, umarmte der alte Mann den jüngeren voll Freude und sagte: „Ich danke Ihnen, dass Sie mir den Weg zu Gott gezeigt haben. Jetzt weiß ich, dass Er mich angenommen hat.“ Und indem er mit dem Finger zum Himmel wies, fügte er hinzu: „Sie tragen seinen Mantel zu Recht.“


Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.

Matthäus 7,21