Die Spardose

Die Spardose

Eines Nachts fing der Hund der Familie Perez im Hof an zu bellen. Sofort waren alle auf den Beinen. Sie wussten, dass Guerilla-Kämpfer sich in der Nähe des Dorfes versteckt hielten. Am Abend vorher waren schon welche gekommen und hatten ihr ganzes Geld genommen. Angstvoll klammerten sich die Kinder an die Hände der Eltern.

Unter heftigen Schlägen gegen die Tür verlangten raue Stimmen: „Aufmachen!“ Der Vater öffnete. Vier drohende Gestalten traten ein, packten ihn und den ältesten Sohn und stellten sie an die Wand. „Geld her!“, verlangten sie. „Unser ganzes Geld wurde uns schon abgenommen“, antwortete Herr Perez. „Dann werden wir euch abknallen“, erklärte der Anführer eiskalt.

Da ging eines der kleinen Mädchen auf den Mann zu und sagte: „Ich hole meine Spardose.“ Sie lief weg, und bevor der Anführer begriff, was geschah, erschien sie wieder mit ein paar kleinen Münzen, die sie dem Mann in die Hand drückte. Einen Augenblick lang war Stille. Dann bückte sich der Anführer und umarmte die Kleine.

Schweigend verließen die Männer das Haus. Als sich die Tür geschlossen hatte, kniete die Familie Perez nieder, alle miteinander, und der Vater dankte dem Herrn für seinen gütigen Schutz.

Gott hat tausend Mittel, seine Wunder zu wirken!

„Lass mich früh hören deine Güte, denn auf dich vertraue ich; tu mir kund den Weg, den ich wandeln soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele! Errette mich, HERR, von meinen Feinden! Zu dir nehme ich meine Zuflucht“ (Psalm 143, Verse 8.9).