Der Lohn der Sünde ist der Tod

Der Lohn der Sünde ist der Tod

Der Christ – in Sicherheit auf abschüssigem Weg?

„Der Lohn der Sünde ist der Tod“, sagt Paulus in Römer 6,21. Es ist ein unumstößlicher Grundsatz der Regierung Gottes mit den Menschen. Sie gilt ausnahmslos für jeden Menschen. Wer von den Lesern den Herrn Jesus nicht als seinen persönlichen Retter kennt, sollte sich diese Aussage Gottes als eine ernste, vielleicht sogar letzte Warnung vor dem ewigen Tod, dem ewigen Getrenntsein von Gott in der Hölle zu Herzen gehen lassen und sich noch heute zu dem Herrn Jesus bekehren. Doch was ist mit denjenigen, die sich bereits bekehrt haben und unverlierbar ewiges Leben besitzen? Können sie einfach ohne Konsequenzen drauflos sündigen?

 

Römer 8,13 stellt solche gleichgültigen Christen in das Licht Gottes: „Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben.“ Gott hat uns Christen ein neues Inneres geschenkt, so dass wir nicht mehr „nach dem Fleisch sind“, sondern in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes (Röm 8,5). Doch leider können wir noch „nach dem Fleisch leben“! Das bedeutet, dass wir so handeln als ob wir nicht bekehrt wären. Wir tun dann das, was unsere alte, böse Natur will, und nicht das, was der Geist Gottes will. Direkt im Vers davor werden die Angesprochenen „Brüder“ genannt. Dadurch wird ganz klar, dass hier nicht Ungläubige gemeint sind. Wenn wir bekennen, an Christus zu glauben, und trotzdem den Weg unserer alten Natur gehen, ruft das Wort uns warnend zu: Das Ende Deines Weges ist der Tod!

Dasselbe bestätigt Kolosser 1,21–23, allerdings positiv formuliert: Wir sind mit Gott versöhnt, um heilig und untadelig vor Ihm zu stehen, „sofern ihr in dem Glauben gegründet und fest bleibt“. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn wir nicht auf dem Weg des Glaubens bleiben, sondern uns wieder zur Welt zurückwenden oder die Sünde in uns regieren lassen, können wir nicht mehr behaupten, auf dem Weg zum Ziel, zur Herrlichkeit zu sein.

Kann ein Gläubiger also doch verloren gehen?

Kann denn dann ein Gläubiger doch verloren gehen? In den Heften 7 und 8/2006 wurde doch gerade ausführlich begründet, dass ein wahrhaft Wiedergeborener nicht verloren gehen kann!

Jede Medaille hat zwei Seiten. Auf der einen Seite steht Gottes sichere Zusage, dass wir, wenn wir uns bekehrt haben, ewiges Leben haben. Keine Macht kann uns aus der Hand des Vaters und des Sohnes rauben (Joh 10,28.29). Auf der anderen Seite steht jedoch unsere Verantwortung, entsprechend unserer Position als Christen zu leben. Deshalb appelliert Gottes Wort öfters an unser praktisches Verhalten und warnt uns mit einem „wenn“ oder „sofern“ vor dem schlimmen Ende eines falschen Weges (vgl. Heb 10,38).

Ein Beispiel aus dem Alltag zeigt, dass diese Ausdrucksweise durchaus üblich ist: Eine Familie macht bei einer Bergwanderung Picknick. Der Vater warnt seine Kinder: „Bleibt immer in meiner Nähe. Wenn ihr zu dicht an den Abgrund geht, fallt ihr hinunter und stürzt in den Tod!“ Trotzdem behält er seine Kinder im Auge und würde sie, bevor sie abstürzen, zurückreißen. Er käme nie auf den Gedanken seinen Kindern zu sagen: „Also macht euch mal keine Sorgen, spielt vergnügt ohne Rücksicht auf die Absturzkanten, ich passe schon auf euch auf.“

Genau so redet Gott zu uns. Er fordert uns auf, ganz in seiner Nähe zu bleiben, um einen Weg des Segens und Glücks zu erleben. Wenn wir uns aber von Ihm und seinem Wort entfernen, werden wir die Folgen tragen müssen. Keines seiner Kinder wird verloren gehen, aber den Ernst der Aussagen sollten wir alle auf uns wirken lassen. Und ist nicht jede Minute auf dem falschen Weg auch verlorene Zeit für den Herrn Jesus und für uns?

Gesunde Nahrung?

Ein Sprichwort lautet: „Der Mensch ist, was er isst.“ Das gilt auch für die Aufnahme von Eindrücken, die wir hören oder sehen. Im Internet, Fernsehen und Kino gibt es ein reichhaltiges Unterhaltungsangebot. Welcher Kassenschlager der Kinos kommt ohne Gewalt und Sex aus? Das macht den Film für diese Welt erst richtig spannend. Wer sich das ansieht, wird sein Gefühlsleben und seine Gedankenwelt beeinflussen, ob er es will oder nicht. Dann wird die Sünde in uns sich mit der Welt um uns verbinden und uns auf einen bösen Weg führen. „Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten“ (Gal 6,7.8). Wollen wir als Christen, für die Christus gestorben ist, wirklich einen solchen Weg gehen?

Die Gnade missbrauchen?

Römer 6,1 stellt die Frage: „Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?“ Gottes Antwort darauf ist eindeutig: „Das sei ferne!“ Wer meint, dass ein sündiges Leben nichts ausmacht, weil Gottes Gnade schließlich unendlich groß ist und die ewige Sicherheit nicht gefährdet ist, missbraucht die Gnade Gottes. Er sollte sich ernsthaft fragen, ob er zu den „gewissen Menschen“ gehört, die sich nebeneingeschlichen haben und vom Heiligen Geist als Gottlose bezeichnet werden: Auf sie wartet das Gericht (vgl. Judas 4).

Durch den Geist leben

Wir Menschen werden nie in der Lage sein, genau zu sagen, wer errettet ist und wer nicht. Wir können nicht in das Herz des anderen sehen, das tut allein Gott. Unsere Aufgabe ist nur, das zu beurteilen, was zu sehen oder zu hören ist. Für uns selbst gilt: „Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“ (Röm 8,16). Jeder, der mit Gott unter der Leitung des Heiligen Geistes lebt, wird das Bewusstsein, Kind Gottes zu sein, kennen und sich darüber freuen. Es ist eben nicht nur ein erlerntes Wissen, sondern ein Zeugnis des Geistes in uns, das sich auf biblische Wahrheit stützt. Doch wenn wir uns vom Herrn entfernen, werden wir dieses Zeugnis nicht mehr wahrnehmen können. Dann gelten uns die oben genannten ernsten Worte, die uns zur Umkehr leiten sollen. „Wenn ihr durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben“ (Röm 8,13).

„Wenn ihr nach rechts oder wenn ihr nach links abbiegt, so werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf!“ (Jes 30,21).