Nachgedacht

Man ist nur einmal jung

„Man ist nur einmal jung!“ – dieser Satz klingt mir noch immer in den Ohren, wenn ich an ein Gespräch zurückdenke, das ich vor einigen Wochen mit einem jungen Mann geführt habe. Dieser junge Mann war bei gläubigen Eltern aufgewachsen und bekannte auch, dem Herrn Jesus anzugehören. Sein Leben stimmte aber so wenig mit seinem Bekenntnis überein, dass ich mir ernste Sorgen um ihn machte. So sprach ich ihn eines Tages daraufhin an. Da sagte er mir frei heraus: „Man ist nur einmal jung!“

Wie recht er doch hatte! Man ist in der Tat nur einmal jung. Und das ist auch nicht unwichtig. Warum nicht? Weil es doch sehr darauf ankommt, wie man diese schöne Zeit nutzt. Darin hätte mir mein Gesprächspartner sicher auch zugestimmt. Das wollte er ja gerade: die Zeit so gut wie möglich auskaufen, jede Minute seiner freien Zeit nutzen, um sich an so manchem, was heute jungen Menschen geboten wird, zu erfreuen.

Zu erfreuen? Das ist ja nun die Frage. Es ist natürlich und verständlich, wenn junge Menschen, die den Herrn Jesus noch nicht als ihren Heiland kennen, ihr Herz mit den Freuden dieser Welt füllen möchten. Die Menschen brauchen Freude, und wenn sie noch nichts von der Freude im Herrn Jesus wissen, müssen sie die Freude geradezu in der Welt suchen.

 

Freude in den Dingen dieser Welt?

Kann aber denn jemand, der sogar dem Herrn Jesus angehört, wirkliche Freudein den Dingen finden, die diese Welt ihm bietet? Fragt sie doch, die alle Freuden dieser Welt genossen haben, dann aber durch die Gnade Gottes aus ihrem Sündenleben errettet wurden! Nie mehr möchten sie mit ihrem früheren Leben tauschen, weil sie in Wirklichkeit nicht frei, sondern Sklaven des Satan, des Fürsten dieser Welt, waren und gar keine wahre Freude hatten.

Aber gerade für Kinder gläubiger Eltern kann so manches zur bloßen Gewohnheit herabsinken, wenn sie nicht mit dem Herzen bei der Sache bleiben. Es entsteht dann mit dem Heranwachsen sehr oft eine gewisse Neugierde auf „das Andere“. Sie fürchten, etwas zu verpassen. Vielleicht wollen sie auch nicht so weltfremd erscheinen und ein wenig „mitreden“ können.

Schließlich tastet man sich an die Welt mit ihren Verlockungen heran, und ehe man sich versieht, steckt man schon tief darin. Sehr bald ist es dann auch so weit, dass man da gar nicht so schnell wieder heraus möchte  und, genau genommen, auch gar nicht so leicht wieder heraus kann. Dafür gibt es genug Beispiele: Ein junger „gläubiger“ Mann sagte einmal zu einem älteren Bruder, er wolle jetzt erst einmal ein halbes Jahr in die Welt gehen und dann wieder zurückkehren. Er ist bis heute nicht zurückgekehrt ...

 

Freude ohne den Herrn?

Auch jener junge Freund glaubte, sich später noch intensiver mit den Dingen des Glaubens beschäftigen zu können. Erst einmal wollte er mit fragwürdigen „Freunden“ einfach nur „fröhlich“ sein, auch einmal „so richtig einen draufmachen“. Das ging oft bis in den frühen Morgen hinein. Dass dann zu Tagesbeginn keine Ruhe mehr blieb für das Lesen der Bibel und für das Gebet, ist kaum verwunderlich. Und dass dadurch das Glaubensleben mehr und mehr erlahmte, war nur eine natürliche Folge eines solchen Lebens. Man gibt sich den Genussgiften hin, nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, „verwechselt“ auch schon einmal „mein“ und „dein“, und in Schule und Beruf klappt es auch nicht so recht. Vielleicht kommt man schließlich auch mit den Behörden in Konflikt. Ist das ein schönes Leben?

 

Der Herr Jesus gibt viel mehr und viel Besseres als die Welt!

Nun, ich habe dem jungen Mann gesagt: „Du lebst am wirklichen Leben vorbei!“ Was ist denn das wirkliche Leben? Das ist nur ein Leben mit dem Herrn Jesus. Er ist des Herzens wahre Freude. Der Herr Jesus hatte einst zu Seinen Jüngern gesagt: „Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch“ (Joh 14, 27). Dass Er nicht das gibt, was die Welt gibt, ist klar. Hier geht es darum, wie Er  gibt. Der Satan gibt nur, um alles zu nehmen: Friede, Freude, Reinheit des Herzens und oft auch das zur Existenz Notwendige. Wie der Herr Jesus gibt, sehen wir besonders in der Hingabe seiner selbst am Kreuz von Golgatha. Er gibt voller Liebe, ohne Rückhalt, nur für andere besorgt. Ja, Er gibt, um glücklich und reich zu machen.

 

Bist du bereit zur Diagnose?

Kennst du das so noch nicht? Oder nicht mehr? Hast du vielleicht geglaubt, dich damit begnügen zu können, dass Er dir  zum Heiland geworden ist? Hast du Ihn nie so recht Herr über dein Leben sein lassen? Wolltest du dein Leben lieber selber in die  Hand nehmen? Ach, wie töricht, wo doch keiner dein Leben besser gestalten kann als Er. Wie weit hast du es denn mit deiner Lebensführung gebracht? Musst du nicht zugeben, dass du in mancher Hinsicht weit hinter deinen Altersgenossen, die dem Herrn Jesus wirklich nachfolgen möchten, zurückgeblieben bist, nicht einmal nur auf geistlichem Gebiet?

 

Dann sei auch bereit zur „Therapie“!

Tief im Innern hast du bestimmt manchmal den Wunsch, von wirklicher Freude und wahrem Frieden erfüllt zu sein. Und dann kommt der Satan und veranlasst seine Helfershelfer, dich von solchen „frommen“ Gedanken abzubringen. Kannst du da nicht einmal „Nein!“ sagen? Wenn du dem Herrn Jesus angehörst, dann lass dir zurufen: „Wache auf, der du schläfst, aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14). Deine „Freunde“, durch die du dich immer wieder beeinflussen lässt, sind die „Toten“. Sie haben kein Leben aus Gott. Und du bist von diesen Toten kaum oder gar nicht zu unterscheiden! Wach doch auf aus deinem Weltsinn, dann wird der Christus dir leuchten. Und wie Er dir leuchten wird, wenn du endlich radikal abschließt mit dem bisherigen Leben in der Welt! Du wirst in seinem Licht endlich wieder glücklich sein und Ihm mit Freuden dienen, Ihm, der gesagt hat: „Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,30).

 

Das „echte“ Leben kann jetzt beginnen!

Willst du wirklich noch länger dem Satan dienen, der nur dein Verderben will? Und den Herrn Jesus lässt du beiseite stehen, Ihn, der alles, alles für dich getan hat, um dich glücklich zu machen, und der dir so gern Führer auf einem neuen Weg sein will? Was für eine geradezu widersinnige Haltung wäre das!

„Man ist nur einmal jung!“ Denk daran! Wie viele kostbare Jahre hast du vielleicht schon gleichgültig in deinem Leben ohne den Herrn verstreichen lassen, Jahre, die du nur schwer wieder aufholen kannst. Wie hast du das Wort Gottes vernachlässigt! Wie dürftig ist dein Gebetsleben geworden! Gehe doch jetzt, in diesem Augenblick, auf deine Knie und bekenne alles, alles deinem Heiland und sage Ihm, dass du Ihn fortan wirklich zum Herrn über dein Leben machen möchtest. Lass dich durch nichts und niemanden mehr davon abhalten. Du wirst es nicht bereuen. Der Herr Jesus wird dich nicht enttäuschen, im Gegenteil: Er wird dir zeigen, was wirkliches Leben ist. Du wirst erkennen, wie glücklich du als junger Mensch sein kannst, wenn du mit Ihm vorangehst. Dann wirst du auch bald mit allen, die dem Herrn Jesus folgen und mit Herzensentschluss bei Ihm verharren möchten, singen und sagen können:
 

Herr, wie reich sind wir in Dir!

Von der Erde reichsten Schätzen

ist das Glück nicht zu ersetzen,

das wir schon genießen hier,

Herr, wie reich sind wir in Dir!