Drittes Geschlecht - Zehntes Geschlecht

„Drittes Geschlecht“

Frage:

In 5. Mose 23,7.8 ist von Kindern die Rede, die den Edomitern und Ägyptern im dritten Geschlecht geboren wurden, dass sie in die Versammlung Gottes aufgenommen werden durften. Warum erst im dritten Geschlecht? Übt hier Gott Gnade an den Nachkommen der ehemaligen ägyptischen "Gastgeber" seines Volkes, weil sie im dritten Geschlecht das Wirken Gottes nicht mer erkannten?

Antwort:

Genau genommen müsste die Frage nicht lauten, „Warum erst im dritten Geschlecht?“, sondern „Warum schon im dritten Geschlecht?“, denn im Gegensatz zu den Ammonitern und Moabitern, die bis in das zehnte Geschlecht nicht in die Versammlung des HERRN kommen durften, gestattete Gott doch den Edomitern und den Ägyptern schon im dritten Geschlecht, unter sein Volk zu kommen.

Der Text selbst begründet diesen Unterschied. Die Edomiter waren Nachkommen Isaaks (Edom = Esau, der Bruder Jakobs, 1. Mo 25,30), also die Verwandten des Volkes Israel. Zwar rechnen auch Moab und Ammon zur Verwandtschaft Israels, aber nicht in direkter Linie. In 5. Mose 2 wird Israel verwehrt, das Land dieser drei Stämme in Besitz zu nehmen. Dort werden aber Moab und Ammon Kinder Lots genannt, im Gegensatz zu Edom, das auch hier als Bruder Israels bezeichnet wird. Die Ägypter hatten Jakob und seinen Nachkommen gestattet, als Fremdlinge in Ägypten zu wohnen, im Land Gosen, dem besten Teil des Landes, 1. Mose 48. Diese Begründungen veranlassen mich zu dem Gedanken, dass Gott in seiner Güte im Fall Edom die verwandtschaftlichen Beziehungen berücksichtigt und im Fall der Ägypter ihr damaliges Verhalten der Familie Jakobs gegenüber nicht unbelohnt lässt.