Zum Nachdenken

Nach Gastfreundschaft trachtet

Die vorhergehende Aufforderung des Apostels bezog sich auf das Teilnehmen an den Bedürfnissen der  Heiligen, seien sie nun materieller oder geistlicher Art. Das Ausüben von Gastfreundschaft geht noch einen Schritt weiter. Wir werden aufgefordert, auch unsere Wohnungen und Häuser für andere zu öffnen. Manche haben schon erleben dürfen, wie besonders in östlichen und südlichen Ländern Gastfreundschaft geübt wird, auch unter Ungläubigen. Es scheint so, daß dort, wo es weniger Wohlstand gibt, häufig eine höhe Bereitschaft vorhanden ist, mit anderen zu teilen. Woran mag das liegen? Gastfreundschaft ist ein hohes Vorrecht.

Unsere Welt vereinsamt trotz oder wegen der enormen Kommunikationsmöglichkeiten zunehmend. Wohlstand gewährt eine gewisse Unabhängigkeit. Sollten wir als Christen nicht um so mehr nach Gastfreundschaft trachten? Siehe die beiden Aufforderungen zur Gastfreundschaft in Hebräer 13,2 und 1. Petrus 4,9. In der Stelle in Hebräer 13 heißt es, daß einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt haben. Vielleicht hat der Schreiber an Abraham und Lot gedacht, die beide Engel aufnahmen; Abraham bewirtete sogar Gott selbst (1. Mo 18; 19).


Abraham nahm die Engel für einige Stunden auf; bei Lot übernachteten sie. So üben wir auch heute manchmal Gastfreundschaft für einige Stunden. Bei anderen Gelegenheiten nehmen wir Gläubige für eine Zeit zur Ürnachtung auf. Petrus erinnerte die Briefschreiber daran, gastfrei gegeneinander, zu sein ohne Murren.

Wie gern hielt der Herr sich in Bethanien  auf. Sicher kam Er meist unangemeldet. Und Er kam nicht allein ... (vgl. Lk 10,38-42). In

Ein freimütiges Herz findet bei Gott eine freigebige Hand. - C.H. Spurgeon-

der letzten Woche vor seinem Sterben war der Herr tagsüber in Jerusalem. Abends ging Er mit den Jüngern nach Betharnien, um dort zu übernachten (Mt21,17). Ob Er mit den Jüngern im Haus der Maria und Martha schlief?            Noch eine besondere Verheißung für alle, die Gäste in ihr Haus aufnehmen: WerGläubige aufnimmt, nimmt eigentlich den Herrn Jesus selbst auf (vgl.Mt25,34-40).


Gibt es nicht Fälle, wo die Aufforderung zur Gastfreundschaft auch auf das Aufnehmen Ungläubiger ausgeweitet werden kann?