Bibel praktisch

Gottes Wort – unsere Einstellung

Bis heute predigen Gläubige Gottes Wort. Sowohl Gläubige als auch Ungläubige hören es. Welche Wirkung es im Leben der Zuhörer erzielt, hängt davon ab, wie es aufgenommen wird.

 

Die Thessalonicher – echte Vorbilder!

 

„Und darum danken auch wir Gott unablässig dafür, dass ihr, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden wirkt“

1. Thes 2,13

 

Paulus war mit Silas nach Thessalonich gereist, um das Wort Gottes in dieser Gegend zu verkündigen. Ihre Zuhörer hatten die Botschaft angenommen, sodass das Wort in ihre Herzen gekommen war (1. Thes 2,13; 1,9). So konnte Paulus über sie mit Freude schreiben:

  • dass sie das Wort Gottes empfingen.
  • dass sie es aufnahmen.
  • dass es in ihren Herzen wirkte.

 

Hierfür war Paulus dankbar (1. Thes 2,13). Er freute sich darüber, dass sie seine Botschaft nicht als „Menschenwort“, sondern als wahrhaftiges „Gottes Wort“ aufgefasst hatten.

Diese drei Kennzeichen: Der Empfang des Wortes Gottes, seine Aufnahme und die Wirkung wollen wir uns näher anschauen, um deren Bedeutung und Unterschiede besser zu verstehen.

 

Erste Lektion: Zuhören, um zu empfangen

Paulus hatte den Thessalonichern zunächst Gottes Wort verkündigt. Diese hörten der Botschaft aufmerksam zu. Dadurch empfingen sie das Wort.

Eine ähnliche Haltung finden wir Jahrhunderte davor im Volk Israel, als der gläubige Überrest sich auf dem Platz vor dem Wassertor versammelt hatte (Neh 8,1). Dort waren die Ohren des ganzen Volkes auf das Buch des Gesetzes gerichtet (Neh 8,3).

Wenn Gott heute sein Wort verkündigen lässt, ist der Grundsatz derselbe. Er wünscht, dass wir ein offenes Ohr haben. Ein offenes Ohr zu haben heißt, bereit zu sein, genau hinzuhören. Das gilt auch für das Lesen des Wortes Gottes. In beiden Fällen richtet Gott eine Botschaft an uns, die es zu hören und aufzunehmen gilt.

 

Zweite Lektion: Auf das Herz kommt es an!

Die Thessalonicher hatten nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch ein offenes Herz für Gottes Wort. Auf diesen Punkt richtet Paulus den Fokus jetzt, denn die Aufnahme geschieht in unserem Herzen. Im Herzen entscheiden wir, wie wir dem Wort Gottes begegnen, ob wir es aufnehmen oder verwerfen, ob wir es annehmen oder ablehnen.

Die Herzen der Thessalonicher standen gut. Sie nahmen das Wort Gottes bereitwillig auf. Das führte dazu, dass sie zum Glauben an den Herrn Jesus kamen und errettet wurden.

Wie begegnen wir dem Wort Gottes, wenn es verkündigt und vorgestellt wird? Wir sind vielleicht schon länger gläubig als die frisch bekehrten Thessalonicher. Erst recht sollten wir dann das Wort bereitwillig aufnehmen, da wir es doch immer mehr wertschätzen, oder? Aber tun wir es auch dann, wenn es uns einmal „trifft“ und uns korrigieren muss?

 

Die richtige Bewertung des Wortes Gottes

Paulus dankte Gott dafür, dass die Thessalonicher das Wort Gottes aufgenommen hatten. Mit dem Dank verbindet er auch die Art und Weise, wie sie es aufnahmen. Denn sie hatten es wirklich als Gottes Wort aufgenommen. In ihren Herzen erkannten sie, dass dieses Wort Wahrheit war und sie in das Licht Gottes stellte.

Die Thessalonicher hatten das, was Paulus ihnen mündlich verkündigte, nicht als seine Lehren angesehen. Sie erkannten, dass diese Belehrung von Gott kam. Das spricht auch in unser Leben hinein. Natürlich hören wir heute keine inspirierten Worte. Aber sind wir bereit, das, was uns auf der Basis des geschriebenen Wortes gesagt wird, als von Gott kommend anzunehmen? Zudem ist heute die Gefahr groß, die Bibel nicht mehr als Gottes Wort anzuerkennen. Dabei ist Gott selbst die Quelle dieses Wortes (2. Tim 3,16). Ihm dürfen wir glauben und vertrauen. Viele prophetische Aussagen aus diesem Buch haben sich schon erfüllt. Bei anderen steht dies noch aus, wird aber sicher eintreffen. Doch gerade die erfüllten prophetischen Aussagen belegen die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit dieses Wortes und beweisen, dass Gott wirklich der Urheber der Bibel ist. Denn nur Er kennt die Zukunft und kann solche prophetischen Aussagen machen. Zudem hat es Kraft und Autorität in sich selbst,

 

Dritte Lektion: Auswirkung des Wortes Gottes

Zum Schluss kommt Paulus auf einen dritten Punkt zu sprechen. Nun weist er auf die Wirkung des Wortes Gottes hin. Nachdem die Thessalonicher das Wort Gottes empfangen und aufgenommen hatten und infolgedessen errettet wurden, wirkte es in den Herzen dieser jungen Gläubigen. Das blieb nicht ohne positive Folgen. Denn wenig später lesen wir von Leiden, die sie bereit waren zu erdulden (1. Thes 2,14.15).

Leiden klingen zunächst einmal abschreckend und demotivierend. Dennoch sind sie eine „typische“ Folge für einen Christen, wenn er das Wort Gottes in seinem Herzen wirken lässt und danach lebt.

Der Herr Jesus sagte selbst einmal: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ (Joh 15,20). Demnach werden auch wir, wenn wir Gottes Wort in uns wirken lassen und Ihm gegenüber gehorsam sind, in der einen oder anderen Hinsicht leiden. Das Wirken des Wortes Gottes setzt in Verbindung mit dem Wirken des Geistes Gottes „Energie“ frei. In dieser Kraft bekennen wir uns zu Gott und dienen Ihm konsequent. Das löst Widerstand aus. Dem Feind ist eine solche Haltung ein „Dorn im Auge“. Doch Gott wird dadurch verherrlicht, wenn wir uns entschieden auf seine Seite stellen.

Von diesem Ziel wollen wir uns nicht abbringen lassen, sondern sein Wort hören, es aufnehmen und in uns wirken lassen. Es ist zur Ehre Gottes und zu unserem persönlichen Segen.