Personen der Bibel
Henoch – ein Sünder wie wir alle
Henoch ist ein Mann aus der frühen Menschheitsgeschichte. In der Bibel lesen wir nicht viel von ihm. Aber das wenige, was berichtet wird, lässt aufhorchen und macht ihn und seine Lebensgeschichte für Christen aller Altersklassen und aller Zeiten interessant.
Henochs Leben fasst Mose mit diesen Worten zusammen: „Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Methusalah. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs waren 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg“ (1. Mo 5,21-24).
Der natürliche Mensch ist ein Sünder!
In Vers 19 nennt Mose bereits die Zeugung bzw. Geburt Henochs. Sein Vater Jered war 162 Jahre alt, bevor er Henoch als Sohn bekam. Henoch wurde geboren und war ein „natürlicher“ Mensch wie du und ich. Das heißt nichts anderes, als dass er ein Sünder war und sich genauso bekehren musste wie wir. Denn Rettung gibt es nur durch die Bekehrung und Annahme des Evangeliums, soweit es damals bekannt war. Wir wissen, was das in seinem Fall unter anderem bedeutete: Schon Abel brachte ein stellvertretendes Opfer, auf das Gott durch das Bekleiden des Menschen schon hingewiesen hatte (vgl. 1. Mo 3,21; Heb 11,4). Das war die Grundlage, auf die sich auch Henoch stützte.
Woher wissen wir, dass die Menschen verlorenen Sünder sind? Ganz einfach, weil Gott das sagt. Und weil Er ein Erkennungszeichen dafür gibt: Alle Menschen sterben. So hatte Gott Adam nicht geschaffen! Er hatte ihm die Gelegenheit gegeben, unter Gottes Segen zu leben. Aber Adam entschied sich, Gott ungehorsam zu sein und zu sündigen. Alle nachfolgenden Menschen wurden dadurch ebenfalls Sünder und starben.
Der Apostel Paulus schreibt dazu in Römer 5,12.14: „Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben ... Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose.“ Alle Menschen starben, von Adam angefangen. Und der Tod war ein Beweis, dass sie Sünder waren. Denn jemand, der nicht sündigte, hätte nicht sterben müssen! Das galt unter dem Gesetz (3. Mo 18,5) und ist auch heute nicht anders.
Gott schaffte Leben!
Gott wollte nicht den Tod des Menschen. Er hatte Adam geschaffen, damit dieser auf der Erde lebte. Nur weil er Gottes Verbot ungehorsam war und vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen aß, musste er sterben. Und seine von jetzt an sündige Natur hat er nach Römer 5 und 1. Mose 5,3 allen Nachkommen weitergegeben. So trifft der Tod ausnahmslos jeden Menschen – natürlich außer den einen Vollkommenen und Reinen: Jesus Christus.
Doch auch Henoch ist (wie Elia), wie du vielleicht weißt, eine außergewöhnliche Ausnahme. Er wurde entrückt (Heb 11,5). Aber das ist jetzt nicht unser Thema. Heute geht es um den Tod. Wie oft war dieser Tod vor Henochs Entrückung schon eingetreten? Wir wissen das nicht genau, denn die Menschen lebten damals noch sehr lange und deswegen lebten viel mehr Generationen gleichzeitig, als wir es heute kennen. Von den folgenden Todesfällen berichtet Gottes Wort jedoch ausdrücklich, die vor der Geburt Henochs bzw. während seines Lebens erfolgten:
Die ersten Toten dieser Erde
- Abel (1. Mo 4,8)
- Adam (1. Mo 5,5)
- Vielleicht haben die Morde von Lamech (1. Mo 4,23) auch schon vor bzw. während des Lebens Henochs stattgefunden. Da Gott keine Alterszahlen bei den Nachkommen Kains angibt, kann man das nicht genau abschätzen.
Früher gab es Ausgaben der Elberfelder Übersetzung, die das Leben von Adam bis Abraham veranschaulichten. Man konnte sehen, dass sogar Lamech, der Enkel Henochs und Vater Noahs, Adam noch erlebt hat. Vielleicht hat er diesen sogar noch gesehen, auch wenn er sein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel gewesen ist. Vielleicht, weil wir nicht wissen, wo genau die einzelnen Familien gelebt haben. Wenn man genau nachrechnet, sieht man, dass nicht einmal Seth vor Henoch gestorben ist. Das waren wirklich ganz andere Zeiten als heute ...
Kains Kinder und Seths Kinder
Eines aber jedenfalls ist klar: Es gab den Tod: Tiere und auch Menschen starben. Dabei betraf der Tod nicht nur die Nachkommen Kains, sondern auch die seines Bruders Seth. Warum dieser Vergleich zwischen den Nachfahren Kains und Seths, die beide Söhne Adams waren?
Bei den Nachkommen Kains wird uns in 1. Mose 4 beschrieben, was sie taten. Ihr Handeln war ein Leben ohne Gott und zum Teil in bewusster Gewalttat und Unmoral. Sie scheinen alle ungläubig gewesen zu sein und das durch ihr Leben auch gezeigt zu haben. Das wird in diesem Kapitel leider sehr deutlich.
Wieso gehe ich verloren?
In der Art und Weise wird die „Linie“ Seths in 1. Mose 5 nicht beschrieben. Aber um Sünder zu sein, muss man nicht etwas besonders Böses getan haben. Es reicht,
- sich nicht zu bekehren,
- Gott nicht als Retter anzunehmen und damit
- einfach ohne Gott zu leben.
Man könnte zunächst meinen, dass Seths Familie die „gute“ Linie war. In gewisser Hinsicht stimmt das. Aber spätestens durch Gottes Hinweise an Noah wissen wir: Auch viele Nachkommen Seths lebten genauso böse wie die Kinder und Nachkommen Kains. Denn in der Flut kamen nicht nur Nachkommen Kains um, sondern die gesamte Menschheit – außer der direkten Familie Noahs. Und das Urteil traf alle, außer Noah: „Und die Erde war verdorben vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf der Erde“ (1. Mo 6,11.12).
Henoch war ein Nachkomme Adams und damit ein Sünder. Aber als Nachkomme Seths gehörte er zur Linie des Segens. Man könnte vielleicht sagen: Er hatte gläubige Eltern. Aber diese Tatsache reicht nicht aus, um gerettet zu sein und Vergebung von Sünden zu haben. Man muss sich sozusagen „aktiv“ bekehren. Die Bekehrung ist kein „gutes Werk“, das man sich zuschreiben könnte. Es ist vielmehr das Eingeständnis, dass man selbst nichts tun kann, außer Jesus Christus als Retter im Glauben anzunehmen. So würde man das heute ausdrücken.
Das ist auch für dich notwendig. Vielleicht bist du Kind gläubiger Eltern. Glaube nicht, dass dich das rettet. Ohne Frage, es ist ganz sicher ein großer Segen, gläubige Eltern zu haben, weil deine Eltern für dich beten, sich um dich kümmern und du dadurch schon früh weißt, wie man sich bekehrt. Aber bekehren musst du dich schon selbst.
Vielleicht aber bist du Kind ungläubiger Eltern. Dann gibt es auch für dich nur diesen einen Weg: zugeben, dass du ein verlorener Sünder bist, Jesus als Retter annehmen, der am Kreuz für dich gestorben ist. Gott wendet sich in Jesus Christus mit derselben Liebe an dich, wie Er sein Evangelium an Kinder gläubiger Eltern verkündet. Gott ist auch in dieser Hinsicht vollkommen gerecht.
Jeder geht verloren, es sei denn ...
Wer sich nicht für den Herrn Jesus als persönlichen Retter entscheidet und bekehrt, geht verloren. Der Herr Jesus vergleicht die Zeit Noahs mit anderen Zeiten (Mt 24,37.38). Zur Zeit Noahs lebte man vor sich hin, hörte nicht auf Gottes Warnungen und kamen so unter Gottes Gericht in der Flut. Die Zeitgenossen der Familie Noahs hatten offenbar keinen Glauben und gingen verloren (1. Mo 6,5-8.11.12).
Lass dich aufrütteln und bekehre dich, bevor es endgültig zu spät ist. Henoch hat das getan. Das siehst du daran, dass sich sein Leben verändert hat. Er hat erkannt, dass er verloren ist, und Gott als Retter im Glauben angenommen. Davon spricht der Schreiber des Hebräerbriefs (Heb 11,5-6).
Wie sich Henoch bekehrt hat, wissen wir nicht. Wohl aber wodurch. Damit beschäftigen wir uns im nächsten Heft. Vor allem konnte man an Henochs Leben erkennen, dass er bekehrt war. Und an unserem Leben?
Kommentare
Nützliche Links
Elberfelder Übersetzung
Die Elberfelder Übersetzung Edition CSV ist eine wortgetreue Übersetzung der Bibel in verständlicher Sprache. Auf dieser Webseite können Sie den Bibeltext vollständig lesen und durchsuchen. Zudem werden Werkzeuge angeboten, die für das Studium des Grundtextes hilfreich sind.
www.csv-bibel.deDer beste Freund
Diese Monatszeitschrift für Kinder hat viel zu bieten: Spannende Kurzgeschichten, interessante Berichte aus anderen Ländern, vieles aus der Bibel, Rätselseiten, Ausmalbilder, Bibelkurs, ansprechende Gestaltung. Da Der beste Freund die gute Nachricht von Jesus Christus immer wieder ins Blickfeld rückt, ist dieses Heft auch sehr gut zum Verteilen geeignet.
www.derbestefreund.deIm Glauben leben
Diese Monatszeitschrift wendet sich an alle, die ihr Glaubensleben auf ein gutes Fundament stützen möchten. Dieses Fundament ist die Bibel, das Wort Gottes. Deshalb sollen alle Artikel dieser Zeitschrift zur Bibel und zu einem Leben mit unserem Retter und Herrn Jesus Christus hinführen.
Viele Artikel zu unterschiedlichen Themen - aber immer mit einem Bezug zur Bibel.
www.imglaubenleben.de