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James-Webb-Teleskop: Unser neues Auge im All

Nach langer Geheimhaltung und reiflicher Überlegung hat die NASA am 12. Juli 2022 die ersten Bilder des nagelneuen James-Webb-Teleskops präsentiert.

Hohe Erwartungen sollten erfüllt werden: Aus einer Entfernung von rund 1,5 Millionen Kilometern zeigt es farbenprächtige und beeindruckende Bilder. Die Messungen und Daten des Acht-Milliarden-Dollar-Teleskops sollen vor allem dazu dienen, die Entstehung von Sternen zu erforschen, Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nach Hinweisen auf Leben zu untersuchen und möglichst weit in die Anfänge des Universums zurückzublicken.

Mit seinem riesigen Spiegel von 6,5 Metern Durchmesser und seinen speziellen Kameras und Messgeräten, die auch Infrarot1 erkennen, ist dieses Teleskop viel leistungsfähiger als sein Vorgänger, das Hubble-Teleskop. Deshalb können wir nun auch in eine gigantische Staubwolke, den Carina-Nebel, hineinschauen und das erste Aufleuchten neuer Sterne entdecken. Oder das Licht von Galaxien einfangen, die 13 Milliarden Lichtjahre2 entfernt sind3. So „altes“ Licht hat bisher noch niemand zu sehen bekommen – sensationell!

Was macht uns so begierig nach neuen Informationen aus dem All? Was treibt die Forscher an, jahrelang zu tüfteln, zu messen und auszuwerten? Was bewegt Staaten und Konzerne dazu, Berge von Geld zu investieren, um solch teure Messgeräte zu finanzieren? Ist Hochmut die Motivation und sagt man mit dem Satan: „Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben … ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen, mich gleichmachen dem Höchsten“ (Jes 14,13.14)? Oder geht es uns wie König David, der beim Anblick des Nachthimmels demütig ausrief: „Wenn ich anschaue deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ (Ps 8,5)

Werden wir angesichts der schönen, neuen Bilder groß oder klein? Hochmütig oder demütig? „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde. Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme“ (Ps 19,2.4).

Gott wird die Menschen, die ihn abgelehnt haben, einmal nach diesen Signalen aus dem All fragen: „Warum hast du meine Stimme darin nicht gehört? War das, was du von mir erkennen konntest, nicht deutlich sichtbar? Waren meine Werke kein Hinweis auf mich, den Unsichtbaren und auf meine ewige Macht und mein göttliches Wesen?“ Vergleiche dazu Römer 1,19-25. Dann wird es für niemanden eine Entschuldigung geben.

Wenn wir als Gläubige von diesen unendlichen Weiten des Weltalls hören und lesen, loben wir unseren Gott und beten Ihn an:

„Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden“ (Off 4,11).

 



1 Unsichtbare Wärmestrahlen, die unterhalb der noch sichtbaren roten Strahlen des Lichtspektrums liegen.
2 Lichtjahr = Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt (im Vakuum wären das rund 9,5 Billionen Kilometer pro Jahr).
3 Zum Vergleich: Die Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt ca. 384.400 Kilometer.