Glaube im Alltag

Der Gott der Hoffnung

Corona. Klimawandel. Flutkatastrophe. Inflation. – Diese Schlagwörter haben im vergangenen Jahr unser tägliches Leben bestimmt und Spuren hinterlassen: Wir verspüren Angst und Unsicherheit. Jeder sehnt sich zurück nach gewohnter Normalität, nach Freiheit und Sicherheit. Wenn alle mitmachen und auf die Experten und Politiker hören, werden wir die Probleme früher oder später in den Griff bekommen, so hofft man …

Ohne Hoffnung kann kein Mensch leben! Sonst würden wir von Angst und Sorgen erdrückt werden; das Leben wäre unerträglich. Jemand sagte einmal zurecht: „Was der Sauerstoff für die Lunge, das bedeutet die Hoffnung für die menschliche Existenz. Nimm den Sauerstoff weg, so tritt der Tod durch Ersticken ein. Nimm die Hoffnung weg, so kommt jene ‚Atemnot‘ über den Menschen, die ‚Verzweiflung‘ heißt."

Die Welt zeigt sich mehr oder weniger optimistisch im Blick auf die Zukunft. Doch diese positive Erwartungshaltung hat kein zuverlässiges Fundament. Deshalb kann – und wird – eines Tages die große Enttäuschung kommen. Der Gläubige hingegen hofft auf einen lebendigen Gott, der alle seine Zusagen erfüllen wird. Und bis dahin läuft diesem Gott nichts aus dem Ruder. Mit Ihm, der sich „Gott der Hoffnung“ nennt, wollen wir uns im Folgenden kurz befassen – sowie mit dem, was Er in unserem Leben bewirken will:

„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seid in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“

(Röm 15,13)

Was für einen wunderbaren Gott haben wir! Siebenmal wird Er der „Gott des Friedens“ genannt, einmal der „Gott des Ausharrens und der Ermunterung“ und einmal „Gott der Liebe“. Das alles sind Eigenschaften, die seinem Wesen entspringen. Und doch würde uns etwas Wesentliches fehlen, wenn wir nicht wüssten, dass Gott zugleich der „Gott der Hoffnung“ ist. Vor ewigen Zeiten hat Er Menschen vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein und sie bei sich in der Herrlichkeit zu haben (Röm 8,29). Er will an ihnen den überragenden Reichtum seiner Güte erweisen in seinem Sohn Jesus Christus (vgl. Eph 2,7). Dieses Glück liegt noch vor uns, aber es ist uns sicher, weil der „Gott der Hoffnung“ dafür bürgt.

Der Apostel Paulus konnte aus Erfahrung sagen, dass Gott seinen Erlösten in allen Lebensumständen Freude und Frieden schenken möchte. Er will sie sogar damit erfüllen! Dieses Ergebnis kommt natürlich nur zustande, wenn Gott unsere Aufmerksamkeit von den Umständen weg auf sich selbst und die ewigen und bleibenden Segnungen in Christus Jesus richten kann. Er will uns mit aller Freude und allem Frieden erfüllen, denn Er gibt gerne und reichlich! Wie schade, wenn wir uns mit der einen oder anderen Freude und mit etwas Frieden begnügen würden. Wir wollen uns die „Fülle von Freuden“ nicht entgehen lassen, die wir bei Ihm vorfinden (Ps 16,11).

Gott ist immer bereit, zu segnen und uns glücklich und ruhig zu machen. Doch wenn der Wind uns entgegenbläst, fangen wir schnell an zu zweifeln und wir fühlen uns überfordert. Der Glaube allerdings schaut  weiter als die zeitlichen Umstände: Er ist in der Lage, die unsichtbare Welt ins Auge zu fassen, eine Welt der Freude und des Friedens, wo Gott regiert (vgl. Röm 14,17). Ohne diesen Glaubensblick bleibt uns der Segen jener Welt verborgen. Deshalb heißt es in dem Wunsch und Gebet unseres Verses, dass Gott uns mit aller Freude und allem Frieden im Glauben erfüllen soll.

Wenn Gott uns mit aller Freude und allem Frieden erfüllt, werden wir „überreich in der Hoffnung“ sein. Anders gesagt: Wenn es bei uns am Genuss der geistlichen Segnungen mangelt, weil wir viel mit dem Irdischen beschäftigt sind, werden wir kaum Sehnsucht nach der himmlischen Herrlichkeit haben. Doch normal ist, wenn wir uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes rühmen (vgl. Röm 5,2). Was uns dort erwartet, lässt sich kaum beschreiben. Damit wir uns mehr danach sehnen, lässt Gott uns manchmal deutlich die Vergänglichkeit und die Mühsal des irdischen Lebens spüren. Dahinter dürfen wir seine Gnade erkennen – Er will uns nämlich näher zu sich und den ewigen Dingen ziehen. Zudem hat Er uns den Heiligen Geist gegeben, der uns einen Vorgeschmack von dem Zukünftigen geben will und der sogar bei uns bewirken kann, dass wir überreich sind in der Hoffnung. Wie wichtig deshalb, dass wir Zeiten der Stille haben, in denen der Heilige Geist uns das Wort Gottes lebendig macht und unseren Blick für „das Kommende“ öffnet (vgl. Joh 16,13).

Denken wir mehr an den „Gott der Hoffnung“, damit uns Freude, Frieden und Hoffnung im Jahr 2022 täglich begleiten!

 

 

Denn noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.

(Hebräer 10,37)