Editorial

Frauen im Blickpunkt…

Korinth, im Winter 55/56 n. Chr.: Eingegeben von Heiligen Geist schreibt Paulus den Brief an die Römer. Er ist im letzten Teil angekommen und beginnt eine lange Aufzählung von Grüßen an Glaubensgeschwister in Rom. Diese Aufzählung beginnt er mit einem kurzen Empfehlungsbrief für …Timotheus? Lukas? Barnabas? Silas? Nein! Er schreibt: „Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist“ (Röm 16,1). 

Zwei Gedanken dazu:

  1. Hättest du das erwartet? Frauen standen im Blickpunkt des Apostels und wurden nicht „nebenbei erwähnt“. Lies auch mal die Liste der Grüße, wie viele Frauennamen Paulus erwähnt! Frauen stehen im Blickpunkt Gottes und die biblischen Berichte über ganz unterschiedliche Frauen verschiedener Kulturen und Zeitalter nehmen einen größeren Platz ein, als wir oft denken – übrigens in vielen Fällen als vorbildliche Glaubensfrauen mit nachahmenswerter Gesinnung. Es lohnt sich für alle Leserinnen (und Leser!) dieser Zeitschrift, die Bibel einmal mit dieser Blickrichtung zu untersuchen und sich dadurch zu einem treuen Leben in der Nachfolge des Herrn Jesus motivieren zu lassen. Die Artikel über Königin Esther (S. 8) und Maria Magdalene (S. 18) sind ein guter Ausgangspunkt für eine solche „Entdeckungsreise“.
  2. Hätte Paulus deinen Namen in diesen Empfehlungsbrief einsetzen können? Die erste und zugleich ernste Frage, die sich dabei stellt, lautet: Bist du eine Nachfolgerin oder eine Mitläuferin? Kennst du den Herrn Jesus als deinen persönlichen Heiland und Herrn, sodass Paulus dich auch mit dem schönen Titel „unsere Schwester“ hätte empfehlen können? Die zweite Frage lautet: Wenn du eine solche Glaubensschwester bist, hätte Paulus dich auch als „Dienerin der Versammlung in [setze deinen Ort ein!]“ empfehlen können? Wofür bist du an deinem Ort und unter deinen Freundinnen bzw. Glaubensschwestern bekannt? Phöbe war offensichtlich nicht als die Schwester mit den neuesten Marken-Klamotten und der teuersten Deko bekannt, sondern als „Beistand, Beschützerin und Fürsorgerin“ (Röm 16,2) … Zu diesem Themenbereich lohnt sich die Lektüre der Artikel auf den Seiten 4 und 14.

 

Viel Freude und Gottes Segen bei der Lektüre dieser FMN-Ausgabe wünscht