Bibel praktisch
Einen Vorsatz fassen
„Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen ...“ (Dan 1,8)
„… es sei dir kund, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, das du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.“ (Dan 3,18).
Ein Vorsatz wird im Herzen gefasst
Das Herz ist der Sitz der Entscheidungen und der Willenskraft. Von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens (Spr 4,23). Daniel hatte den Vorsatz gefasst, sich nicht mit der Tafelkost des Königs zu verunreinigen. Obwohl sein damaliges Umfeld in Babel durch Götzendienst geprägt war, ließ er sich nicht davon beeinflussen.
Warum nicht? Weil er einen Entschluss im Herzen gefasst hatte. Es war keine oberflächliche Entscheidung gewesen, die er unter ungünstigen Umständen wieder aufgegeben oder geändert hätte, sondern eine tiefgründige Angelegenheit. So konnte er auch in einem bösen Umfeld daran festhalten.
Das konsequente Festhalten am Vorsatz
Und so erbat er sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse (Dan 1,8). Mit dieser Bitte tat er das ihm Mögliche, an seinem Vorsatz festzuhalten. Entschieden trat er dafür ein. Gott belohnte diese Haltung und erwies ihm Gnade und Barmherzigkeit.
Später befahl Nebukadnezar, dass jeder, der den Klang des Horns und anderer Musikinstrumente hörte, vor dem Bild niederfallen und es anbeten sollte (Dan 3,5). Da weigerten sich Hananja, Misael und Asarja (Sadrach, Mesach und Abednego). Auch sie hatten im Herzen die feste Entscheidung getroffen, sich nicht zu versündigen. Im Feuerofen sollten sie dafür mit ihrem Leben bezahlen. Dennoch hielten sie mit aller Konsequenz an ihrem Entschluss fest und vertrauten auf Gott. Und dieser rettete sie (Dan 3,25.26).
Gottes Wort als Maßstab für einen Vorsatz
Daniels, Hananjas, Misaels und Asarjas Haltung lehrt uns auch, dass sie die Gedanken Gottes zum Inhalt und zum Maßstab ihres Entschlusses machten. In ihrem Fall war es die Absonderung von allem Unreinen, Bösen und vom Götzendienst (Dan 1,8; 3,18).
Fazit
- Ein Vorsatz wird im Herzen gefasst.
- Ein wahrer Entschluss wird entschieden festgehalten, auch wenn es Widerstand gibt.
- Ein Vorsatz für das Glaubensleben hat die Bibel zum Maßstab.
- Gott bekennt sich zu der Umsetzung einer solchen Entscheidung.
In unseren Glaubensleben sind Vorsätze immer wieder nötig. Dann können wir Entscheidungen konsequent für den Herrn Jesus umsetzen. Wenn dabei die Heilige Schrift als Maßstab genommen wird, kann Gott einen solchen Entschluss mit allen seinen Folgen lenken und segnen. Er gibt, wie bei Daniel, Gnade und Barmherzigkeit dazu.
Ein Handeln nach dem Willen Gottes wirkt sich zudem in unterschiedliche Bereiche aus. Er kann z. B. den Bereich unseres Dienstes betreffen, den Gehorsam, die Treue, die Absonderung, das Gebetsleben, das Lesen des Wortes Gottes … So ist ein Vorsatz letztendlich eine Entscheidung, die man im Herzen trifft und mit aller Konsequenz im Leben dann auch verfolgt.
Der Vorsatz des Apostels Paulus
„Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz“ (2. Tim 3,10).
Einen derartigen Entschluss finden wir auch bei dem Apostel Paulus. Nachdem er zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen war, durfte er den Ratschluss Gottes und das Evangelium verkünden. Das tat er mit aller Entschiedenheit.
So ging Paulus mit Barnabas nach Antiochien (Apg 13,14). Dort erfuhren sie von Seiten der Juden Widerstand und Lästerung. Sie wurden verfolgt und aus dem Verkündigungsgebiet vertrieben (Apg 13,42-52).
Daraufhin gingen sie nach Ikonium, um dort das Evangelium zu predigen. Wieder erlebten sie von Seiten der Juden Angriffe. Diese gingen nun so weit, dass Paulus und Barnabas misshandelt und gesteinigt werden sollten. Doch sie konnten fliehen (Apg 14,1.5).
Nach diesen Erfahrungen hätte der Apostel allen Grund gehabt, zu resignieren. Aber er hatte den Entschluss im Herzen gefasst, seinen Dienst zu erfüllen. Somit predigte er das Evangelium entschieden weiter. Daraufhin erfuhr er, was für Konsequenzen ein Vorsatz für den Herrn Jesus mit sich bringen kann. Er wurde gesteinigt und zur Stadt hinausgeschleift (Apg 14,19). Doch auch dieser Angriff hielt ihn nicht davon ab, seinen Herzensentschluss weiter zu verfolgen.
Schon einen Tag später zog Paulus mit Barnabas nach Derbe. Dort predigten sie wieder das Evangelium. Der Apostel hatte eine Entscheidung im Herzen getroffen. Und diese setzte er konsequent um. Auch dann, wenn es Anfeindungen und Schwierigkeiten gab. Darin ist er uns ein Vorbild.
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