Editorial

Gemeindebau - für alle!

In diesem Heft wird ein Spezialthema behandelt, nämlich Gottes „Wander-Wohnung“ zur Zeit der Wüstenwanderung von Gottes Volk im Alten Testament. Was hat das denn mit uns (jungen) Christen heute zu tun? Mehr als du vielleicht denkst; daher möchte ich dich mit drei Aspekten, die mir wertvoll geworden sind, zum Lesen des Heftes (und der entsprechenden Bibeltexte) motivieren:

1.     Gott zeigt das Muster für seine Gemeinde heute

Der Hebräerbrief zeigt, dass dieses Zelt der Zusammenkunft, auch Stiftshütte genannt, ein Hinweis auf die Versammlung (Gemeinde) als Haus Gottes ist. Christus ist Sohn über sein Haus (Heb 3,6). Ganz viele Details dieses Hauses werden in diesem Brief erklärt. Wenn man also die Gedanken Gottes über seine Versammlung besser verstehen möchte, kann man anhand dieses Bildes viel hinzulernen. Wichtig genug, denn wir möchten ja inmitten des Wirrwarrs von Gemeinden und Kirchen eine gute Orientierung haben!

2.     Gott fordert jeden zum Mitbauen auf.

Das Faszinierende an der Beschreibung der Stiftshütte ist unter anderem, dass Gott nicht etwa diese Wohnung „vom Himmel fallen“ lässt, sondern dass er das ganze Volk zum Mitbauen auffordert (2. Mo 25,1-8). Großartig: Gott benutzt Menschen, um mit ihnen in seinem Haus wohnen zu können. So ist es auch heute – Er bestimmt „Materialien“ (z.B. wirklich Wiedergeborene und gesunde Lehre – 1. Kor 3,12) und auch die Bauweise (Christus das Fundament, das Wort Gottes die Richtschnur; 1. Kor 3,11; 1. Tim 3,15). Doch Er wünscht uns als Bauleute in Aktion. Bist Du schon dabei?! (P.S.: Gut, dass auch Christus selbst das Haus baut, und zwar perfekt – aber jetzt geht es mir um unsere Seite.)

3.      Gott offenbart sich „von innen nach außen“

Wenn man sich einem  Haus nähert, gelangt man erst zum Schluss in das Innere. Bei der Beschreibung des Zeltes der Zusammenkunft ist es genau umgekehrt: Gott entfaltet erst die Großartigkeit seiner heiligen Gegenwart (Allerheiligstes), dann den Bereich der Gemeinschaft mit dem Volk (Heiligtum), schließlich den Weg des sündigen Menschen zu Gott (durch Opfer). Das gibt’s auch im NT: Der Epheserbrief entfaltet erst Gottes Herrlichkeit (Kapitel 1), dann seine Gnade (Kapitel 2). Es lohnt sich, mal auf diese Weise Gott kennenzulernen – der uns sein ganzes Herz in Christus offenbart!

Daher: Viel Freude beim Einsteigen in das Themen-Heft und in das Heft-Thema!

Martin Schäfer