Bring die Zeiger in Ordnung

Bring die Zeiger in Ordnung!

In der Besucherzelle der Haftanstalt saß ein älterer Mann, ein Seelsorger, und hatte die Bibel aufgeschlagen, ihm gegenüber ein Gefangener mittleren Alters. Dieser sagte: „Ja, es wäre mir sehr lieb, wenn Sie mich jede Woche besuchten. Ein halbes Jahr habe ich noch abzusitzen. Und bis dahin muss ich mein Leben wieder im Griff haben. Wissen Sie, mein Vater hat uns Kindern eingebläut: ‚Tue recht und scheue niemand.‘ Dagegen habe ich schwer verstoßen!“

Der Ältere lächelte und entgegnete: „Da fällt mir eben eine Geschichte ein, die man in meiner Jugend erzählte. – Ein Indianer kommt zum Uhrmacher und legt ihm die beiden Zeiger einer Taschenuhr auf den Tisch. ‚Bring mir die Zeiger wieder in Ordnung. Seit einigen Wochen geben sie eine verkehrte Zeit an.‘ – ‚Wo hast du denn die Uhr?‘ – ‚Zu Hause im Zelt‘, war die Antwort. ‚Nun‘, sagte der Meister, ‚wenn du mir nicht die Uhr bringst, kann ich dir nicht helfen.‘ Der Indianer fuhr auf: ‚Ich habe dir doch gesagt, dass nur die Zeiger defekt sind. Die Uhr ist in Ordnung. Aber ich merke, du willst die Uhr nur haben, damit du nachher eine größere Summe verlangen kannst!‘ Damit wandte er sich um und ging ärgerlich weg.

„Mir scheint“, fuhr der Seelsorger fort, „du machst den gleichen Fehler. Auch du willst nur die ‚Zeiger‘, dein äußeres Auftreten, reparieren lassen. Dass die ‚Uhr‘ selbst – dein ganzes Herz – ‚defekt‘ ist, willst du nicht wahr haben. Doch Gott (Er ist der wahre‚ Meister‘) muss die ‚Uhr‘, d.h. dich selbst, haben, um dein Inneres reinigen zu können. So öffne Gott dein Herz und bekenne Ihm alle alten Sachen, die ganze Schuld deines Lebens. Nur so kannst du ein neuer Mensch werden.“

Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren.“ (Jeremia, Kapitel 17, Verse 9 und 10)