Die Berührung unseres Heilands

Die Berührung unseres Heilands

Als unser Heiland, Jesus Christus, auf dieser Erde lebte, begegnete Er täglich Menschen. Verschiedene Menschen hat Er berührt. Jedes Mal löste Er damit bei diesen eine besondere Wirkung aus.

Wir gebrauchen unsere Hände leider auch zu Dingen, die unserem Herrn nicht gefallen – unser Heiland gebrauchte seine Hände immer in Abhängigkeit von seinem Vater und zum Segen der Menschen. Wie Er sie gebrauchte, und was wir davon lernen können, wollen wir uns an einigen Beispielen ansehen.

Seine Berührung strahlt Autorität aus.

Es gibt Menschen, die strahlen allein durch ihr Aussehen und Auftreten Autorität aus. Ich kann mir vorstellen, dass Saul so ein Mensch war: „... jung und schön, und kein Mann von den Kindern Israel war schöner als er; von seiner Schulter an aufwärts überragte er alles Volk“ (1. Sam 9,2). Oder Goliath in 1. Samuel 17: „Und als sie den Mann sahen, flohen alle Männer von Israel und fürchteten sich sehr“ (V. 24).

Was sein Aussehen betraf, war das beim Herrn Jesus nicht so. In Jesaja 53 lesen wir, dass Er keine Gestalt und keine Pracht hatte. Rein äußerlich war der Herr Jesus keine imposante Erscheinung. Aber wenn der Herr Jesus seine Hand gebrauchte, wenn Er redete, wenn Menschen mit Ihm zu tun hatten, kam seine Autorität zum Vorschein.

Ein Beispiel dafür finden wir in Lukas 7,11–17. Aus einer Stadt wurde auf einer Bahre ein Toter herausgetragen, als Jesus sich dieser Stadt näherte. Der Herr Jesus trat an die Bahre, rührte sie an, „die Träger aber blieben stehen“ (V. 14). Was hatten diese Träger mit diesem (fremden) Mann zu tun? Was veranlasste sie, ohne einen Befehl den ganzen großen Trauerzug zu stoppen, nur weil ein „zufällig vorbeikommender Wanderer“ die Bahre anfasste? Es war zweifellos die Autorität durch das Auftreten des Herrn und seine Berührung, die diese Menschen das tun ließ, was Er wollte.

Dieselbe Autorität hat der Herr Jesus auch heute noch. Wenn Er den Finger auf eine Sache legt, tun wir gut daran, „stehen zu bleiben“. Sind wir uns der Autorität des Herrn Jesus immer bewusst? Und wenn ja, entsprechen wir diesem Bewusstsein auch?

Berührung zum Heil

Aussatz ist in der Bibel immer ein Bild von Sünde, die nicht bekannt und bereinigt worden ist. Als ein Aussätziger im Glauben zum Herrn Jesus kam mit der Bitte, gereinigt zu werden, lesen wir: „Und er [der Herr Jesus] streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz gereinigt“ (Mat. 8,3). Im Markus- Evangelium lesen wir im Bericht der gleichen Begebenheit, dass der Herr Jesus innerlich bewegt war. Ja, der Herr Jesus ist innerlich bewegt, wenn Er die Menschen in ihrem Sündenelend sieht. Und Er möchte auch heute noch Menschen von ihrer Sündenschuld (von dem Aussatz) heilen. Sie müssen nur mit dem Bewusstsein zu Ihm kommen, dass sie durch die Sünden von Gott getrennt sind (der Aussätzige wusste von seinem Aussatz, denn er konnte diesen sehen).

Besteht für uns, die wir diese Heilung schon erfahren haben, nicht eine Aufgabe darin, den Menschen den Weg zu Ihm zu zeigen? Solchen, mit denen wir täglich zu tun haben? Jeder ist zunächst in seiner Umgebung gefordert (Familie, Schule, Arbeitsplatz, Nachbarschaft). Der Herr möge uns die Augen für solche Menschen öffnen, und für einen Weg, um sie zu erreichen. Und wenn wir dann eine Möglichkeit haben, dürfen wir für den Mut bitten, diese Menschen auch anzusprechen, damit sie „von dem Herrn Jesus angerührt werden“.

Berührung, die aufweckt

An manchen Tagen reicht der Wecker morgens nicht aus. Damit wir wach werden, brauchen wir vielleicht eine Hand, die uns wachrüttelt. Auch in unserem Glaubensleben gibt es manchmal Zeiten, in denen wir schlafen. Dann muss uns der Herr „anfassen“, damit sich dieser Zustand ändert.

In Markus 5 wurde der Herr Jesus zu einem kranken Mädchen gerufen. Er wurde unterwegs aufgehalten, so dass das Mädchen starb, bevor Er in das Haus kam. Der Herr Jesus sagte jedoch: „Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft“ (V. 39). Dann ergriff Er es bei der Hand und richtete es auf. Für die Menschen war das Mädchen tot, für den Herrn Jesus schlief es nur, denn Er wusste, was Er tun würde. Sehen die Menschen um uns her immer unseren wahren „Zustand“? Kann man an uns sehen, wem wir angehören? Oder sehen wir so aus wie geistlich „Tote“? Dann muss uns der Herr auch an die Hand nehmen und aufrichten – mal wieder so richtig „wachrütteln“. Vielleicht tut Er das durch diesen speziellen Vers aus seinem Wort: „Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14). Oder vielleicht durch einen Vortrag, durch ein Wort eines Mitchristen oder durch eine Situation, in die uns der Herr kommen lässt? Wie gut, wenn wir uns aufwecken lassen!

Wir wollen uns gegenseitig ermuntern, unseren Zustand zu überdenken und uns, wenn nötig, durch den Herrn „aufwecken“ zu lassen.

Berührung, die aufrichtet

In Matthäus 14,22–33 befanden sich die Jünger im Schiff auf dem See Genezareth. Es hatte sich ein plötzlicher Sturm erhoben, und die Jünger kämpften mit den Wellen. Da kommt auf einmal der Herr Jesus auf dem Wasser zu ihnen. Nachdem sie Ihn erkannt hatten, äußerte Petrus, der ja oft sehr impulsiv war, den Wunsch: „Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern. Er aber sprach: Komm!“ (V. 29). Und Petrus konnte auf dem Wasser gehen. Wenn wir fest auf den Herrn vertrauen und unseren Blick auf Ihn gerichtet halten, können wir auch heute noch „Glaubenswunder“ vollbringen.

Aber als Petrus von dem Herrn weg auf die Umstände um ihn herum blickte, auf den Wind und die Wellen, fing er an zu sinken. Wenn wir unseren Blick von Ihm abwenden, und uns den Schwierigkeiten (die durchaus vorhanden sind) um uns herum zuwenden, dann fangen auch wir an zu sinken, dann verlieren wir den festen Halt unter den Füßen.

Doch dann ist die starke Hand unseres Heilands da, die Er ausstreckt und mit der Er uns ergreift wie damals Petrus (V. 31), so dass wir nicht versinken. Dankbar und freudig können wir dann das folgende Gedicht bejahen und auch als Lied singen:

Stark ist meines Jesu Hand, und er wird mich ewig fassen, hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder los zu lassen.

Sieht mein Kleinmut auch Gefahr, fürcht‘ ich auch zu unterliegen, Christus beut die Hand mir da, Christus hilft dem Schwachen siegen.

Allerdings müssen wir uns dann auch, wie Petrus, die Frage stellen lassen: „Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (V. 31).

Unser Heiland hat Menschen berührt und damit Gutes getan. Aber auch wir dürfen unsere Hände dazu gebrauchen, etwas für Ihn zu tun.

Übrigens, die Hände unseres Heilands, für immer gezeichnet durch die Wunden des Kreuzes, werden bei uns in Ewigkeit Anbetung und Lob hervorrufen. Denn diese Wunden erinnern uns daran, dass sündige Menschen unseren Heiland berühren und ans Kreuz nageln durften – an dem Er meine Rettung errungen hat – ich hoffe auch deine!