Denkschutz

DENKSCHUTZ

„Seid nüchtern, wachet" (1. Pet 5,8).

„Die jugendlichen Lüste aber fliehe" (2. Tim 2,22).

„Sollte jemand Feuer in seinen Busen nehmen, ohne daß seine Kleider verbrennten? oder sollte jemand über glühende Kohlen gehen, ohne daß seine Füße versengt würden" (Spr 6, 27.28)?

Dieser Aufsatz ist ein Auszug aus einem in Kürze erscheinenden Buch eines gläubigen amerikanischen Arztes. In einer frischen Sprache zieht der Autor Parallelen zwischen dem natürlichen und dem geistlichen Bereich zum Thema Gesundheit.

Dieses Kapitel befaßt sich mit sogenannten "Unfällen".

Jemand mag alle Prinzipien, die zu einer guten Gesundheit beitragen, beachten, wie z.B. vernünftige Ernährung, Bewegung und Hygiene - dennoch kann ihm ein Unfall zustoßen, der seine Gesundheit stark beeinträchtigt. Er kann z.B. auf irgend etwas Glitschiges treten, ausrutschen, fallen und Bein oder Arm brechen. Oder er wird vielleicht einen Moment lang abgelenkt, während er die Straße überquert, und von einem Auto angefahren.

Unfälle spielen im Gesundheitswesen inzwischen eine wichtige Rolle. Das ist nicht verwunderlich, da sie unter den häufigsten Todesursachen obenanstehen. Mit dem Rückgang der Kindersterblichkeit durch ansteckende Krankheiten wurden Unfälle zur häufigsten Todesursache bei den Kleinen.

Nun drei wichtige Regeln, die uns helfen, Verletzungen zu vermeiden:

  1. Wir müssen uns ausreichend informieren
  2. Wir müssen wachsam sein
  3. Wir dürfen kein Risiko eingehen

 

INFORMIERT SEIN

In einigen Berufen muß man, bevor man mit der Arbeit beginnt, einen Kursus absolvieren. Dieser endet mit einer Prüfung, die das Vertrautsein mit den Gefahren einer speziellen Tätigkeit feststellt. Ich wohne in einer Gegend, wo Kohle abgebaut wird. In den letzten zehn Jahren gab es in der Kohleindustrie plausible Gründe dafür, die Bergleute in der Unfallverhütung auszubilden.

Die Bibel enthält betreffs der Gefahren, die uns umgeben, alle Informationen, die wir brauchen. Sie warnt uns vor unserem Feind, SATAN, und ermahnt uns, nüchtern und wachsam zu sein, denn er ist wie ein brüllender Löwe (1. Pet 5,8).

Jeder würde, wenn er in der Nähe das Brüllen eines umherschweifenden Löwen hörte, für sich und seine Kinder Vorsichtsmaßnahmen treffen. Offensichtlich nehmen wir jedoch unsere geistlichen Feinde weniger ernst. Vielleicht liegt das daran, daß wir unsere geistlichen Feinde nicht mit eigenen Augen sehen. Paulus versichert uns jedoch, daß sie ganz real sind, und jeder Christ weiß eigentlich, daß das so ist: „Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern" (Eph 6,12).

Deshalb schärft der Apostel Paulus uns ein, die GANZE WAFFENRÜSTUNG GOTTES anzuziehen. Es wäre gut für jeden Christen - besonders aber für junge Gläubige -, die Einzelheiten dieser Waffenrüstung oft zu lesen und sich mit ihnen vertraut zu machen. Lies Epheser 6, 10-18 sorgfältig durch. Wenn ein Soldat seine Waffen richtig gebrauchen will, muß er zuerst gut mit ihnen vertraut sein. Wir müssen uns also mit dem Helm auskennen, der unsere Gedanken schützt, und mit dem Brustharnisch, der unser Herz und auch unsere Atmung schützt. Du wirst bemerken, wie umfassend dieser Schutz ist. Jedes lebensnotwendige Teil wird geschützt. So wird also eine Hand das Schwert halten und die andere den Schild. Eins wird beim Studium dieser wunderbaren Waffenrüstung sehr deutlich: wir brauchen jedenfalls das Wort Gottes, um die Schlacht zu gewinnen.

Ein weiterer Feind, über den das Wort Gottes uns belehrt, heißt die WELT. Das bezieht sich auf die Dinge in dieser Welt, die für einen Gläubigen anziehend sind, ihm jedoch geistlichen Schaden zufügen können. Der Apostel Johannes erklärt, daß diese Dinge sie Lust des Pleisches die 1 ust der Augen" und der "Hochmut des Lebens" sind (1. Joh 2,16). Wir brauchen diese Warnungen dringend, denn alle diese Dinge gefallen uns von Natur aus. Unsere gegenwärtige Zivilisation hat vielen Gläubigen auf eine sehr unterschwellige Art falsche Wertvorstellungen vermittelt. Sie erliegen so der Anziehungskraft dieser Dinge.

Der dritte Feind, vor dem wir in der Schrift gewarnt werden, ist unsere eigene Natur - oft das FLEISCH genannt. Wenn man dieser alten Natur nachgibt, wird man stolz, rachsüchtig und neidisch. Lies bitte Galater 5, 19-26 sorgfältig durch.

SEI WACHSAM

Man kann noch so gut informiert sein, ist man aber nicht wachsam, so kann das zu schwerwiegenden Verletzungen bei einem Unfall führen. Ein cleverer Geschäftsmann kann unterwegs durch eine Reklame, die ihm für sein Geschäft gute Möglichkeiten eröffnet, abgelenkt werden. Er kann stolpern und fallen. Anstelle des erhofften Gewinns erleidet er finanzielle Einbußen und hat einen gebrochenen Arm zu beklagen. Ich denke, daß die geistliche Lektion ganz eindeutig ist.

Hier in Amerika sieht man bisweilen an den Straßen ein Schild mit der Aufschrift:

GEFAHR

IN SCHLÄFRIGEM ZUSTAND ZU FAHREN, KANN SIE FÜR IMMER EINSCHLAFEN LASSEN

Wir können über die stark befahrene Landstraße unseres Lebens nicht im Halbschlaf fahren. Deshalb werden wir in dieser Hinsicht oft ermahnt:

„WACHE AUF, DER DU SCHLÄFST" (Eph 5,14).

„SEID NÜCHTERN, WACHET" (1. Pet 5,8).

„DASS DIE STUNDE SCHON DA IST, DASS WIR AUS DEM SCHLAF AUFWACHEN SOLLEN" (Röm 13,11).

KEIN RISIKO EINGEHEN

Der Leiter eines Bergwerks, ein Mann mit langer Berufserfahrung, sagte einmal, daß viele Bergwerksunglücke durch riskantes Verhalten entstehen. Der Verunglückte dachte, daß er eine Vorsichtsmaßnahme unbeachtet lassen könnte und trotzdem davonkommen würde. „Warum nicht?" sagt vielleicht jemand, „ich kenne jemanden, der das getan hat, und es ist ihm nichts passiert." Das ist eine sehr gefährliche und bedauernswerte Haltung.

Wenn man in geistlicher Hinsicht Risiken eingeht, ist das ebenfalls gefährlich. Viele Christen sind in Schwierigkeiten gekommen, weil sie sich sagten: „Ich glaube nicht, daß es mir schaden wird, wenn ich dorthin gehe oder dies oder das versuche." Sie ziehen die Schlußfolgung und sagen: „Der und der ist ein Christ, und er tut das auch." Wenn etwas mit einem Risiko behaftet ist, so laß die Finger davon.

Ich las einmal eine Geschichte von einem reichen Mann, der zu der Zeit lebte, als man sich noch mit Einspännern und Pferden fortbewegte. Er lebte in einem Palast. Die Straße, die zu seinem Palast führte, lag an einem steilen Hang. Eines Tages suchte er einen Kutscher und interviewte die drei Bewerber, die sich gemeldet hatten. Er fragte jeden, wie dicht er am Abhang entlangfahren könne. Der erste sagte ihm, er sei in der Lage, einen fußbreit vom Abhang entfernt zu fahren. Der zweite versicherte ihm, er könne direkt am Abhang entlangfahren! Dann sagte der dritte Bewerber: „Mein Herr, wenn Sie jemanden suchen, der am Abhang der Straße entlangfahren kann, dann bin ich nicht der richtige Mann. Ich bleibe immer so weit wie möglich davon entfernt!" Natürlich bekam dieser die Stelle. Viele Christen fahren, gehen oder bleiben zu nahe am Abhang stehen.

INFORMIERE DICH:

Lies deine Bibel.

SEI WACHSAM:

Lies sie unter Gebet.

GEHE KEIN RISIKO EIN:

Gehorche dem Wort.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Bemerkungen machen über

  1. Unfallgefährdung und über
  2. Gebiete mit erhöhter Unfallgefahr

1. In gewisser Hinsicht sind wir alle unfallgefährdet. Jedoch scheint dies bei einigen mehr hinter dem Steuer der Fall zu sein als bei der täglichen Arbeit, während es bei anderen umgekehrt ist. Wieder andere sind auf verschiedenen Gebieten gefährdet. Obwohl man immer vorsichtig sein muß, sollte man doch den Gebieten besondere Aufmerksamkeit widmen, wo man um seine besonderen Schwächen weiß. Manche von uns haben Mühe mit der Zunge: sie neigen zu Klatsch oder Geschwätz. Andere haben Not mit ihrem Temperament, und wieder andere mit der Einteilung ihrer Zeit oder ihres Geldes.

2. Jeden Tag sehe ich auf meinem Weg zum Krankenhaus ein großes Schild mit der Aufschrift: „Gebiet mit erhöhter Unfallgefahr". Zusätzlich zieht ein gelbes Blinklicht die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf das Schild. Das bedeutet, daß man, obwohl man sowieso vorsichtig gefahren ist, nun besondere Vorsicht walten lassen mufs, da die kleinste augenblickliche Ablenkung tragische Folgen haben kann.

Solche Gebiete gibt es auch in unserem Leben als Christen. Für junge Leute bergen z.B. sexuelle Versuchungen große Gefahren - obwohl Erwachsene nicht davon ausgenommen sind. Es ist nicht verwunderlich, daß der Apostel Paulus ein Warnschild und ein gelbes Blinklicht benutzt, wenn er seinem geliebten Timotheus, einem jungen Mann, diesbezüglich schreibt: „Die jugendlichen Lüste aber FLIEHE" (2. Tim 2,22). Und zu den Korinthern sagt er: „FLIEHET die Hurerei!" (1. Kor 6,18). Joseph in Ägypten muß dieselbe Warnung aus derselben göttlichen Quelle gehört haben, die ihm sagte: „Flieh, Joseph!", denn als die Frau seines Herrn ihn versuchte, lesen wir, daß er sein Gewand in ihrer Hand ließ und FLOH (vgl. 1. Mo 39, 7-15). Wir wissen, wie Gott ihn später ehrte. Ja, Er bekennt sich zu denen, die Ihn ehren.

Wir erinnern uns andererseits, wie David auf diesem Gebiet einmal fehlte. Bei dieser Verfehlung brachte er auf sich und andere - wie das meistens der Fall ist - viel Leid und Beschämung. Wenn heutzutage ein junger Christ, der bis dahin durch sein Elternhaus von vielem Bösen abgeschirmt war, wegen seiner Ausbildung in ein Internat oder ein Wohnheim ziehen muß, betritt er ein „Gebiet erhöhter Unfallgefahr". Dann hat er es nötig, sehr wachsam zu sein.

Es gibt noch viele andere Gebiete mit hohem Risiko. Wir sollten sie kennen, um Verletzungen in unserem geistlichen Leben vorzubeugen. Ich möchte noch eins im Bereich der Lehre nennen. Genauer gesagt, beziehe ich mich auf die gleichgültige Haltung gegenüber Sekten. Ich glaube, dieses Gebiet sollte „Helm-Bereich" genannt werden. Man sieht solche Schilder auf Baustellen. Sie weisen darauf hin, daß hier besonders die Gefahr besteht, sich Kopfverletzungen zuzu-ziehen. Wenn du überzeugt bist, daß der Herr möchte, daß du mit einem Irrlehrer sprechen sollst, dann bitte Ihn jedenfalls vorher um einen „festen Sinn". Gib dich nicht aus Neugierde mit solchen Leuten ab. DAS IST ZU GEFÄHRLICH. Man könnte auch vom „SPERRGEBIET" sprechen! Das ist sicherlich nicht für jeden Christen gedacht.

Wir können alle aus dem Kinderlied lernen, wo es heißt: „Paß auf, kleines Auge, was du siehst." In den folgenden Strophen gibt dieses Lied ähnliche Ratschläge für die kleinen Ohren und das, was sie hören sollen, für die kleine Zunge und wie sie reden soll, die kleinen Hände und was sie tun sollen, und die kleinen Füße, wohin sie gehen sollen. Ich glaube, daß diese Ermahnung ebenso nötig für große Augen, große Ohren, große Zungen, große Hände und große Füße ist.

Weitere Kapitel dieses Taschenbuches sind:

- Lebst Du wirklich?

- Die innere Einstellung

- Ernährung

- Gefahrensignale erkennen

- Training

- Regelmäßige Kontrollen

- Hygiene

- Der große Arzt