Andreas - ein vorbildlicher Menschenfischer

In Markus 1,17 erhalten Simon und Andreas eine besondere Berufung von dem
Herrn Jesus: "Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen" (Markus 1,17).
Simon Petrus, einer von den beiden, denen der Herr diesen Auftrag gab, wurde später ein Menschenfischer "im großen", auf dessen Predigten hin Tausende zum Glauben kamen. Er fischte sozusagen "mit dem Netz". Sein Bruder Andreas hingegen benutzte eher die Angel. Er ging dem einzelnen nach.

Andreas und sein Bruder (Johannes 1,35-42)

Unter dem Eindruck der Aussage Johannes‘ des Täufers "Siehe, das Lamm Gottes" (Joh 1,36) war Andreas erstmals dem Herrn Jesus gefolgt. Auf die erforschende Frage desHerrn "Was suchet ihr?" hatte auch er geantwortet: "Wo hältst du dich auf?" Die Person Jesu Christi besaß für Andreas eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Nach dieser ersten Begegnung war für ihn klar: Das ist der Messias, auf den die gläubigen Juden warten. Diese Nachricht konnte und wollte er nicht für sich behalten. Was lag da näher, als bei seiner eigenen Familie anzufangen? So findet er seinen Bruder Simon, berichtet ihm vom Herrn Jesus und "führte ihn zu Jesu" (Joh 1,42). Die eigene Familie, die nächste Umgebung, ist das erste "Missionsfeld" für einen Christen. Dem geheilten Gadarener in Markus 5 sagte der Herr: "Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen und verkünde ihnen, wie viel der Herr an dir getan, und wie er sich deiner erbarmt hat" (Mk 5,19). Ein schlichtes Zeugnis, verbunden mit einem glaubwürdigen Leben als Christ, ist auch heute noch ein Weg, um Menschen auf den Herrn Jesus hinzuweisen.

Andreas und die Kinder (Johannes 6,1-15)

Bei der Speisung der Fünftausend, von der Johannes berichtet, spielt Andreas wieder eine Rolle. Als die Frage nach dem Essen für so viele Menschen auftaucht, zeigt sich, dass ein kleiner Junge da ist, der fünf Brote und zwei Fische bei sich hat. Aber wer bemerkt ihn und führt ihn zu dem Herrn Jesus? Es ist Andreas. Hat er vielleicht einen besonderen Blick für die Kinder, dass sie schnell Vertrauen zu ihm fassen?
Die Beschäftigung mit Kindern, um ihnen den Herrn Jesus vorzustellen, ist ein sehr gesegnetes Arbeitsgebiet für uns in unserem Dienst für den Herrn. Gibt es etwas Schöneres, als ein Kind zu dem Herrn Jesus zu führen? Hier eröffnet sich ein weites Tätigkeitsfeld im Bereich der Arbeit mit Kindern allein schon in der nächsten Nachbarschaft. Wie vielen schlechten Einflüssen sind Kinder heute ausgesetzt. Sie brauchen den Herr Jesus als ihren persönlichen Heiland. Und gerade Kinder sind für die Frohe Botschaft besonders offen.

Andreas und die Griechen (Johannes 12,20-22)

Auf dem Passahfest in Jerusalem waren einige Griechen, die den schönen Wunsch hatten: "Wir möchten Jesus sehen." Mit diesem Wunsch waren sie an Philippus herangetreten. Dieser ruft Andreas zu Hilfe. Hatte er erkannt, dass sein Mitjünger gerade dies besonders auf dem Herzen hatte: Menschen zu Jesus zu bringen. Griechen
waren hier in Israel sozusagen Ausländer. Doch ihr Aufenthalt in der Fremde wurde ihnen zum Segen. Sie erhielten so die einmalige Gelegenheit, dem Herrn Jesus zu begegnen. Auch in unserem Land halten sich seit einigen Jahren viele Ausländer auf. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern. Die Frage, die uns als Christen interessieren sollte, ist die, ob sich nicht auch hier eine Möglichkeit auftut, solchen Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu bringen.
Es ist nicht viel, was uns über den Bruder des Simon Petrus berichtet wir d, aber die wenigen. Skizzen, die der Geist Gottes in der Bibel von ihm entwirft, zeigen eine anziehende Person:
einen Mann, der in seiner Umgebung nicht schweigen kann von dem, was er mit dem Herrn Jesus erlebt hat; der ein Auge hat für die Kinder in seiner Umgebung; und der, wenn die Situation auf ihn zukommt, auch andere zu Jesus führt.Bist du, bin ich ein Menschenfischer? Es geht nicht um spektakuläre Aktionen, sondern um das einfache Zeugnis im Alltag, das Wahrnehmen der Gelegenheiten, die der Herr uns bietet.
Michael Vogelsang