Nichts Neues unter der Sonne

Der weise König Salomo hat in seinem Leben viel darüber nachgedacht, was es unter der Sonne, also auf der Erde, alles gibt. Er kam dabei zu folgender Einsicht:

"Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne. Gibt es ein Ding, von dem man sagt: Siehe, das ist neu - längst ist es gewesen in den Zeitaltern, die vor uns gewesen sind" (Pred 1,9.10).

Wenn wir jetzt an die vielen Erfindungen denken, die Wissenschaftler fast täglich in den verschiedensten Gebieten wie Elektronik, Technik, Chemie, Physik usw. machen, besteht denn da nicht ein Widerspruch? Sollte es gar so sein, dass sich der König Salomo, der weiser war als alle Menschen, geirrt hat(1. Kön 4,31)? Aber die obigen Verse stehen doch in der Bibel, und die Bibel ist ja die absolute Wahrheit, wo es keine Widersprüche und Irrtümer gibt (Joh 17,17)!
Wir wollen an einigen Beispielen aus der heutigen Zeit sehen, wie das zu verstehen ist.

Recycling - Produkt der Neuzeit?

In manchen Industriezweigen setzt sich heute die Erkenntnis durch, dass nur noch Produkte verkauft werden sollten, die bereits bei der Planung und Entwicklung auf Umweltverträglichkeit und Recyclingfähigkeit ausgelegt worden sind. Das Problem des Abfalls soll so gelöst werden.
Das ist sicher ein guter Gedanke, nur - er ist nicht neu!8
Der Schöpfer hat das Prinzip der Wiederverwendung (Recycling) schon in Seiner Schöpfung angewendet.
Die Bäume zum Beispiel produzieren jedes Jahr eine beträchtliche Menge "Abfall", nämlich die zu Boden fallenden Blätter, die vollständig in den Materialkeislauf zurückgeführt werden. Die heruntergefallenen Herbstblätter bleiben nicht jahrelang liegen wie etwa eine weggeworfene Plastikflasche.
Die am Boden liegende Blattschicht schützt zunächst die niedrige Vegetation vor winterlicher Kälte. Wenn im Frühling der Laubteppich so lichtdurchlässig geworden ist, dass sich die darunter keimenden Pflanzen gut entwickeln, wandeln die Bodenbakterien die Blätter in Humus um, der dann wieder zur Nahrung des Baumes dient.

Der Fallschirm — Erfindung oder Kopie?

Der erste Fallschirmabsprung eines Menschen erfolgte etwa im Jahr 1860. Durch einen großen, damals noch kreisrunden Stoffschirm, an dem ein Mensch an vielen dünnen Seilen hing, wurde die Fallgeschwindigkeit so weit vermindert, dass er in der Regel unverletzt landen konnte.
Mit den heute weiterentwickelten Gleitschirmen können sogar größere Distanzen mit Höhengewinn zurückgelegt werden.

Aber dieses Prinzip ist auch dem Schöpfer "abgeguckt", nämlich z.B. dem Samen des Löwenzahns. Wenn die gelbe Blüte verblüht ist, entsteht ein runder, weißer Ball, bestehend aus vielen kleinen "Fallschirmchen", an denen jeweils ein Samenkorn (oder auch mehrere) hängt. Bläst nun der Wind in solch einen Ball, fliegen die Fallschirmchen auf und davon und tragen die Samen an irgendwelche Orte, wo dann neue Löwenzahnpflanzen wachsen.

Computertechnologie — alles schon dagewesen?

Denken wir noch an unsere modernen Computer, auf die wir so stolz sind.
Sie können auf immer kleinerem Raum immer größere Mengen von Informationen speichern. Und sie sind in der Lage, diese Informationen immer schneller zu verarbeiten. Dadurch haben sie erstaunliche, wenn auch einseitige Nutzungsmöglichkeiten.
Doch auch in diesem Fall findet sich eine Analogie zur Schöpfung. In unserem Körper zum Beispiel hat jede einzelne Zelle auf so unvorstellbar kleinem Raum so unvorstellbar viele Informationen gespeichert, wie ein von Menschenhand gebauter Chip bisher nicht erreicht hat. So kann man bei einem Zellkernvolumen von ca. 100-500um? davon ausgehen, dass dort mindestens 10° Basenpaare (=Informationsträger) gespeichert sind.
Hinsichtlich der Verarbeitungsgeschwindigkeit ist es interessant, dass fast jede unserer 10^9 Nervenzellen über ca. 10 000 Anschlüsse verfügt. Das heißt, eine einzige Nervenzelle wäre in der Lage, die Telefonvermittlung einer mittleren Großstadt zu gewährleisten. Wir sehen, auch gegen die Geschwindigkeit des "Datenaustausches" unter Berücksichtigung der komplexen "Vernetzungen" in unserem Körper halten alle von Menschen ersonnenen Prozessoren keinem Vergleich stand.

Diese Beispiele zeigen uns nicht nur, dass es wirklich nichts Neues unter der Sonne gibt, sie zeigen uns auch, wie unvorstellbar groß und herrlich unser Schöpfer-Gott ist. Er hat ja auch uns Menschen wunderbar und ohne Sünde geschaffen. Aber Adam und Eva, das erste Menschenpaar, sind in Sünde gefallen. und seitdem sind alle Menschen Sünder. Um solche Sünder, wie Du und ich von Geburt sind, zu erretten, musste Gott etwas ganz Neues tun. Er sandte vom Himmel her - also "von über der Sonne" — Seinen eigenen Sohn auf diese Erde. Das war etwas ganz Neues, das es noch nie gegeben hatte und auch nie wieder geben wird, das von keinem Menschen nachgeahmt werden kann oder muss. Er wurde als Mensch geboren, um am Kreuz von Golgatha für sündige Menschen zu sterben.
Jeder, der an Ihn glaubt, geht nicht verloren, sondern ist ein erretteter Mensch, dessen Ziel nicht mehr unter der Sonne ist. Er darf wissen, dass sein Ziel für alle Ewigkeit bei seinem Erlöser im Himmel ist.
Martin Gasser