Fragen und Antworten

Frage: Wir lesen in Lukas 3,16b: "... er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen." Bezieht sich das "mit Heiligem Geiste [Pfingsttag] und Feuer taufen [kommendes bzw. künftiges Gericht] speziell auf das Volk Israel oder allgemein auf die Nationen?
Henning Scholz, 45897 Gelsenkirchen

Antwort: Der Zusammenhang dieser Schriftstelle in Lukas 3,16 ist der, dass Johannes der Täufer kurz vor dem öffentlichen Auftreten des Herrn Jesus Ihm einen Überrest aus Israel zuführen wollte. Zu diesem Zweck verkündigte er das Evangelium des Reiches und forderte die Menschen auf, Buße zu tun. Menschen, die dazu bereit waren, wurden von Johannes getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.
Unter dem Eindruck der mächtigen Wirkung dieses Zeugnisses durch Johannes fragten sich viele Menschen, ob Johannes wohl bereits der Christus wäre. Das wies Johannes entschieden zurück, indem er betonte, dass er "nur" mit Wasser taufe, dass aber der Christus mit "Heiligem Geist" und "Feuer" taufen würde.
Damit fasst Johannes die beiden großen Wirkungen der beiden Kommen Christi zusammen. Die Taufe mit dem Heiligen Geist war die herrliche Folge Seines ersten KommensaufdieseErde. Nach vollbrachtem Werk und Seiner Auferstehung fuhr Er zehn Tage vor Pfingsten auf in den Himmel und goss dann den Heiligen Geist auf die in Jerusalem versammelten Jünger aus (siehe Apg 1 und 2). Das ist die Geburtsstunde der Versammlung Gottes, der später auch Menschen aus den Völkern (Nationen) hinzugefügt wurden. Auch sie erhielten diese herrliche Gabe, die Gabe des Heiligen Geistes. Die Gläubigen aus den Nationen sind also in diese Taufe mit dem Heiligen Geist eingeschlossen.
Bei Seinem zweiten Kommen wird Christus vor allem Gericht üben. Der Fragesteller weist zu Recht darauf hin, dass das Feuer ein Bild des künftigen Gerichts ist, wie auch aus Lukas 3,17 ersichtlich ist. Aus den vielen Prophezeiungen des Alten und Neuen Testaments wissen wir, dass dieses Gericht sich nicht nur auf Israel erstrecken wird, sondern auch auf alle anderen Völker der Erde. Vergleiche dazu mein Büchlein "Die Zeit des Endes".
Werner Mücher