Editorial

Elia - Ein Mensch wie du und ich

Was haben du und ich mit Elia, dem großen Propheten im Alten Testament, gemeinsam?

Elia war ein Mann Gottes – der erste Satz, der uns aus seinem Mund berichtet wird, lautet: „So wahr der Herr lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe.“ Beeindruckend: ein Mann, der vor Gott lebt, einen folgenschweren Auftrag von Gott bekommt und ausführt; ein Mann, der in Drucksituationen durchhält und voller Gottvertrauen gewaltige Siege erringt; ein Mann, der am Ende seines Lebens nicht stirbt, sondern im Sturmwind in einem Wagen von Feuer zum Himmel auffährt.

Haben dieser Elia und wir als Leser und Schreiber dieser Zeilen wirklich etwas gemeinsam?

Das Neue Testament gibt eine Antwort auf diese Frage, die uns vor dem Hintergrund der obigen Zeilen vielleicht überraschen könnte: „Elia war ein Mensch von gleichen Empfindungen wie wir“ (Jak 5,17).

Wie bitte?! Elia war ein Mensch wie wir – klar, das stimmt. Aber ein Mensch „von gleichen Empfindungen wie wir“? Man könnte auch übersetzen: „von gleichen Gemütsbewegungen wie wir“. In Elias Lebensalltag gab es also eine Art „Gefühlsachterbahn“? Mal oben, mal unten, mal kopfüber. Siegesgewiss, glaubensstark und gehorsam, ein paar Tage später im Abwärtsstrudel der Gefühle – niedergeschlagen, ängstlich, hadernd …

Ja, das trifft alles auf Elia zu – der biblische Bericht im ersten Buch der Könige verschweigt dieses Auf und Ab im (Innen-)Leben des Elia nicht. Und dieser Satz aus dem Jakobus-Brief macht mir Mut, weil Gott uns immer wieder vom Ab zum Auf hilft! Unsere Gefühle bzw. Empfindungen müssen kein Hinderungsgrund für eine treue Nachfolge des Herrn Jesus sein.

Gott gibt uns durch sein Wort auch im Blick auf unsere (ganz unterschiedlichen) Gefühle eine klare Orientierung, was mit seinen Gedanken übereinstimmt und was nicht. Der Geist Gottes will in uns geistliche Empfindungen hervorbringen und uns zugleich mit Kraft ausrüsten, fleischliche Gefühlsregungen abzulegen.

Die kurzen Artikel in diesem Themenheft sollen dabei helfen, unsere Gefühle im Licht der Bibel zu beurteilen, Gutes zu fördern und Böses zu lassen.

Gottes Segen beim Lesen wünscht

Fokko Peters