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Nur kein Neid!

Das Thema Neid ist kein sehr angenehmes Thema. Es erscheint uns auf Anhieb – und zwar ausschließlich – als negative Eigenschaft. Und das ist es auch!

 

Ein Blick ins Internet (Wikipedia) liefert folgende Erklärung:

„Empfindung, Haltung, bei der jemand einem anderen einen Erfolg oder einen Besitz nicht gönnt oder Gleiches besitzen möchte.“

So weit, so schlecht!

 

Beispiele
 

  • Wir denken an Kain, der es seinem Bruder Abel missgönnte, dass Gott dessen Opfer annahm. Neid wurde die Ursache für den ersten Brudermord.
  • Wir denken an die Brüder Josephs, die es ihm neideten, dass ihr Vater ihn lieber hatte als sie und ihn vorzog. Ihr Neid stürzte Joseph und Jakob ins Elend.
  • Wir denken an die Juden, die unseren Herrn aus Neid überlieferten und ans Kreuz bringen wollten. Neid wurde die Ursache für den schlimmsten Mord, der je geschehen ist.

 

Neid und Co

Neid wird im Neuen Testament ein paarmal erwähnt – und zwar in Verbindung mit anderen negativen Eigenschaften. In Römer 1,29 steht Neid mitten in einer Liste von Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen wie Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser. In Galater 5,21 wird Neid mit Totschlag, Trunkenheit und Gelagen verbunden. Philipper 1,15 verbindet Neid mit Streit. Petrus erwähnt Neid zusammen mit Bosheit, Trug, Heuchelei und üblem Nachreden.

 

Jakobus bringt es auf den Punkt. Er schreibt:

 

„Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat“

Jak 3,16

 
 

Weit weg?

Vielleicht denkst du jetzt, dass dieses Thema dich nicht besonders betrifft. Die anderen haben damit ein Problem. Aber du doch nicht …

Wirklich nicht? Kennen wir das nicht alle, dass wir jemandem missgönnen

 

  • was er hat …
  • was er kann …
  • was er ist …
  • was er weiß …
  • was er tut …

 

Beispiele:

 

  • Deine Freundin sieht besser aus als du. Lässt dich das kalt?
  • Dein Freund spielt besser Fußball als du. Kannst du das gut ertragen?
  • Die schulischen Leistungen deiner Schwester sind besser als deine. Macht das etwas mit dir?
  • (D)ein jüngerer Bruder kann die Zusammenhänge der Bibel besser erklären als du. Begegnest du ihm wohlwollend?
  • Andere leisten sich einen tollen Urlaub und posten jeden Tag Bilder. Du bleibst zu Hause und musst arbeiten. Kein Neid?

 

Wem fällt es schon leicht, neidlos zuzusehen, wenn andere mehr haben, mehr können, mehr sind, mehr wissen oder mehr tun? So einfach steckt man das in der Regel nicht weg.

Neid durchzieht alle Gesellschaftsbereiche, egal ob Politik, Wirtschaft oder Sport. Man versucht den anderen zu übertrumpfen, und wenn er besser ist, gönnt man es ihm nicht. Auch in unseren christlichen Gemeinden sind wir nicht geschützt vor dieser hässlichen Neigung unserer alten Natur (in der Bibel „Fleisch“ genannt). Selbst auf geistliche Gaben und Fähigkeiten des anderen können wir neidisch sein. Leider!

 

Vorbeugen ist besser als heilen

Es ist wichtig, dass wir uns ein dankbares Herz bewahren. Ein dankbares Herz hilft uns, nicht neidisch und missgünstig auf andere zu sehen.
Wie kann man es schaffen, nicht neidisch zu sein? Neid fängt im Herzen an. Auch deshalb gilt es, das Herz zu bewahren (Spr 4,23). Die Frage ist, womit wir beschäftigt sind. Mit dem Guten, das Gott mir gegeben hat oder mit dem neidvollen Blick auf das, was andere haben?

Es ist wichtig, dass wir uns ein dankbares Herz bewahren. Ein dankbares Herz hilft uns, nicht neidisch und missgünstig auf andere zu sehen.

Wenn Neid im Herzen aufkommt, müssen wir diese Wurzel sofort ausreißen, indem wir es unserem Herrn bekennen. Ansonsten setzt der Neid sich fest und wird zu einem großen Übel, das uns selbst schädigt.