mut.los

Mutlosigkeit – eine verbreitete „Krankheit“?

Es gibt Tage, an denen scheint alles „grau in grau“ zu sein. Es fehlt der innere Antrieb, es fehlt jede Freude und am liebsten würdest du im Bett liegen bleiben. Du hast keinen Mut, irgendetwas anzufangen und Stunde um Stunde vergeht, in der du nichts anderes tust, als dies und jenes mit dem Handy anzustellen. Du hast so richtig eine depressive Stimmung1 und fühlst dich wie in einem Loch, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.

 

Nicht alleine …

Zuerst möchte ich dir sagen, dass es solche Tage gibt und dass du nicht alleine bist, wenn du Mutlosigkeit empfindest. Mose, der Mann Gottes, hat das erlebt (s. 4.Mo 11,14.15). Elia, der Prophet, ebenfalls (s. 1.Kön 19,4). Hanna, die später die Mutter von Samuel werden sollte, wollte gar nichts mehr essen, so mutlos war sie (s. 1.Sam 1,7.8).

Vielleicht nimmt es ein wenig den Druck von dir, wenn du merkst, dass du nicht alleine bist mit diesem Gefühl der Mutlosigkeit. Und was noch besser ist – es gibt einen Weg heraus aus diesem „Loch“, und auch das haben die genannten Personen aus der Bibel erlebt. Doch bevor wir einige Hilfen gegen Mutlosigkeit finden wollen, zunächst noch eine wichtige Unterscheidung aus dem ersten Brief an die Thessalonicher.

 

Drei seelisch-geistige Zustände

Dort unterscheidet Paulus zwischen den Unordentlichen, den Kleinmütigen und den Schwachen (1.Thes 5,14). Um es kurz zu machen:

 

  • Die Unordentlichen können, aber sie wollen nicht. Sie brauchen Zurechtweisung.
  • Die Kleinmütigen wollen, aber ihnen fehlt der Mut. Sie brauchen Trost und Ermutigung.
  • Die Schwachen wollen auch, aber ihnen fehlt die Kraft. Sie brauchen Hilfe.

 

Manchmal ist es nicht so einfach, sich selbst richtig einzuschätzen. Aber diese Unterscheidung hilft uns im Blick auf uns selbst und auch auf andere, die Situation besser beurteilen zu können und jeweils richtig damit umzugehen.

 

Asa fasst Mut

Wenn es also um Mutlosigkeit geht, dann sind Ermutigung und Trost erforderlich. Vielleicht schickt der Herr Jesus dich zu einer mutlosen Person, um ihr solchen Trost zu spenden. Doch vielleicht bist du selbst mutlos? Dann warte nicht darauf, dass jemand kommt, um dich zu trösten. Vielleicht wird jemand zu dir geschickt. Dann nimm das dankbar an. Doch wenn niemand kommt, dann schlage deine Bibel auf und suche Trost, der direkt von Gott kommt! Asa, der König von Juda, fasste Mut, nachdem der Prophet Obed zu ihm geredet hatte (2.Chr 15,8). Die Worte des Propheten waren Worte von Gott, die zu Asas Situation passten. So möchte Gott auch heute durch sein Wort in deine Situation sprechen und dir Mut machen!

 

Amazja fasst Mut

Auch der König Amazja hatte durch einen Mann Gottes Ermutigung erhalten. Doch er hatte noch eine Frage, auf die er eine Antwort brauchte. So fragt er den Mann Gottes, erhält eine Antwort und fasst Mut (2. Chr 25,11).

Wenn wir Fragen haben, dürfen wir uns an Gott selbst wenden, der in dem Herrn Jesus unser Vater geworden ist. Alle unsere Anliegen, Aufgaben und „Mutfresser“ dürfen wir Ihm im Gebet sagen. Er will uns gerne Antwort geben, damit wir Mut fassen, das Richtige zu tun.

 

Hiskia fasst Mut

Beim König Hiskia fällt eine Besonderheit auf. Er fasste gerade dann Mut, als die Feinde zum Kampf kamen (2. Chr 32,5). Auch bei uns kann es sein, dass Schwierigkeiten dazu führen, dass wir Mut fassen. Oft ist es die „Langeweile“, die uns mut- und antriebslos macht. Aber der Herr möchte uns gebrauchen. Er hat auch für dich eine Aufgabe. Nimm die Herausforderung an und fasse Mut, Ihm nachzufolgen und zu dienen!

 

Paulus fasst Mut

Denken wir zum Schluss noch an Paulus. Er hatte eine lange und gefährliche Reise hinter sich. Außerdem war er gefangen und wusste nicht, wie es weitergehen würde. Doch dann kam die Situation, dass er die Brüder aus Rom traf und Mut fasste (Apg 28,15b). Auch bei uns werden gute Kontakte, die uns mit dem Herrn Jesus verbinden und uns gute Impulse für das Glaubensleben geben, helfen, Mut zu fassen.

Und genau das wünsche ich dir, dass du Mut fasst. Vielleicht erst einmal für einen kleinen Schritt. Aber das ist oft der Anfang für neue Freude und mehr Mut für ein Leben mit dem Herrn.

 

 



[1] Es geht in diesem Artikel nicht um das Krankheitsbild der Depression. Bei dieser Krankheit brauchst du professionelle medizinische Hilfe, am besten begleitet durch seelsorgerliche Gespräche.