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Liebe – ein schönes Gefühl?
Es gibt wohl kein Thema, was in Literatur und Filmen so häufig verarbeitet worden ist, wie die Liebe in Beziehungen. Überall sind Liebesgeschichten eingeflochten, wenn sie nicht gerade Hauptthema sind. Allein daran erkennt man, dass wir Menschen uns nach Liebe sehnen.
Natürliche Liebe
Doch was ist Liebe eigentlich? Vermutlich würden die meisten antworten: sich zu jemand hingezogen fühlen. Das gehört zweifellos dazu. Diese natürliche Liebe, wie die Bibel sie nennt, zeigt sich besonders im Bereich von Ehe und Familie. In Hochform kommt das Gefühl der Liebe bei jungen Leuten, die sich (frisch) verliebt haben – wenn sie Schmetterlinge im Bauch haben …
Ohne natürliche Liebe
Die natürliche Liebe ist ein Geschenk unseres Schöpfers und sie wird aus einer gewissen Beziehung zu Ihm erhalten. Je weiter der Mensch sich von Gott entfernt, umso mehr wird er zu einem Geschöpf „ohne natürliche Liebe“ (Röm 1,31; 2. Tim 3,3). Wer Gott die Ehre verweigert, verfällt in Selbstsucht und Eigenliebe. So wird der Mensch zum Spielball seiner Begierden und endet auch im „widernatürlichen Verkehr“ (Röm 1,26), wie wir es heute zunehmend erleben.
Gott ist Liebe
Wenn wir verstehen wollen, was Liebe wirklich ist, müssen wir uns mit dem befassen, der Liebe ist, nämlich Gott selbst, und was Er über die Liebe offenbart hat. Wir merken schnell, dass göttliche Liebe nicht bedeutet, ein schönes Gefühl für den anderen zu haben. Liebe darf auch nicht auf „lieb“ oder „lieblich“ beschränkt werden. Eine exakte Definition von Liebe (im biblischen Sinn) zu formulieren, ist kaum möglich, was nicht zuletzt daran liegt, dass Gott Liebe ist (1. Joh 4,8.16).
Liebe – eine bewusste Willensentscheidung
Das Gebot des Herrn, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat (vgl. Joh 13,34; 15,12), macht deutlich, dass Liebe eine bewusste Willensentscheidung voraussetzt. Selbst dann, wenn ich einen Gläubigen nicht sympathisch finde, bin ich dennoch verpflichtet, ihn zu lieben (vgl. 1. Joh 4,11). Da ist niemand ausgenommen. Und wir brauchen auch gar nicht zu versuchen, uns herauszureden. Wer ein Kind Gottes geworden ist, hat den neuen Menschen angezogen und ist mit dem Heiligen Geist versiegelt. So sind wir befähigt, zu lieben, wie der Herr uns liebt. Zugegeben: ein hoher Maßstab.
Liebe liebt zu dienen
1. Korinther 13 beschreibt ausführlich, wie sich die Liebe Gottes in Menschen entfaltet: Sie ist langmütig, gütig, ohne Neid, tut nicht groß … freut sich mit der Wahrheit … erduldet alles. Das Herzstück in dieser Aufzählung ist: „Sie sucht nicht das Ihre“ (V. 5). Die Liebe sucht also nicht den eigenen Vorteil, das eigene Wohlergehen, sondern ist opferbereit und für andere tätig. Genauso hat der Mensch Jesus Christus die Liebe Gottes bewiesen: Er hat uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben. Zugleich war sein Opfertod eine Darbringung und ein Schlachtopfer für Gott (vgl. Eph 5,2).
Liebe liebt zu dienen – das ist ihr Wesen. Sie sucht das (geistliche) Wohlergehen des Nächsten und wünscht ihm das Beste (im Sinn Gottes). Soweit möglich, setzt sie sich dafür ein – in Wort und Tat. Das Betätigungsfeld ist groß. Es fängt damit an, dass wir uns für die Glaubensgeschwister interessieren und hört damit auf, dass „wir schuldig sind, für die Brüder das Leben hinzugeben“ (1. Joh 3,16). Dazwischen gibt es viele Möglichkeiten, ungeheuchelte Liebe zu zeigen und darin herzlich zu sein. Tun wir es? Das zeigt: Liebe ist viel mehr als ein Gefühl. Sie ist die Offenbarung Gottes selbst (1. Joh 4,8.16).
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