Bibel praktisch

Hiobs Freunde haben nicht recht

Kennst du nicht auch solche Situationen, in denen dir spontan der Gedanke kommt: „Das ist ungerecht!“ Hiobs Freunde hatten auf dessen Leiden eine sehr schnelle Antwort: Gott bestraft den, der sündigt, und segnet den, der Gutes tut, der gottesfürchtig lebt. Offenkundig hatten diese drei ein paar „Wahrnehmungsstörungen“, was die Realität angeht.

 

Ein raffgieriger König und ein treuer Weinbauer  damals (1. Kön 21,1-16)

Man kann sich fragen, was einen an dieser Geschichte von Ahab, Isebel und Nabot mehr schockiert:

  • die Tatsache, dass ein gottesfürchtiger Mann unschuldig sterben muss,
  • oder dass man in der Gesellschaft damals, ja sogar im Volk Gottes (ist es heute wirklich alles anders?) mit Gewalt, Geld und Korruption offensichtlich an sein Ziel kam.

 

König Ahab hatte Nabot einen Deal angeboten, der sich auf den ersten Blick gar nicht so schlecht anhörte.: seinen Weinberg abgeben, damit der König einen Gemüsegarten daraus machen kann. Aber Nabot denkt an 3. Mose 25 23 („Und das Land soll nicht für immer verkauft werden“) und verkauft das Land nicht. Gottes Wort ist ihm wichtiger als schneller Reichtum.

Trotzdem bezahlt er seine Haltung schließlich mit dem Leben. Eine Geschichte, die nicht „gerecht“ endet. Wie auch so viele ähnliche Geschichten in der Welt. Und vielleicht auch in deinem persönlichen Leben. Du fragst dich nach dem „Warum“ und bekommst darauf mitunter keine Antworten.

Dann muss der Glaube lernen,

  • die Ungerechtigkeit auszuhalten
  • und Gott weiter zu vertrauen. Trotzdem.

 

Eine Welt der Ungerechtigkeit und ein treuer Christ heute

Solange wir in dieser sündigen Welt leben, wird es auch unzufriedene und egoistische Ahabs und korrupte und gemeine Isebels geben. Deren Handeln wird in dieser Welt immer wieder mit Erfolg gekrönt. Und unter solchen Narzissten oder Egoisten wie Ahab und Isebel werden andere zu leiden haben. Auch Gläubige. Der Glaube darf sich aber an die Zusagen Gottes halten. Auch an die in Psalm 34,22-23:

„Den Gottlosen wird das Böse töten; und die den Gerechten hassen, werden büßen (oder: für schuldig gehalten werden). Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die zu ihm Zuflucht nehmen, werden nicht büßen (für schuldig gehalten werden)“. Letztlich wird alles durch den einzig gerechten Richter beurteilt werden. Doch bis dahin leben wir noch in einer Welt der Ungerechtigkeit. Da heißt es: ausharren im Glauben. Du darfst alles dem übergeben, der gerecht richtet – deinem himmlischen Gott und Vater. Dann folgst du dem Beispiel deines Herrn (1 Pet 2,23) – und das ist immer die beste Ausrichtung.