Jesus Christus

Jesus Christus – einzigartig! (2)

Andachten über den Erlöser

Die Seele des Herrn

Was bedeutet uns eigentlich der Herr Jesus? Kennen wir Ihn schon richtig? Und wie kann ich Ihn eigentlich anhand konkreter Gesichtspunkte besser loben, anbeten? Gerade seine Leiden als Mensch beinhaltet Facetten, die uns veranlassen, unseren Erlöser zu preisen. Nach einem Nachdenken über das Herz des Herrn Jesus wollen wir nun in der zweiten von sieben Kurzandachten die Aussagen der Bibel über seine Seele auf uns einwirken lassen.

Die Seele steht in Gottes Wort oft gleichbedeutend für das Leben eines Lebewesens oder für eine Person (z.B. 3. Mo 17,10.11; 2. Mo 1,5 „70 Seelen“). Wer seine Seele gibt, lässt sein Leben. Zugleich ist die Seele auch der Sitz der Empfindungen und Gefühle (vgl. Ps 42,6). Die Bibel lässt uns auch Einblick nehmen in die Seele unseres Herrn – Einblicke, die uns staunen und den Erlöser anbeten lassen.

  • Der Herr Jesus war fest entschlossen, nach Jerusalem, an das Kreuz zu gehen (Lk 9,51). Aber als die Leiden näher kamen (Er wusste ja alles im Voraus!), war seine Seele angesichts der Leiden von Golgatha bestürzt (Joh 12,27). Er war so erschüttert, dass Er sich fragte, was Er beten sollte – so sehr war Er wirklich Mensch! Doch Er blieb gehorsam und wollte nur Gottes Willen tun.
  • Schließlich, als der Herr mit seinen Jüngern nach Gethsemane ging, wurde seine Seele sehr betrübt, und zwar bis zu seinem Tod (Mt 26,38; Mk 14,34). Dauerhaft litt seine Seele nun – das dreimalige Flehen zeigt, wie tief dieses Leid ging!
  • Die zunehmenden Angriffe der Menschen, schlimme Misshandlungen, Verhöhnungen, die Bibel nennt es „tiefe Wasser“, waren nun bis an die Seele gekommen (Ps 69,2). Nichts prallte von Ihm ab, Er empfand alles tief, ganz tief!
  • Doch unser Erlöser stellte seine Seele, sein Leben als Schuldopfer bereit (Jes 53,10). Er war der einzig Befähigte, das Lamm ohne Flecken – und konnte daher fremde Schuld tragen, austilgen.
  • Das kostete die Seele unseren Herrn Jesus Mühsal (Jes 53,11). Tiefe, sühnende Leiden, in den Stunden der Finsternis, von Gott verlassen, trafen das Innere des Erlösers. Schweigen über Golgatha –  Leiden über Christus!
  • Der Herr hat diese Leiden willig getragen – und doch wünschte Er, dass seine Seele vom Schwert errettet würde (Ps 22,21). Wie unendlich lang sind diese drei Stunden im Gericht für Ihn gewesen – bis Er schließlich um seiner Frömmigkeit willen durch die Auferweckung daraus befreit wurde (Heb 5,7)!
  • Jetzt, nach tiefen Leiden um der Gerechtigkeit willen und noch tieferer um der Sünde und Sünden willen, war seine Seele wirklich satt von Leiden (Ps 88,4). Jede Art von Leiden hat Christus durchkostet, alle getragen, alle erlitten!
  • Ein letzter Schritt: Der Herr Jesus schüttet seine Seele aus in den Tod – er erleidet den Tod, den Lohn der Sünde (Jes 53,12).
  • Die Seele dieses einzigartigen Menschen konnte Gott nicht dem Tod überlassen – Er hat Ihn auferweckt. Nicht mehr Sättigung von Leiden, sondern Sättigung von Freuden genießt der Herr Jesus nun (Ps 16,10.11)!

Herr Jesus, dass Du so niedergedrückt, so betrübt, so voller innerer Leiden warst, zeigt mir, wie sehr Du wirklich Mensch warst. Und besonders, was Dich die Tilgung meiner Schuld auf Golgatha und durch den Tod gekostet hat. Dafür möchte ich Dich preisen, anbeten und Dir mein Leben neu weihen.