Bibel praktisch

Namen und Bezeichnungen Satans

Satan ist ein geschlagener Feind. Der Herr Jesus hat ihn am Kreuz völlig besiegt. Durch den Tod hat Er den zunichtegemacht, „der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Heb 2,14). Wenn Satan auch besiegt ist – gerichtet ist er noch nicht. Erst am Ende des Tausendjährigen Reiches wird das endgültige Urteil über ihn vollzogen (Off 20,10). Heutzutage kann er noch wirken und – soweit Gott es zulässt – seine bösen Ziele verfolgen.

 

Die Heilige Schrift lässt uns nicht im Unklaren über den Charakter, die Absichten und die Handlungsweisen Satans (vgl. 2. Kor 2,11). Allein die Bedeutung der verschiedenen Namen und Bezeichnungen, die in der Schrift für ihn gebraucht werden, verdeutlichen den Charakter dieses Feindes Gottes. Wenn wir als Gläubige auch in erster Linie mit dem Herrn Jesus selbst beschäftigt sein sollen, so ist ein Blick auf die verschiedenen Namen und Bezeichnungen des Teufels dennoch von Nutzen, um sein Handeln und Wirken besser einzuordnen und dadurch vor seinen bösen Angriffen und Listen besser gewappnet zu sein.

 

Satan

„Satan“ ist die häufigste Bezeichnung des Teufels in der Bibel. Das Wort „Satan“ bedeutet Gegner oder Widersacher. Satan ist der große Widersacher Gottes, der die Verwirklichung der Ratschlüsse und Ziele Gottes mit allen Mitteln verhindern will. Er war es auch, der dem Herrn Jesus auf seinem Weg ans Kreuz widerstand und ihn daran hindern wollte, den Weg des Gehorsams bis zum Kreuz zu gehen (vgl. Mt 16,23; Mk 8,33). So wie er dem Herrn widerstand, widersteht er auch heute den Gläubigen (vgl. 1. Thes 2,18).

 

Teufel

Das Wort „Teufel“ stammt von dem griechischen Wort „Diabolos“ ab und bedeutet wörtlich „Durcheinanderwerfer“ im Sinne von Verwirrer, Faktenverdreher und Verleumder. Sein Ziel ist es, in der Welt, aber auch unter den Gläubigen, Chaos hervorzurufen. Das muss ihm schon sehr bald nach der Erschaffung des Universums gelungen sein, denn wir lesen in 1. Mose 1,2, dass die Erde wüst und leer (im Hebräischen „tohuwabohu“) war. Gott hatte sie jedoch nicht als eine Öde (ebenfalls der Ausdruck „tohuwabohu“) erschaffen (vgl. Jes 45,18).

In Verbindung mit der Bezeichnung „Teufel“ tritt der Feind auch als der Versucher (in Mt 4) und als derjenige auf, der „sucht, wen er verschlinge“ (1. Pet 5,8).

 

Alte Schlange

Der Teufel wird am Anfang und am Ende der Heiligen Schrift als „Schlange“ bezeichnet. Schon auf den ersten Seiten der Bibel sehen wir, wie die Schlange aktiv ist. Sie war listiger als alle Tiere des Feldes (1. Mo 3,1). Durch ihre List fiel das erste Menschenpaar in Sünde. Der Charakter der Schlange hat sich im Verlauf der Jahrtausende nicht geändert. Auch auf den letzten Seiten der Bibel begegnen wir der „alten Schlange“ (Off 12,9; 20,2). Auch wir müssen stets auf der Hut sein, damit die Schlange uns nicht durch ihre List verführt (vgl. 2. Kor 11,3).

 

Drache

„Drache“ ist die Bezeichnung für ein in den Sagen vieler Völker vorkommendes, Feuer speiendes geflügeltes, schlangenartiges und übermenschliches Mischwesen mit widergöttlichem und menschenfeindlichem Charakter (siehe Worterklärung zu „Drache“ in der Elberfelder Übersetzung). Diese Bezeichnung erinnert an die Grausamkeit und Schrecklichkeit Satans. Dies wird besonders im Buch der Offenbarung deutlich, wo gezeigt wird, mit welcher Härte und Unerbittlichkeit Satan den gläubigen Überrest Israels verfolgen wird (vgl. Off 12,13-17). Jedes Mittel wird ihm dafür recht sein.

 

Brüllender Löwe

Nur ein einziges Mal wird der Teufel in der Bibel mit einem brüllenden Löwen verglichen, der umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann (1. Pet 5,8). Der „brüllende Löwe“ deutet die Macht und Gewaltbereitschaft des Teufels an. Im Lauf der Jahrtausende waren die Gläubigen immer wieder schrecklichen Verfolgungen durch diesen „brüllenden Löwen“ ausgesetzt. Das Ziel Satans war von jeher, die Gläubigen zu drangsalieren und – wenn möglich – zu beseitigen. In der Kraft des Geistes können und sollen wir ihm widerstehen (1. Pet 5,9).

 

Menschenmörder von Anfang an

Im Gegensatz zu Gott, der die Menschen liebt, ist Satan ein Menschenmörder von Anfang an (Joh 8,44; vgl. Tit 3,4). Von Anfang der Menschheitsgeschichte an war es sein Ziel, die Gläubigen von der Erde zu beseitigen. Satan war es, der Kain dazu geführt hatte, seinen Bruder Abel umzubringen (1. Mo 4,8; vgl. 1. Joh 3,12). Und am Ende finden wir bei ihm dieselbe böse Eigenschaft, wenn er die Menschen am Ende des Tausendjährigen Reiches zum Krieg gegen die Heiligen Gottes und Jerusalem verführen wird, bei dem sie umkommen werden (Off 20,7-10).

 

Lügner und Vater der Lüge

Der Herr Jesus bezeichnet Satan als „Lügner“ und „Vater der Lüge“ (Joh 8,44). Satan ist der Ursprung der Lüge, die durch ihn in die Welt kam. Er belog das erste Menschenpaar, das seinen Worten der Lüge mehr Glauben schenkte als den Worten Gottes (1. Mo 3,4-6). Der Mensch fiel daraufhin in Sünde und seitdem findet sich die Lüge bei allen Menschen. Als „Kinder des Lichts“ sollen wir jedoch nicht lügen, sondern die Wahrheit reden (vgl. Eph 4,25; 5,8).

 

Fürst dieser Welt

Satan ist der „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Ein Fürst ist jemand, der den ersten Rang hat und alle anderen überragt. Zudem herrscht ein Fürst über einen bestimmten Bereich. Das trifft auch auf Satan zu. Er beherrscht diese Welt. Er ist der Erste, der über allen anderen steht. Natürlich ist es Gott, der letztendlich alle Fäden in der Hand hält, aber in dieser Welt als gottfeindliches System lässt Er Satan gewähren.

 

Gott dieser Welt

Der Teufel wird auch als „Gott dieser Welt“ bezeichnet, der den Sinn der Ungläubigen verblendet (2. Kor 4,4). Er ist der Drahtzieher des bösen Weltsystems, der die Gedanken der Ungläubigen durch das bunte und pausenlose Treiben derart vereinnahmt, dass sie keine Zeit mehr finden, über das Los ihrer unsterblichen Seele nachzudenken. Auch die falschen Religionen dieser Welt tragen die Handschrift Satans, der dadurch versucht, die Menschen zu verführen. Unzählige Menschen meinen durch sie Gott zu nahen, aber in Wirklichkeit werden sie in die Irre geführt und dienen Satan, dem Gott dieser Welt.

 

Engel des Lichts

Zuweilen nimmt Satan auch die Gestalt eines „Engels des Lichts“ an (2. Kor 11,14). Wenn er so auftritt, ist er von einem Engel Gottes nur schwer zu unterscheiden. Er täuscht Wahrheit vor oder verdreht sie, um zu verführen und zu Fall zu bringen. Mitunter benutzt er sogar die Heilige Schrift, um uns auf eine falsche Fährte zu bringen. Satan hat sogar den Herrn selbst auf diese Weise versucht. Durch ein unvollständiges Zitat aus Psalm 91,11.12 wollte Satan Ihn dazu bewegen, sich von der Zinne des Tempels herabzuwerfen (Mt 4,5.6; Luk 4,9-11). Doch der Herr überwand ihn durch ein eindeutiges Bibelwort.

 

Verkläger der Brüder

Im Buch der Offenbarung bezeichnen die himmlischen Heiligen Satan als „Verkläger ihrer Brüder“ (Off 12,10). Noch hat der Teufel Zugang zum Thron Gottes (vgl. Hiob 1,6). Diesen Zugang nutzt er, um die Brüder auf der Erde Tag und Nacht zu verklagen, indem er Gott auf ihre Fehler und Sünden aufmerksam macht. Doch dem Herrn sei Dank! Gott sieht die Gläubigen auf der Erde nicht in ihren Sünden, sondern als Gerechte. Dieser wunderbaren Stellung des Christen hat Satan nichts entgegenzusetzen. Alle seine Anklagen haben vor Gottes Thron keinen Bestand.

 

Der Böse

Johannes, der die Dinge in abstrakter Weise beschreibt, nennt den Teufel in seinem ersten Brief einfach den „Bösen“ (1. Joh 2,13.14; 5,18). Das Wesen, das Tun und die Absichten des Teufels sind böse. Er ist durch und durch böse und steht im absoluten Gegensatz zu dem Guten, das seinen Ursprung in Gott findet. Wenn das Wort Gottes in uns bleibt, werden wir wie die „Jünglinge“ imstande sein, den Bösen zu überwinden (vgl. 1. Joh 2,13.14).

 

Zusammenfassung

In der Bibel wird der Teufel mit verschiedenen Namen bezeichnet. Diese Namen beschreiben seine unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Handlungsweisen. Sie zu kennen, wird uns helfen, vor den Angriffen des Feindes besser gewappnet zu sein.