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Meine Gemeinde - Welche Gemeinde

Kennst du das? Da hat sich jemand zu Gott bekehrt. Er hat Freude, lebt und wächst im Glauben, macht seine persönlichen Erfahrungen mit Gott. Irgendwann kommt ihm oder ihr der Gedanke: Ich brauche Gemeinschaft mit anderen Kindern Gottes. Ich möchte mich einer Gemeinde anschließen. Aber – welcher? Ein Blick in die „Gelben Seiten“ (und darüber hinaus) ist verwirrend: Zig Gemeinden – kann ich mir eine aussuchen? Haben alle recht? Am Anfang war das anders – da versammelten sich alle Christen an verschiedenen Orten nach demselben Maßstab. Der Maßstab – den gibt es immer noch, es ist Gott und sein Wort.

Das Wort Gottes stellt die Versammlung (Kirche, Gemeinde) vor, wie Gott sie sich gedacht hat und wie sie nach seinen Gedanken bis heute existiert und „gelebt“ werden kann. Die folgende Aufzählung ist keine Checkliste, sie ist auch nicht vollständig, und manches müsste vertieft werden. Einige Punkte sind notwendig, um überhaupt von „Versammlung Gottes“ reden zu können, andere sind ein Ideal, das Gott wünscht, aber an dessen Realisierung Menschen in der Praxis immer wieder scheitern. Gottes Versammlung möchte ich auch vor Ort verwirklichen.

 

Gottes Versammlung ist …

… nicht meine Versammlung, sondern sie ist die Versammlung des lebendigen Gottes (1. Tim 3,15), der sie sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen (Apg 20,28) – durch das Blut des Herrn Jesus; so ist es auch seine Versammlung, das heißt, die unseres Herrn (Mt 16,18).

… als örtliche Versammlung ein Teil und Repräsentant der weltweiten Versammlung (1. Kor 12,27). Diese besteht aus allen Menschen, die seit Pfingsten zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gekommen sind (1. Kor 12,13). Diese weltweite Versammlung, die durch die örtliche Versammlung repräsentiert wird, ist …

  • … der Leib Christi; in diesem Körper ist Er das Haupt, der Kopf, Er hat das Sagen (Kol 1,18). Die Versammlung ist eine Einheit mit Ihm, untrennbar von Ihm. Er ist im Himmel, so ist auch der Charakter, die Bestimmung  und die Zukunft der Versammlung himmlisch (Eph 1,3.20; 2,6; 3,10; 1. Thes 4,13 ff.). Dieser Leib besteht aus einer Vielfalt von Gliedern, das heißt einzelnen Gläubigen, die jeweils ihre von Gott gegebene Funktion haben, damit der Leib insgesamt zu Gottes Ehre und Freude lebt (1. Kor 12,12 ff.).
  • … Gottes Haus, das aus den lebendigen Steinen – einzelnen Gläubigen – besteht, die Gott selbst dem Haus hinzufügt (1. Pet 2,5). Mit der Versammlung bietet Gott seinen Kindern ein Zuhause an; zugleich ist es sein Tempel, der Gottes Herrlichkeit zeigt und in dem Gott angebetet wird (Eph 2,19 ff.). Dieses Haus ist heilig, und Gott hat dort eine „Hausordnung“ (1. Tim 3,15; 1. Kor 14,40). An diesem Haus Gottes sollen die Gläubigen als „Gottes Mitarbeiter“ mitarbeiten mit „Material“, das vor Gottes Augen in Ewigkeit Bestand hat (1. Kor 3,9 ff.).
  • … Gottes Herde (Apg 20,28), die von Jesus Christus, dem „großen“ und „guten Hirten“ gehütet wird (Joh 10,14; Heb 13,20). Dazu benutzt Er Menschen, die unter seiner – des „Erzhirten“ – Leitung die örtliche Herde hüten, die nicht ihre eigene, sondern die Herde Gottes ist (1. Pet 5,2.3).
  • … die Frau bzw. Braut des Herrn Jesus Christus, die Er liebt, für die Er sein Leben gegeben hat, für die Er weiter sorgt und um deren Herrlichkeit Er sich kümmert (Eph 5,25 ff.; vgl. Off 21,2.9). Die Versammlung genießt seine Liebe und ist Ihm treu, sie nimmt seine Fürsorge an, ist Ihm Meine Gemeinde // Aktuell 6 untergeordnet und folgt seiner Führung (Eph 5,24).
  • … als örtliche Versammlung ein Leuchter, mit dem Gott das Licht seiner Wahrheit verbreitet in einer – moralisch – finsteren, weil nicht nach Gott orientierten Welt (Off 1,12.13.20).
  • … der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit (1. Tim 3,15); sie setzt nicht die Wahrheit, sondern in ihr hat Gott seine Wahrheit offenbart, und sie lebt danach und gibt die von Gott offenbarte Wahrheit weiter.

 

In Gottes Versammlung gibt es …

… keine Mitglieder, aber „Glieder“ des einen „Leibes“. Jeder, der durch den Heiligen Geist zu diesem Leib hinzugefügt worden ist (1. Kor 12,13; vgl. Eph 1,13; 4,3) – ob Bruder oder Schwester, alt oder jung – ist …

  • … ein gerechtfertigter Sünder (Röm 5,8 ff.), von Gott begnadigt in seinem Sohn und so geliebt wie Er (Eph 1,3 ff.), ein Kind Gottes (Röm 8,16), ein „Heiliger“ (z.B. Kol 3,12);
  • … ein Priester, der mit Gott Gemeinschaft haben kann in der persönlichen und gemeinsamen Anbetung Gottes (1. Pet 2,5) und in einem Gott geweihten Lebenswandel, der mit Wort und Tat von Gottes Herrlichkeit zeugt (1. Pet 2,9).

… solche, die der Herr als Gaben mit besonderer geistlicher Begabung und besonderen Aufgaben seiner Versammlung gegeben hat, damit sie zahlenmäßig und innerlich wächst (Eph 4,11 ff.). Sie werden allein von Gott berufen und eingesetzt. Solche besonderen „Personenals-Gaben“ gibt es im Einzelfall vielleicht nicht in jeder örtlichen Versammlung, aber es gibt sie in der weltweiten Versammlung zum Nutzen aller Gläubigen, egal wie und wo sie sich versammeln. Es gibt ...

  • … Evangelisten, die die „gute Botschaft“ predigen, damit Menschen Buße tun, zum Glauben kommen und im Glauben weitergeführt werden;
  • … Hirten, die sich um (gerade auch einzelne) Gläubige kümmern, ihren geistlichen Bedürfnissen weiterhelfen, in Problemen seelsorgerlich helfen und allgemein die Gläubigen im Glauben stärken;
  • … Lehrer, die (auch systematisch) das Wort Gottes verkündigen, auslegen und anwenden;
  • … keine Apostel und Propheten mehr. Die Apostel hatten den Herrn Jesus persönlich gesehen (Apg 1,22), was heute niemand mehr kann. Die Propheten hatten die neue Lehre des Christentums zu offenbaren und damit das lehrmäßige Fundament der Versammlung zu legen (Eph 3,5; 2,20) – das ist durch die Niederschrift dieser Lehren im Neuen Testament abgeschlossen (vgl. Kol 1,25).

… persönliche Begabungen (Geistesgaben), die der Herr einzelnen Glaubensgeschwistern geschenkt hat zum geistlichen Nutzen der Geschwister vor Ort (und ggf. darüber hinaus). Jeder Gläubige hat eine solche Gabe (vgl. Eph 4,7), und sie alle gibt der Heilige Geist ohne menschliches Hinzutun in seiner Souveränität. Sie werden innerund außerhalb der Zusammenkünfte unter der Autorität und Leitung des Herrn ausgeübt und tragen in ihrer Verschiedenheit zur Einheit in der Versammlung und zum geistlichen Wachstum bei (1. Kor 12,4 ff.; Röm 12,3 ff.). Das sind z.B. (es gibt keine abschließende Liste) …

  • … „Wort-Gaben“ wie das Wort der Weisheit, das Wort der Erkenntnis oder der Weissagung;
  • … besondere Ausprägungen geistlicher Fähigkeiten wie Glauben; Unterscheidungen der Geister; Ermahnung; Vorstehen;
  • … praktische Hilfeleistungen und Dienste, Barmherzigkeit, Freigebigkeit;
  • … nicht mehr „Zeichen-Gaben“ wie Heilungen, Wunderwirkungen, Sprachenreden und –auslegen. Gott heilt und tut Wunder, aber diese speziellen persönlichen Gaben gab Er zu Beginn der christlichen Ära, um den Übergang vom Judentum und dem Zeitalter des Gesetzes zum Christentum und dem Zeitalter der Gnade offenkundig zu machen und – speziell gegenüber dem jüdischen Volk und ungläubigen Menschen – zu beglaubigen (vgl. Mk 16,20; vgl. Apg 2,5 ff.; 1. Kor 14,6 ff.). Diese Situation ist nun nicht mehr gegeben.

… Aufgaben, die in der örtlichen Versammlung ausgeübt werden. Die Geschwister vor Ort werden durch das Wirken des Heiligen Geistes die Brüder anerkennen, die der Herr mit entsprechenden Aufgaben und Diensten betraut hat (vgl. 1. Thes 5,12). Ämter, wie sie am Anfang des Christentums von den Aposteln und ihren Beauftragten gewählt und vom Heiligen Geist bestätigt wurden, existieren heute nicht mehr, da es keine Apostel mehr gibt. Bei den heute noch vorhandenen Aufgaben handelt es sich um …

  • … die Aufgabe der Aufseher bzw. Ältesten, die örtlich den Geschwistern „vorstehen“, das geistliche Wohl aller im Auge haben und aktiv in Gesprächen, Besuchen usw. daran arbeiten (vgl. Apg 20,28; Tit 1,5 ff.; 1. Tim 3,1 ff.);
  • … die Aufgabe der Diener bzw. Diakone, die sich vorrangig um die äußeren Bedürfnisse der Geschwister kümmern sowie die Gaben verwalten, die für Bedürftige gegeben werden (vgl. Apg 6,3; 1. Tim 3,8 ff.).

Zu den Zusammenkünften (und geeigneten anderen Gelegenheiten) ist jeder als Gast willkommen, der sich für den Glauben interessiert. Wie Christus selbst laden die Glaubensgeschwister ein: „kommt und seht“ (Joh 1,39), und wie Er suchen sie aktiv die Verlorenen (vgl. Lk 15). Die Aufnahme in die volle Gemeinschaft einschließlich des Brotbrechens hat Voraussetzungen; sie gilt dann nicht nur örtlich, sondern, da die örtliche Versammlung Repräsentant des ganzen Leibes ist (s.o.), für die Versammlung weltweit. Insofern sind die örtlichen Versammlungen zwar nicht voneinander abhängig (sondern von dem Herrn), aber als zu demselben, einen Leib gehörend untrennbar miteinander verbunden. Das wünschen sie auch in der Praxis zu verwirklichen. So nimmt eine örtliche Versammlung jeden auf, der …

  • … ein Kind Gottes ist, der durch Buße und Glauben und die damit verbundene Innewohnung des Heiligen Geistes in ihm Teil des Leibes der Versammlung geworden ist – denn es ist das Mahl des Herrn, in dem die Gemeinschaft des Blutes und des Leibes ausgedrückt wird (1. Kor 10,16.17); und
  • … einen Lebenswandel führt, der nicht durch Sünde geprägt ist – wir alle straucheln oft (Jak 3,2; 1. Joh 1,8), aber ein bewusstes Bleiben in der Sünde muss, wenn keine Buße folgt, zum Ausschluss aus der Gemeinschaft führen bzw. ist ein Hindernis zur Aufnahme (1. Kor 5,1 ff.); und
  • … keine falsche Lehrauffassung über Gott, die Person des Herrn Jesus Christus, sein Sühnungswerk und die Fundamente des persönlichen und gemeinsamen Glaubenslebens vertritt – wir alle sind Lernende und haben in der Erkenntnis Wachstum nötig (2. Pet 3,18; 1. Kor 13,9 ff.), aber ein überzeugtes Festhalten an Irrlehre in diesen fundamentalen Punkten macht nach Aussage der Bibel (2. Joh 10; Gal 5,9) die Gemeinschaft unmöglich; und
  • … keine bewusste Gemeinschaft mit Bösem in seinen persönlichen oder gemeinschaftlichen Beziehungen hat (2. Joh 11; 1. Kor 10,17–22) – wir sind in die Welt gesandt (Joh 17,18), um das Licht der Welt zu sein (Mt 5,14), müssen uns aber von dem Bösen fernhalten (1. Thes 5,22), selbst wenn es sich im christlichen Gewand zeigt (2. Tim 2,19 ff.).

Das Versammlungsleben ruht in Gottes Versammlung auf vier Säulen (vgl. Apg 2,42):

  • Die Lehre der Apostel: Sie wird festgehalten, indem vor allem inner-, aber auch außerhalb der Zusammenkünfte das Wort Gottes gepredigt (vgl. 2. Tim 4,2) und auch danach gehandelt wird (vgl. 1. Tim 4,6) Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Matthäus 18,20 sowie die Geschwister erbaut werden (1. Kor 14,1–6.26). Die Lehrtätigkeit ist Brüdern vorbehalten, die sich dafür gemäß der Leitung des Geistes von Gott gebrauchen lassen (1. Kor 12,4 ff.; 14,26 ff.). Frauen üben ihre geistlichen Gaben zum Nutzen der Versammlung in vielfältigen anderen Bereichen aus; sie dürfen nach der Bibel nicht lehren (1. Tim 2,12) und sie schweigen in den Zusammenkünften (1. Kor 14,34.35).
  • Die christliche Gemeinschaft: Diese findet nicht nur in den öffentlichen Zusammenkünften als Versammlung statt, sondern auch in den Privathäusern (Apg 2,46; 5,42; 18,26; 20,20). Sie bezieht sich nicht nur auf geistliche Dinge, sondern auch auf das irdische Alltagsleben (Apg 2,44).
  • Das Brechen des Brotes: Das ist die Erfüllung des Wunsches und der Aufforderung des Herrn Jesus: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ (1. Kor 11,23 ff.). Es ist die praktische Ausübung des Mahls des Herrn und steht allen offen, die nach Überzeugung der Versammlung (vgl. 1. Kor 5,12.13) die oben aufgeführten Voraussetzungen erfüllen (s.o.; 1. Kor 10). Das Brotbrechen geschieht zum Gedenken an den Herrn Jesus in Erinnerung an seinen Tod und ist damit eine besondere Gelegenheit zu gemeinschaftlicher Anbetung (Heb 13,15). Es wird praktiziert, „bis Er kommt“ (1. Kor 11,26), in der Erwartung, dass Er jederzeit kommen kann, um die weltweite Versammlung zu sich zu holen (1. Thes 4,15–18). Es stellt den einen Leib dar, der aus allen Gläubigen auf der ganzen Welt besteht (1. Kor 10,17).
  • Gebete: Dadurch werden die Anliegen der Geschwister, die die Versammlung betreffen (vgl. 1. Kor 12,26), vor Gott gebracht (z.B. Apg 12,5; Eph 6,18; Kol 4,3). Wegen des Schweigegebots (1. Kor 14,34) ist das hörbare Beten – wie das Weissagen – der Frauen (1. Kor 11,5) in den Zusammenkünften nicht möglich, sondern bleibt dem privaten Rahmen vorbehalten.
  • In den Zusammenkünften ist Gottes Versammlung in ihren Grundsätzen und in der Praxis des Versammlungslebens „in seinem Namen“ versammelt, d.h. dass sie sich im Allgemeinen und im Einzelnen nach seinem Willen richtet. Dann hat sie die Verheißung, dass der Herr Jesus in der Mitte ist (Mt 18,20). Dabei unterwirft sie sich nach Inhalt und Ablauf der Zusammenkünfte der Leitung und Wirksamkeit des Heiligen Geistes (1. Kor 12,11; 1. Thes 5,19 ff.).

 

Gottes Versammlung – niemand ist perfekt. Sie …

  • … besteht aus Heiligen (s.o.), aber nicht aus perfekten Menschen. Es sind Menschen mit Fehlern, Schwächen und Sünden (Jak 3,1).
  • Mit unseren Fehlern und Schwächen nehmen wir einander auf, wie Christus uns aufgenommen hat (1. Thes 5,14; Röm 15,7). Das Miteinander ist von gegenseitiger Rücksichtnahme, dem gemeinsamen Ziel des Friedens untereinander, der Ausrichtung auf das Gute und die Erbauung geprägt (Röm 14). Man erträgt einander in Liebe (Eph 4,2), einer trägt die Lasten des anderen (Gal 6,2), und es wird Geschwisterliebe aktiv praktiziert (1. Joh 3,16–18; Heb 10,24).
  • Wenn jemand sündigt, kann dies nicht „getragen“ werden. Zunächst ist es dessen persönliche Verantwortung, sie Gott zu bekennen und die Vergebung in Anspruch zu nehmen (1. Joh 1,9). Wird ein Fehltritt publik, so sollen die, die geistlich sind, sich des Bruders/ der Schwester annehmen, um ihn/ sie in Liebe wieder mit Gott in Einklang zu bringen (Gal 6,1). Haben Glaubensgeschwister gegeneinander gesündigt, so haben beide Seiten (der die Sünde getan und der sie erlitten hat) die Pflicht, auf den anderen zuzugehen mit dem Ziel der Versöhnung (einerseits Mt 5,23.24; andererseits 18,15). Es gilt die Pflicht, einander Sünden zu bekennen (Jak 5,16) und einander zu vergeben (Mt 18,21.35; Kol 3,13). Geschieht dies nicht, so müssen sich weitere Geschwister und letztlich die Versammlung der Sache annehmen; führt all dies nicht zur Buße und Umkehr, so ist ein Ausschluss dessen, der sich als „Böser“ erwiesen hat, unumgänglich (Mt 18,15 ff.; 1. Kor 5). Solche Entscheidungen trifft eine Versammlung mit echter Demütigung und im Bewusstsein ihrer eigenen Schwachheit; zugleich ist sie sich der Gegenwart des Herrn und der Abhängigkeit von Ihm bewusst und übt die Kompetenz des Bindens an ihrem Ort mit Gültigkeit für die weltweite Versammlung aus (Mt 18,18).
  • … möchte ein geistliches Umfeld bieten, in dem der Heilige Geist dahin wirken kann, dass jeder zu einem Jünger und Nachfolger des Herrn Jesus wird, indem er sich in der christlichen Taufe zu Ihm bekennt und sich entschließt, Ihm nachzufolgen und dafür alles Hinderliche zurückzulassen (Mt 28,19; Lk 14,25 ff.; Mt 7,13 ff.); ein geistliches Umfeld, in dem jeder die volle Gemeinschaft auch im Brotbrechen ausdrückt und die ihm gegebene Gabe ausübt; und in dem jeder von dem Herrn Jesus lernt (vgl. Mt 11,29), Ihm ähnlicher wird (Phil 2,5) und stets „das Vorzüglichere“ anstrebt (Phil 1,9–11). Da der Herr persönliche Überzeugung wünscht (2. Tim 3,14), geschieht dies nicht durch gesetzliche Vorschriften (Gal 5,1 ff.; Kol 2,20 ff.) oder beherrschende Führung (1. Pet 5,1–3), sondern dadurch, dass der Herr Jesus in den Zusammenkünften und im persönlichen Glaubensleben den zentralen Platz hat (2. Kor 3,18), die Glaubensgeschwister ein persönliches Vorbild geben (Phil 3,12 ff.; Heb 13,7) und Unterweisung in Gnade (Tit 2,11.12) und Liebe (1. Kor 13,1 ff.) geschieht. Wenn ein Versammlungsglied „etwas anders gesinnt ist“, darf darauf vertraut werden, dass Gott es im Glauben weiterbringen wird (Phil 3,15).
  • … will die Verheißung in Anspruch nehmen, dass der Herr diejenigen mit seiner persönlichen Gegenwart segnet, die sich in seinem Namen versammeln (Mt 18,20). Aber zugleich erkennt sie an, dass der Herr es ist, der dies anhand der Grundsätze, der Praxis und der Herzenshaltung entscheidet und rühmt sich keiner Exklusivrechte, dass sie „die Versammlung“ wäre. Über Ungerechtigkeit in der Christenheit freut sie sich nicht, sondern sie freut sich mit der Wahrheit (1. Kor 13,6), wo auch immer sie in der Christenheit vorhanden ist. Sie erkennt die Souveränität des Herrn an, zu wirken wo und durch wen Er will (Mk 9,50). Sie schaut nicht auf andere herab, sondern ist sich bewusst, dass sie selbst die Reinigung des Herrn durch sein Wort nötig hat (Eph 5,26). Sie grenzt sich nicht durch Namen oder Sonderlehren von anderen christlichen Kirchen oder Gemeinschaften ab, sondern sie ist fleißig, die Einheit, die der Heilige Geist zwischen allen Gliedern des einen Leibes gestiftet hat, praktisch zu bewahren (Eph 4,4), ohne jedoch die von der Bibel gesetzten Grenzen der Trennung von Bösem und Ungerechtigkeit zu missachten (s.o.). Sie will mit allen Heiligen in der Erkenntnis wachsen (Eph 3,18) und hat Liebe zu allen Heiligen (Eph 1,15; Kol 1,4).

Gottes Versammlung – der Wille Gottes für die Versammlungspraxis ist heute so aktuell und gültig wie damals. Das ist Ansporn und Verpflichtung, zu unserem Segen und zu Gottes Herrlichkeit.

Thorsten Attendorn

 

Buchempfehlungen:

  • Ch. Briem: Da bin ich in ihrer Mitte (umfangreich und umfassend, 608 S., 17,80 €)
  • W. Kelly: Die Versammlung Gottes (inhaltsreiche Vorträge, 298 S., 11,20 €)
  • G. Steidl: Wohl zusammengefügt (einfacher, praktischer Einstieg ins Thema, 96 S., 2,50 €)
  • R.K. Campbell: The Church of The Living God (für Englisch-Leser ein sehr gut strukturierer Überblick über das Thema; 289 S., 10 €; im Laufe dieses Jahres wird auf www.bibelkommentare. de dazu eine deutsche Übersetzung vorliegen)

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