Zum Nachdenken
Offene Augen - ,,Sportwagen oder Ziegelstein - die Augen offen halten"
Im Editorial eines christlichen Jugendmagazins las ich vor einiger Zeit folgende Begebenheit, die mich sehr nachdenklich stimmte.
„Ein junger und erfolgreicher Angestellter fuhr auf einer Straße am Stadtrand, wobei er mit seinem erst wenige Tage alten Sportwagen ein bisschen zu schnell unterwegs war. Er beobachtete ständig aus den Augenwinkeln heraus die Räume zwischen den parkenden Autos, um zu verhindern, dass ihm ein Kind vor den Wagen läuft. Jedes Mal, wenn er meinte, etwas zu sehen, verlangsamte er das Fahrzeug.
Während sein Auto an den parkenden Wagen vorbeifuhr, tauchte kein Kind auf, statt dessen flog plötzlich ein Ziegelstein krachend vor die Tür des Sportwagens! Impulsiv trat er auf die Bremse, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr mit durchdrehenden Reifen zurück zu dem Punkt, an dem der Stein geworfen worden war.
Der wütende Fahrer sprang aus dem Wagen, schnappte sich das erstbeste Kind, drückte ihn gegen ein geparktes Fahrzeug und schrie: „Was sollte das? Wie heißt du? Weißt du, was du angerichtet hast? Das ist ein neuer Wagen, und diese Beule wird viel Geld kosten. Warum hast du das gemacht“?
Der kleine Junge stotterte: „Bitte ... es tut mir Leid. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich habe den Stein geworfen, weil keiner anhalten wollte.“ Wahrend die Tränen sein Gesicht hinunter liefen, zeigte er auf einen Punkt hinter dem geparkten Wagen. „Das ist mein Bruder, er ist über die Kurve hinaus gerollt und aus seinem Rollstuhl gefallen. Ich kann ihn nicht hochheben.“ Er schluchzte und bat den verblüfften Mann: „Würden Sie mir bitte helfen ihn wieder in den Rollstuhl zu bekommen? Er hat sich verletzt und ist zu schwer für mich.“
In seinem Inneren bewegt musste jetzt auch der Fahrer schlucken. Er hob den behinderten Jungen hoch und setzte ihn wieder in seinen Rollstuhl, zog sein Taschentuch heraus und wischte die Blutflecken von den Schürfwunden weg. Er war so betroffen, dass er dem Jungen nur noch wortlos hinterher sehen konnte, während dieser seinen Bruder im Rollstuhl nach Hause schob. Langsam und in Gedanken versunken ging er zu seinem Sportwagen zurück.
Obwohl die Beschädigung sehr deutlich sichtbar war, ließ der Fahrer die verbeulte Seite nie reparieren. Er behielt die Beule, um sich ständig an etwas zu erinnern: Gehe nie so schnell durchs Leben, dass dich erst jemand mit einem Ziegel bewerfen muss, um deine Aufmerksamkeit zu erhalten. Gottes leise Stimme spricht zu unserem Herzen, und zu unserer Seele. Manchmal, wenn wir meinen, keine Zeit zum Hören zu haben, muss Er uns mit einem Ziegelstein bewerfen.
Höre auf seine leise Stimme ... und warte nicht auf den Ziegel!“
Sind wir bereit für unseren Nächsten?
Beim Lesen dieser Begebenheit musste ich spontan an die Geschichte denken, die der Herr Jesus selbst in Lukas 10 erzählt hat. Mancher kennt sie unter der Überschrift „der barmherzige Samariter“. Wir lesen diese Geschichte gern, weil sie uns den Herrn Jesus zeigt, der seine Barmherzigkeit an uns groß gemacht hat, indem Er uns errettet hat. Aber haben wir schon einmal daran gedacht, dass der eigentliche Anlass für die Geschichte die Frage des Pharisäers war: „Und wer ist mein Nächster“?
Auch in unserem Leben gibt es viele „Nächste“. Es sind Menschen, die neben uns leben, unsere Familie, unsere Schulkameraden unsere Kommilitonen, unsere Arbeitskollegen, unsere Nachbarn ... Es sind Menschen, denen wir vielleicht nur einmal im Leben begegnen: dem Mann auf der Straße, dem Kind auf dem Spielplatz, der Frau an der Information, der Familie im Urlaub ...
Viele dieser Menschen sind einsam und in Not, und niemand hat Zeit für sie. Niemand sieht sie. Niemand registriert sie. Niemand hilft ihnen. Außer dem Herrn Jesus. Und wir? Gleichen wir dem jungen Mann, dem zuerst seine Arbeit und sein Sportwagen wichtiger war als die Not des kleinen Jungen? Oder lernen wir von unserem Herrn, der seinen Weg ging, „wohltuend und heilend“? Er war „innerlich bewegt“, als er die Not und das Elend des unter die Räuber gefallenen sah.
Wir dürfen uns heute gegenseitig neu Mut machen, mit offenen Augen durch diese Welt zu gehen, um Menschen zu helfen, die in Not sind. Vor allem aber, um ihnen von dem Einen zu sagen, der sie liebt und retten möchte.
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