Zum Nachdenken
Gibt es etwas Gutes im Menschen
Wir leben in einer Zeit, in der biblischen Aussagen im Allgemeinen nicht mehr viel Wert beigemessen wird. Auch wenn wir in einem christlichen Land leben, werden doch biblische Grundsätze und biblische Aussagen immer mehr aufgegeben. Dass echte Christen auch von diesem Geist beeinflusst werden, bleibt leider nicht aus.
Eine wichtige Frage, die immer wieder gestellt wird, ist diese: Gibt es etwas Gutes im Menschen? Damit haben sich schon Unzählige beschäftigt. Und sicher wirst auch du schon in irgendeiner Weise mit dieser Frage konfrontiert worden sein. Vielleicht gab es über dieses Thema mal eine Unterhaltung mit deinen Freunden. Oder in der Schule habt ihr über das Wesen des Menschen, ja vielleicht sogar über den „guten Kern“ des Menschen gesprochen, den man fördern muss, damit er sich weiter gut entwickelt.
Es ist wirklich eine Frage, über die es sich lohnt, einmal nachzudenken: Ist etwas Gutes im Menschen? Wir wollen gemeinsam untersuchen, was Gottes Wort in Römer 3 über den Menschen sagt. Gemeint ist dort der in Sünde gefallene Mensch (vgl. 1. Mo 3). Ausnahmslos alle Menschen gehören dazu. Schlag bitte die Bibel auf und lies Römer 3,10–18!
Nicht wahr? Diese Verse muss man erst einmal verdauen! Ohne lange Vorrede schreibt hier Paulus – geleitet durch den Heiligen Geist – das auf, was Gottes Beschreibung für den Menschen ist. Nein, neu war dies nicht. Diese Aussagen sind einfach eine Wiederholung dessen, was schon in verschiedenen Stellen des Alten Testaments gesagt wurde. Paulus fasst diese Verse einfach nur zusammen.
Natürlich war es so, dass Gott den Menschen „sehr gut“ gemacht hatte (1. Mo 1,31). Der Mensch wurde ohne jede Sünde geschaffen! Aber er hat das Gebot Gottes in 1. Mose 2 nicht beachtet und doch von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen. Er fiel in Sünde. Durch diesen Ungehorsam sind nun alle seine Nachkommen in die Stellung von Sündern gesetzt worden. Somit hat jeder Mensch eine böse Natur, die Sünde, in sich wohnen. Aus dieser Quelle kommen die sündigen Taten hervor. Beides macht den Menschen total verderbt. Was das bedeutet, wird uns in unserem Abschnitt gezeigt. Es geht dabei um verschiedene Punkte:
Da ist kein Gerechter.
Die erste Angabe über den sündigen Menschen zeigt den Zustand, in dem der Mensch jetzt vor Gott steht. Und die Aussage Gottes ist klar. Kein Mensch ist gerecht vor ihm. Keiner kann von seinem Zustand und seinem Wesen her dem göttlichen Maßstab entsprechen.
Da ist keiner, der verständig ist.
Diese Aussage bezieht sich mehr auf das Denken des Menschen. Der sündige Mensch ist nicht dazu in der Lage, von seinem Denken oder Verstehen her auch nur irgendwie göttliche Dinge wirklich zu erfassen. Jegliches Verstehen in diesem Bereich ist ihm unmöglich.
Da ist keiner, der Gott sucht.
Und selbst das Suchen nach Gott und seinen Interessen liegt dem Menschen fern. Das Suchen bezieht sich noch mehr auf das Innere des Menschen, auf das Herz selbst. Der Mensch ist nicht nur nicht dazu in der Lage, göttliche Dinge zu verstehen, sondern er will es auch gar nicht erst, denn das hieße, Gottes Ansprüche an ihn anzuerkennen. Darum hat er kein Verlangen nach dem wahren Gott.
Alle sind abgewichen.
Mit dieser Aussage steht mehr der Weg des natürlichen Menschen vor unseren Blicken. Sieht Gott diesen Weg, so muss er klar sagen: Der Mensch ist abgewichen. Er ist nicht (mehr) auf dem richtigen Weg, dem Weg, der Gott gefällt.
Sie sind allesamt untauglich geworden.
Fragt man jetzt noch nach der Brauchbarkeit des sündigen Menschen, so ist auch hier nichts für Gott vorhanden. Nicht ein Funken von Tauglichkeit ist da. Der Mensch ist absolut nicht fähig, für Gott etwas zu tun. Er kann es einfach nicht.
Da ist keiner, der Gutes tut.
Wenn es um das Tun, die Handlungen des Menschen geht, stellt Gott auch wieder fest, dass kein Mensch von sich aus Gutes tut. Viele Menschen meinen, sie täten doch auch gute Dinge, aber die göttliche Aussage ist genau anders: Da ist keiner, der Gutes tut, ja auch nicht einer!
Nach diesem Zitat aus Psalm 14 und 53 folgen in Römer 3 weitere Zitate aus den Psalmen und auch dem Propheten Jesaja, die ebenfalls das durch und durch schlechte Wesen des gefallenen Menschen zeigen:
In den Versen 13–14 geht es um die Sprache (das Sprechen) des Menschen. Das, was aus seinem „Schlund“ (= Mund) hervorkommt und schließlich über seine Zunge geht und von seinen Lippen ausgesprochen wird, ist ganz verderbt. Sowohl der Ausdruck „offenes Grab“ als auch das Wort „Schlangengift“ deuten uns an, wie die Rede des Menschen durch das Dunkel des Todes gekennzeichnet ist. Sein Reden ist voll Fluchen. Die Bitterkeit deutet auf das Ungenießbare hin.
Die Verse 15–18 zeigen mehr die Wege oder Handlungen des natürlichen Menschen. Das Ergebnis in all seinem Tun ist Unfriede: Das kennen wir aus dem heutigen Zustand der Welt zur Genüge. Zerstörung, verbunden mit Elend und Armut, ist eine weitere Folge davon. Und schließlich – in unseren Versen ist das der erste Punkt – sind Totschlag und Mord das Ergebnis. Warum ist das so? Weil bei dem sündigen Menschen keine Gottesfurcht vorhanden ist! Wenn diese fehlt, kommt es sehr schnell zu Mord und Totschlag.
Erschütternd und gleichzeitig ernüchternd sind diese Verse. Ohne Wenn und Aber zeigen sie uns deutlich, wie Gott den gefallenen Menschen sieht. Und wenn wir jetzt noch einmal unsere Anfangsfrage wiederholen: „Gibt es etwas Gutes im Menschen?“, so müssen wir aus diesen Versen die klare Antwort „Nein“ geben. Es ist wirklich nichts, aber auch gar nichts Gutes im Menschen!
Wollen wir diese Tatsache tief in unseren Herzen festhalten. Dies ist zwar schmerzlich und demütigend für uns – auch für uns Gläubige, denn es zeigt, woher wir kommen –, aber es wird dazu führen, dass wir uns in allen Dingen immer wieder auf unseren Herrn stützen. Denn nicht aus uns kommt etwas Gutes, sondern nur aus Ihm und von Ihm!
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