Buchbesprechung

In Christus gesegnet - eine Auslegung zum Epheserbrief

Das Neue Testament enthält genau zwei Briefe, die die Lehre über die Versammlung (Gemeinde, Kirche) entfalten: den Epheser- und den Kolosserbrief (wenn es auch in anderen Teilen des Neuen Testaments Aussagen über die Versammlung oder Anweisungen für die Praxis des Versammlungslebens gibt). In ihnen offenbart der Apostel Paulus göttliches Licht über einen Organismus, der in der Zeit des Alten Testaments vollständig unbekannt war. Keine einzige Verheißung, Prophezeiung oder Offenbarung in der Zeit vor dem Kommen des Herrn hat einen direkten Bezug zu der Versammlung Gottes. Umso wichtiger ist es für uns, die wir in der Zeit leben, in der diese Versammlung Gottes auf der Erde ist, die göttlichen Gedanken  über sie besser kennen zu lernen.

 

Die Lehre über die Versammlung – im Epheserbrief

Dazu ist das Buch „In Christus gesegnet – eine Auslegung zum Epheserbrief“ eine sehr große Hilfe. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass es über jeden Vers hilfreiche Bemerkungen macht, ohne die großen Linien außer Acht zu lassen. So muss der Leser nicht erwarten, dass einzelne Worte detailliert analysiert werden. Bis auf wenige Schwerpunkte, die  ausführlicher behandelt werden müssen – zum Beispiel in Kapitel 4 die Thematik der Einheit, Trennung, Spaltung – werden die einzelnen Verse in sehr übersichtlicher Weise und kurz gefasst erklärt.

Die Lehre des Epheserbriefs gehört ja nun zu den Themen, die nicht alle auf den ersten Blick zu verstehen sind. Während es im Kolosserbrief, der direkten Ergänzung dieses Briefs, mehr um das Haupt der Versammlung, Christus selbst, geht, schreibt Paulus den Ephesern von der herausragenden Stellung der Versammlung, von ihrer himmlischen Herkunft, ihrer Zukunft, ihrem himmlischen Wesen, von dem großartigen Segen, der allein der Versammlung gilt. Arend Remmers schreibt: „Vielleicht ist es deshalb für uns ein so schwieriger Brief, weil wir so wenig in der Lage sind, uns von unserer Erdgebundenheit zu lösen, obwohl wir als Kinder Gottes alles in diesem Brief Genannte unser Eigen nennen dürfen“ (Seite 11).

 

Die Versammlung – wer oder was ist sie?

Die Versammlung ist – neben anderen Themen wie dem Königreich Gottes – das große Thema Gottes im Neuen Testament. Deshalb ist es wichtig, sich auch als junger Mensch mit diesem großen Thema zu beschäftigen.

Wer ist die Versammlung? „Die Versammlung als Leib Christi und als Haus Gottes wird im NT unter drei verschiedenen Aspekten betrachtet: erstens als gegenwärtig auf der Erde existierend, wozu alle lebenden Gläubigen gehörten (z.B. Kap. 4,4; 1. Kor 3,17; 12,28), zweitens ... nach Gottes Ratschluss als vollendet in der Herrlichkeit (vgl. Mt 16,18), und drittens als örtliche Realisierung und dementsprechend als gottgemäßer Ausdruck der gesamten Versammlung auf der Erde (Mt 18,17; 1. Kor 1,2; 3,16; 12,27)“ (Seite 51).

Wir empfehlen das Studieren des Epheserbriefes mit Hilfe dieses gut zu lesenden und bei aller Überblicksform auch für ein gründliches Bibelstudium hilfreichen Bibelkommentars sehr. Das Buch hat 203 Seiten, ein ausführliches Inhaltsverzeichnis und zitiert jeden einzelnen Vers des Briefes (Elberfelder Übersetzung 2003, CSV Hückeswagen).

Das Buch kostet 12,00 €. Für FMN-Leser gibt es das Buch bis zum 30. Oktober zum Sonderpreis von 10,00 €. Es kann über unsere Kontaktadresse oder direkt bei der Christlichen Schriftenverbreitung bestellt werden. Bitte bei der Bestellung das Stichwort „Sonderpreis FMN“ angeben.

Viel Freude beim Entdecken dieser wichtigen Belehrungen über die Versammlung Gottes!

 

Buchauszug

Im Folgenden zitieren wir aus der Auslegung über Kapitel 4 (Vers 27), die deutlich macht, wie praktisch der Epheserbrief und auch der Kommentar sind:

„Zürnt, und sündigt nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebt nicht Raum dem Teufel.

Im Unterschied zur Wut ist Zorn nicht immer ein Zeichen von Bosheit. Wir wissen um den Zorn Gottes über das Böse, und auch der Herr Jesus wurde zornig über die Herzenshärtigkeit der Menschen (Mk 3,5).

Auch bei uns darf und soll es eine heilige Entrüstung, einen heiligen Zorn, geben, wenn wir miterleben, wie der Name des Herrn Jesus gelästert wird. Es ist traurig, dass es Christen gibt, die dabei unbeeindruckt und gleichgültig sein können, anstatt betrübt und gottgemäß erzürnt zu sein. Doch wenn wir nicht in der Gemeinschaft mit dem Herrn leben, besteht bei uns  immer die Gefahr, dass ein an sich berechtigter Zorn in Erregung, Wut oder Hass und damit in Sünde ausartet und wir dadurch dem Teufel eine Wirkungsmöglichkeit verschaffen (vgl. Vers 31).

Wir werden daher nicht vor dem Zorn an sich gewarnt, sondern vor seinem Ausarten in Sünde. Deshalb wird auch hinzugefügt: „Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebt nicht Raum dem Teufel“. Was für ein zu Herzen gehender Hinweis auf die Notwendigkeit des täglichen Selbstgerichts und – falls erforderlich – des Bekenntnisses unserer Verfehlungen, das besonders am Abend, bevor wir schlafen gehen, notwendig ist, damit wir uns in Frieden niederlegen und auch in Frieden am nächsten Morgen aufstehen können (vgl. Ps 4,9)! Was für eine ernste Warnung aber auch vor der List des Teufels, der zwar leicht bei uns Eingang findet, von dessen Einfluss wir uns aber nicht so leicht lösen und befreien können“ (Seite 141-142).