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Wer sind die beiden Zeugen in Offenbarung 11

Frage: Ich beziehe mich auf die Fragenbeantwortung bezüglich der beiden zeugen in 0ffenbarung 11 in Folge mir nach, 2/98. Dazu möchte ich folgende Fragen anschließen: 1. Warum werden die Zeugen gerade mit Ölbäumen und mit Leuchtern in Verbindung gebracht? 2. Haben die zwei Ölbäume etwas mit den beiden Ölbäumen in Römer 11 zu tun? Besteht zwischen diesen beiden Stellen eine Verbindung? 3. Hat ein Ölbaum etwas mit einem Zeugnis zu tun?


Antwort: Frage 1: In Offenbarung 11,4 heißt es: ,,Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen." Die Ausdrucksweise ist also sehr bestimmt; man könnte sinngemäß sagen: die beiden bekannten Ölbäume und Leuchter. Zweifellos greift der Heilige Geist hier auf Sachaja 4 zurück, wo von zwei Ölbäumen und zwei Leuchtern die Rede ist. Es geht bei diesen Ölbäumen bzw. Leuchtern um die beiden damaligen Führer innerhalb des Überrestes, der aus der babylonischen Gefangenschaft in das Land der Väter zurückgekehrt war, nämlich den Hohenpriester Josua und Serubbabel, der aus königlichem Geschlecht kam. Beide sind zusammen ein Bild von dem Herrn Jesus als König und Priester (vgl. Sach 6,13). Die beiden Zeugen werden daher in erster Linie ein Zeugnis von den Rechten und der Herrlichkeit des Herrn Jesus als König und Hoherpriester ablegen, die Er im Friedensreich entfalten wird.

Bei den beiden Zeugen in Offenbarung 11 wird dieses Zeugnis aus der Kraft des Heiligen Geistes (Ölbaum; Öl als Bild des Heiligen Geistes - vgl. Apg 10,38; 2. Kor 1,21; 1. Joh 2,20,27) hervorkommen und ein helles Zeugnis (Leuchter) in jenen dunklen Tagen absoluten Götzendienstes sein. Von den beiden Zeugen in Offenbarung 11 heißt es, daß sie „vor dem Herrn der Erde stehen", und von den beiden Söhnen des Öls in Sachaja 4, daß sie „bei dem Herrn der ganzen Erde stehen."


Frage 2: Paulus gebraucht das Bild des Ölbaums in Römer 11, weil dieser Baum bereits im Alten Testament ein Bild des Volkes Israel ist (siehe z. B. Jer 11,16; Hos 14,6). Olivenöl wurde früher auch für Licht gebraucht (3. Mo 24,2). Israel sollte also als Volk ein Zeugnis für die Rechte Gottes unter allen Völkern auf der Erde sein. Würde der Heilige Geist ihnen nicht die Kraft gegeben haben, wenn sie Gott gehorsam gewesen wären?


Ergänzende Fragen zu Offenbarung 11 (Heft 2/98)


In Römer 11 geht es also bei dem edlen Ölbaum um das Volk Israel, gesehen als Zeugnis Gottes auf der Erde. Nachdem völlig erwiesen war, daß Israel untreu war, wurde es von Gott beiseite gesetzt. Im Bild brach Gott die natürlichen Zweige heraus und setzte Zweige eines wilden Ölbaums ein. Die Christenheit nahm die Stelle des Zeugnisses für die Rechte Gottes auf der Erde ein. Wenn die Christenheit restlos versagt haben wird, werden die ursprünglichen Zweige wieder an deren Stelle eingepflanzt werden.


Zwischen Römer 11 und Offenbarung 11 besteht also insofern eine Verbindung, als es in beiden Fällen um das Zeugnis für die Rechte Gottes geht. In Römer 11 ist der edle Ölbaum ein Bild des gesamten Volkes Israel, der wilde Ölbaum ein Bild der bekennenden Christenheit. In Offenbarung 11 sind die beiden Ölbäume entweder ein Bild von individuellen Menschen oder von dem treuen Überrest aus Israel (siehe Fragenbeantwortung in Folge mir nach, 2/98).


Frage 3: Diese Frage ist, denke ich, bereits mit den vorhergehenden Antworten ebenfalls beantwortet worden.