Personen der Bibel

(7) Henoch – der Tod hat seine Macht verloren

Henochs Entrückung zeigt Gottes ausdrücklichen Willen, einen Menschen in den Himmel zu holen, ohne dass dieser durch den Tod gehen muss.

 

Der erste Mensch, der nicht sterben musste, um in die Ewigkeit zu gelangen, ist Henoch. Bis heute gab es überhaupt nur zwei Männer, denen diese Gnade geschenkt worden ist: Henoch und Elia. Gibt es für Henoch dazu eine Erklärung? Der Text in Hebräer 11 gibt tatsächlich darüber Auskunft: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte“ (Heb 11,5).

 

Den Tod überwunden

Gott wollte ein Beispiel dafür geben, dass bekehrte Menschen nicht den Tod erleiden müssen. Nach Römer 5,12.14 können wir, die wir Sünder sind oder waren, dem Sterben nicht weglaufen. Der Tod ist der Beweis, dass wir alle als Sünder auf die Welt gekommen sind und alle gesündigt haben (vgl. Röm 5,12). Und auch als Gläubige stehen wir noch unter dem Urteil: „Der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23)

Gott aber hatte den Plan, diese unvermeidliche Konsequenz zu durchbrechen, ja sogar aufzulösen. Das zeigt Er durch die Entrückung Henochs. Dieser wurde entrückt, „damit er den Tod nicht sehe“. Somit wird dieser Glaubensmann zu einem Beispiel dafür, dass der Tod und dessen Macht überwunden wurde. Auch für die Gläubigen hat dieser Tod seinen Stachel verloren (1. Kor 15,54.55). Und diese Belehrungen des Apostels zeigen, dass Entrückung und Auferstehung(sleben) untrennbar miteinander verbunden sind. Beides ist im Fall von Christus und von uns mit der neuen Schöpfung verbunden (Joh 11,25.26; 1. Kor 15).

Auferstehungsleben und das Wunder der Entrückung sind nur auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus möglich. Daher erstaunt es nicht, dass in Hebräer 11 vor den Hinweisen auf Henoch, der durch die Entrückung auch ein Zeuge von Leben ist, das Opfer Abels erwähnt wird. Dieses Opfer spricht vorbildlich vom Kreuzestod Jesu zur Verherrlichung Gottes, auf dessen Grundlage Gott Menschen rechtfertigen kann.

Sowohl der Glaube als auch das Opfer Abels reden noch immer (V. 4). Dessen Sprache ist so laut, dass Gott jetzt aufgrund des Werkes Christi nicht nur Vergebung der Sünden anbieten kann, sondern Menschen, die Sünder waren, rechtfertigt. Dafür ist Christus auferweckt worden (Röm 4,25) und hat damit ein Leben jenseits der ersten Schöpfung und des Todes möglich gemacht. So kann Gott sogar Menschen in den Himmel holen, ohne dass sie durch den Tod hindurchgehen müssen. Wir können das nur als ein Wunder der Gnade Gottes bezeichnen.

 

Segen durch den Tod und die Auferstehung Jesu

Wir sind daher nicht nur durch den Tod Christi mit Gott versöhnt (Röm 5,10). Wir sind nicht allein mit Christus einsgemacht worden in seinem Tod, um es auch in der Auferstehung zu sein (Röm 6,5). Mehr als das: Der Tod herrscht sogar nicht weiter über uns, weil  Christus, der an unserer Stelle gestorben ist und dessen Tod zugleich unser Tod war, aus den Toten auferstanden ist (Röm 6,9.14) und wir mit Ihm aufs Engste verbunden sind (Röm 5,17; 8,2).

Mit anderen Worten: Wenn der Tod nicht mehr herrscht, müssen auch wir nicht mehr notwendigerweise sterben. Der Herr kann jederzeit kommen und uns in den Himmel holen, ohne dass wir durch den Tod gehen müssen. Er muss kein weiteres Werk mehr tun, damit wir nicht mehr den Tod erleiden müssen. Nur sein Kommen ist dafür „nötig“.

Das zeigt Gott uns durch Henoch, und zwar im Vorhinein. Für Gott war das Werk, das im Opfer Abels vorgeschattet wird und noch weit in der Zukunft lag, immer gegenwärtig. Das Werk war zwar noch nicht ausgeführt, aber über seine Vollendung bestand kein Zweifel.

So konnte Er auf die Ergebnisse dieses Werkes bereits „zurückgreifen“, als außer Gott selbst niemand wusste, was sein ewiger Ratschluss im Blick auf Christus und uns war. Auch diese wunderbare Seite der Wege Gottes lernen wir aus seinem Handeln mit Henoch.

 

Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Johannes 5,21