Editorial

Das Wort

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“

   Joh 1,1

 

„Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit“

        Joh 1,14

 

 

Das ist eine einmalige und im wahren Sinn des Wortes wunderbare Wahrheit, die Gott uns in seinem Wort mitteilt. Das Wort, das ist Gott der Sohn, der Herr Jesus selbst, der „Fleisch und Blut annahm“, ja, als Mensch auf diese Erde kam. Warum wird Er „das Wort“ genannt?  Weil Er der Ausdruck der Gedanken und des Ratschlusses Gottes ist – geradeso wie auch wir das, was wir denken, in Worte fassen. Dabei ist Er der Ewige, der auch beim allerersten Anfang schon „war“, eine Person der Gottheit, nämlich Gott, der Sohn.   

Wenn sich die Christenheit in diesem Monat – über den 1. bis 4. Advent (= Ankunft) – an den „Heiligen Abend“ erinnert, dann spricht sie von dem kleinen neugeborenen Kind Marias, einem Säugling in einer Krippe liegend (S. 22); aber ist man sich auch noch bewusst, dass dieser Jesus gleichzeitig der ewige Sohn Gottes ist, Schöpfer und Erhalter aller Dinge? Jesus ––Er ist der große „Besuch aus dem Himmel“ (S. 4). Er „wohnte unter uns voller Gnade und Wahrheit“. Er zeigte bis dahin unbekannte Gnade gegenüber allen, denen Er begegnete; von Ihm sagt die Schrift: „Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen“ (Tit 2,11). Er sprach stets die Wahrheit, ist die Wahrheit in Person. Durch Ihn wird offenbar, wer Gott ist, wie Gott handelt, in Gerechtigkeit, Heiligkeit – und Liebe. So begreifen und schauen auch wir etwas von der Herrlichkeit dieser Person, ohne sie völlig zu erfassen.

Auf der Erde war Er für viele seines Volkes und vor allem für die Oberschicht, die von Neid (Mt 27,18) und Bosheit blind war, nur der verachtete Jesus von Nazareth, Jesus der Nazaräer (S. 16). Nach vollbrachtem Werk aber kehrte Er in den Himmel zurück und ist in Wahrheit der Eine, um den es immer gehen wird.  Bewundern wir Ihn, lieben wir Ihn, folgen wir Ihm nach?

Das ist und bleibt das Thema, das uns bewegte, die Zeitschrift Folge mir nach zu nennen, und es beschreibt mein herzliches Anliegen auch nach dreißig Jahren für eine nächste Generation – bis „wir Ihn sehen, wie Er ist“ (1. Joh 3,2).