Die gute Saat

Das „falsche“ Geschäft

Steh auf und geh nach Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt.

Apostelgeschichte 8,26

 

Es war ein Tag im Dezember. Normalerweise kaufe ich meine Lebensmittel in einem ganz bestimmten Geschäft ein. Nur selten verschlägt es mich in einen anderen Laden, der in einer ganz anderen Richtung liegt.

Heute gewann ich ohne jeden äußeren Anlass den Eindruck, ich sollte in dem anderen Laden einkaufen. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Unterwegs sah ich ein Auto sehr langsam am Bürgersteig vorbeifahren. Nach ein paar Hundert Metern kam der Wagen wieder zurück. Dann wendete er erneut. Mir wurde schon ganz mulmig zumute. Schließlich hielt das Auto auch noch direkt neben mir …

Der Fahrer öffnete das Fenster und fragte mich: „Können Sie mir sagen, wo hier der Behälter ist, aus dem man kostenlos einen christlichen Kalender mitnehmen kann? Im vorigen Jahr kam ich zufällig hier vorbei und sah dieses Angebot. Ich habe mir einen Kalender mitgenommen und mit Interesse gelesen. Leider habe ich mir nicht genau gemerkt, wo die Auslage mit diesem Angebot steht. Aber mir ist dieser Tageskalender so wertvoll, dass ich dachte: Irgendwie werde ich ihn schon finden. – Wissen Sie, ich wohne 30 Minuten von hier entfernt, und ich wäre echt traurig, wenn ich erfolglos nach Hause zurückkehren müsste.“

Das beklemmende Gefühl in mir wich einer tiefen Freude. Ich wusste, dass eine gläubige Freundin ganz in der Nähe an ihrem Gartengrundstück Kalender und Flyer anbot. Wie froh war ich jetzt, dass der Herr mich heute zu dem „falschen“ Geschäft geschickt hatte. So konnte ich einen suchenden Menschen zur „richtigen“ Stelle und zur „Guten Saat“ leiten.