Die gute Saat

Da ist ja doch doch „etwas dran"

Besser ein Langmütiger als ein Held.

Sprüche 16,32

Pfarrer Wilhelm Busch erzählt, wie er einmal einen Brief von einem Schriftsetzer bekam, und zwar aus der Druckerei, die seine Predigten fortlaufend druckte. Der berichtete ihm, dass er völlig verstört und glaubenslos aus dem Krieg zurückgekommen sei. Ihm sei so vieles als Wahrheit verkauft worden, was sich später als Lüge herausgestellt habe, dass er jetzt gar nichts mehr glauben könne. Kein Wunder, dass er sich maßlos ärgerte, nun jede Woche eine Predigt setzen zu müssen. Ausgerechnet er! Eine Predigt! Es habe ihn richtig gewurmt, dass er nun dazu verurteilt war, an der Verbreitung eines solchen „Unsinns“ mitzuhelfen. Um seinen Ärger abzureagieren, baute er beim Setzen der Texte absichtlich die lächerlichsten Fehler ein.

Schließlich war es ganz offensichtlich, dass die Druckfehler beabsichtigt waren, und der Setzer wartete schon selbst jeden Tag auf den großen Knall. Ihm war klar, dass der Verlag sich das nicht mehr lange gefallen lassen konnte; der Korrekturaufwand war ja enorm!

Aber es geschah nichts! Der Mann, der die Korrekturen las – das war Busch selbst –, bewies eine solche Geduld, dass der Setzer sich zu schämen begann. Schließlich kam ihm der Gedanke, an dieser Botschaft könne doch „etwas dran sein“. Da habe er angefangen, so schrieb der Setzer, die Predigten nicht mehr mit Hass, sondern mit Neugier zu lesen. Und bald war er von der Botschaft gepackt. Am Schluss des Briefes heißt es:

„Jetzt glaube ich von Herzen an diesen Herrn Jesus, den Sie verkündigen. Und ich freue mich jede Woche schon auf die neue Predigt. Ja, ich freue mich, dass ich mithelfen darf an der Verkündigung dieser herrlichen Botschaft von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus zu uns gekommen ist.“