Themenheft

Frei oder gefangen? Ein Leben ohne Gott ... und die Befreiung!

Wie lebe ich als Mensch, der mit Glauben, Religion und dem Ganzen nichts zu tun haben möchte? Ich fühle mich frei und bestehe auch auf meiner Freiheit. Das ist doch mein Recht, oder? Könnte das eine Fata Morgana[1]sein? Vielleicht ist es etwas ungewöhnlich, in diesem Heft für junge Christen einen längeren evangelistischen Artikel zu finden. Aber vielleicht gibt es unter den Lesern von „Folge mir nach“ einen, der Jesus noch nicht als seinen Retter angenommen hat ...

 

„Ich bin (endlich) frei!“ Als ich diese Aussage gegoogelt habe, begegneten mir erst einmal auf vielen Seiten Lieder zu diesem Thema. Das zeigt: Freiheit ist ein großes Thema. Es fühlt sich gut an, frei zu sein, gerade in einer Zeit, in der es manche Freiheitsbeschränkungen gibt. Sich nur 15 km weit vom Wohnort bewegen zu dürfen ist das Gegenteil von Freiheit. Aber ich bin und bleibe frei! Frei wollen wir alle sein, oder?

Wie sieht die Realität denn aus? Kinder und Schüler wollen den Eltern und Lehrern nicht gehorchen müssen. Studenten wollen frei sein von Klausurverpflichtungen. Als Angestellter möchte man endlich mal tun und lassen dürfen, was man selbst möchte. Selbstständige möchten frei sein von Steuer- und Auflagenverpflichtungen. Selbst Gläubige wollen womöglich eine (fleischliche) Freiheit „genießen“ – mal einen Tag im Jahr?

 

Wirklich frei?

Wie ist es aber wirklich um unsere Freiheit bestellt? Man wird geboren und ist komplett abhängig von der Mutter: Muttermilch, Wickeln, Bekleidung. Von Freiheit keine Spur. Das Baby hat Hunger und schreit, man könnte sagen, instinktiv.

Wer die Freude hat, Mutter oder Vater sein zu dürfen, wird dann auf einmal bei seinen Kleinstkindern merken: Da gibt es ganz unterschiedliche Schreiarten. Oft ist Hunger der Grund, dann aber erkennt man auf einmal auch ein „böses“, zorniges Schreien. Wir alle waren schon mal in dieser Verfassung. Woher kommt dieser Zorn? Ist das Freiheit?

Dann wächst man heran. Und viele haben erlebt, dass die ersten Äußerungen von Kindern darin bestehen, „nein“ zu sagen. Klar, das ist vermutlich das von Kleinkindern am meisten gehörte Wort der Eltern. „Nein, da darfst du nicht dran!“ Aber kommt davon auch das „NEIN!“ Mit böser, zorniger Stimme?

So könnte man fortfahren. Denn Jugendliche können eine Härte offenbaren, vor der man erschaudert: gegenüber ihren Eltern, gegenüber Lehrern, gegenüber Freunden. Und wenn wir älter werden, ist die Diagnose nicht besser.

 

Moment mal!

Aber, Moment mal! Ich kann doch machen, was ich will! Ich bin doch frei, eine Beziehung mit einem Menschen einzugehen! Und ich bin frei, diese Beziehung auch wieder zu beenden. Ich bin doch frei zu fahren, wie ich will! Aber ist das wirklich so? Bin ich frei – nahezu von Geburt an? Offenbar nicht. Und wenn man das Leben weiter betrachtet: Ich bleibe mein Leben lang von anderen abhängig.

 

Experimente und Erfahrungen

Und dann stellt man fest, dass man auch in seinen Meinungen alles andere als frei ist. Es gibt bemerkenswerte Experimente, die zeigen, dass man in einer Gruppe der Gruppenmeinung beipflichtet, selbst wenn man weiß, dass eine (zum Beispiel mathematische) Überlegung falsch ist (!). Warum? Man möchte mit seiner Meinung nicht allein stehen und den Frieden der Gruppe zerstören.

Denselben Gruppenzwang kennen wir bei Markenkleidung, Trends usw. Wenn bei Frauen auf einmal lange Haare „in“ sind, haben auf einmal ganz viele lange Haare usw. Wenn graue Haare wieder in sind, gibt es diese auf einmal wieder.

Eines aber kommt noch erschwerend hinzu: Ich bin sicher, dass nur ganz wenige Menschen sagen, dass sie noch nie gelogen haben. Dass sie noch nie betrogen haben. Dass sie noch nie einen Menschen geschlagen oder geärgert haben. Dennoch wissen wir alle, dass das ethisch nicht gut ist. Eigentlich wollen wir doch so etwas nicht tun? Einen anderen anschreien, einen anderen verprügeln, einen anderen mobben? Das ist doch nichts, was man „freiwillig“ tun würde, wenn man darüber vorher in Ruhe nachdenkt!

 

Warum?

Warum tun wir es dann aber? Woher kommt das? Psychologen haben die Meinung, dass es ganz klar an der Umgebung liegt, in der wir großwerden. Wir seien Produkte der anderen, vor allem einer furchtbaren Erziehung und schlechter frühkindlicher Erfahrungen. Und das soll einleuchtend sein? Wenn man Soziologen befragt, fehlt den Kindern die einfühlsame Kontaktebene und Sozialisation. Wir leben ja in einer furchtbaren Welt, in der Gewinn und Ökonomie über allem stehen. Ausnahmen wie die aktuelle Corona-Zeit bestätigen die Regel ... Und was helfen diese Einschätzungen? Verändern sie das Bild? Nein!

Wer aber kann uns dann wirklich Auskunft geben darüber, warum wir sind, wie wir sind? Es gibt einen, der uns dazu etwas sagen kann. Natürlich ist mir bewusst, dass die meisten Menschen ablehnen, dass es einen Schöpfer gibt: Gott. Aber dann möchte ich dich bitten, dich mal für einen Moment darauf gedanklich einzulassen, es gäbe Ihn doch. Was sagt dieser Gott über uns Menschen?

 

Die Diagnose Gottes

In Römer 5,12-14 zeigt Gott uns, dass der Tod der Beweis dafür ist, dass kein Mensch immun ist gegen die Sünde. Keiner von uns kann diesem „Schicksal“ aus dem Weg gehen, einmal zu sterben. Da nützt der beste Impfstoff nichts. Gar nichts! Wir sterben alle, weil wir von Adam an gesündigt haben.

In Römer 6 offenbart Gott, dass wir nicht nur Erben der ersten Sünder sind, nämlich Adams und Evas, die uns die Sünde vererbt haben. Wir sind sogar Sklaven der Sünde, der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit (Röm 6,17.19). Das ist das Gegenteil von Freiheit!

Aber Moment mal! Ich kann doch machen, was ich will! Ist das wirklich so? Könnte es nicht sein, dass genau das deine Fata Morgana ist? Frag dich doch mal, warum du andere ärgerst, obwohl du doch sozial sein willst! Warum du deinen Freund oder deine Freundin doch schon betrogen hast, obwohl das ethisch doch alles andere als gut ist? Warum du in der Schule und im Studium schon gepfuscht und am Arbeitsplatz betrogen hast?

 

Beispiel: Homoehe

Wir sind doch endlich frei und haben diese Engstirnigkeit abgeworfen, dass nur Beziehungen von einem Mann zu einer Frau gut sind. Endlich, so denken manche, sind die Rechte von Schwulen und Lesben denen von heterosexuellen Paaren gleichgestellt. Freiheit! Wirklich?

Gott gibt schon vor 2000 Jahren seine Beurteilung der völlig verfehlten Gedanken der Menschen. In Römer 1,18-23 zeigt Er durch den Apostel Paulus, dass sich die Menschen von Gott, dem Schöpfer, weggewendet haben: Sie „haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes von einem verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren“ (Röm 1,23). Das zeigt, wie der ungläubige Mensch in Götzendienst gefallen ist. Zugleich erinnert dies an den modernen Darwinismus und Evolutionstheorien. Davon konnte Gott schon vor 2.000 Jahren berichten! Er kennt uns Menschen ganz genau.

Was ist Gottes Antwort auf diese „Freiheit“ des Menschen, der meint, sich von dem Schöpfer lossagen zu können? Gericht über die Menschen. Wie sieht dieses Gericht aus? Gott hat „sie hingegeben hat in den Begierden ihrer Herzen zur Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden“ (Röm 1,24). In den Versen 26-27 zeigt er zudem, was Er genau damit meint: Homosexualität. Und in den Versen 29-31 benennt Gott zudem Eigenschaften, die man ohne Mühe in unserer Zeit erlebt: „Erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gott Hassende, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge , den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige.“

Glaubst du immer noch, du bist wirklich frei? Kann man es Freiheit nennen, Böses zu tun, für das Gott uns ins Gericht bringen wird? Wenn ich mir dessen bewusst bin, will ich das doch gar nicht! Aber warum kann ich dann nicht anders leben?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach und hart: Weil ich ein Sünder bin! Weil ich als Mensch gar nicht in der Lage bin, frei zu leben, frei für Gott zu leben. Ich komme allein nicht von der Sünde weg.

Das liest du wieder in diesem Römerbrief: „Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Röm 7,19). Da kann man dem Wort eines solchen Menschen nur beipflichten: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?“ (Röm 7,24).

 

Du kannst frei werden!

Gibt es keine Hoffnung? Doch, die gibt es. Gott weiß, dass wir allein nicht in der Lage sind, wirklich glücklich und frei zu werden. Deshalb hat Er seinen Sohn auf diese Erde gesandt. „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,16). Und Jesus, der Sohn Gottes, hat gesagt: „Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein“ (Joh 8,36). Du kannst wirklich frei werden!

Aber du siehst: Voraussetzung dafür, frei zu werden, ist zuzugeben, dass du nicht frei bist, sondern Befreiung nötig hat. Wenn du zu Gott sprichst – Gott nennt das: beten – und Ihm bekennst, dass du sündigst und damit ein Sünder bist, sagt Er zu dir: „Dafür ist mein Sohn, Jesus Christus gestorben. Er hat deinen Platz in meinem Gericht über die Sünde eingenommen!“ Nimm Ihn als deinen Retter an. Dann wirst du wirklich frei sein.

 

Was ist Freiheit eigentlich?

Diese Freiheit bedeutet nicht, das zu tun, was man will. Sondern es ist die Freiheit, wirklich glücklich zu leben. Das tun zu können, was einem echte Freude macht, weil es Jesus Christus Freude macht. Das ist natürlich nicht das, was Menschen unserer Gesellschaft unter Freiheit verstehen. Aber beantworte dir selbst die Frage: Bist du tatsächlich glücklich ohne Gott? Bist du wirklich „frei“? Kann es Freiheit sein zu wissen, dass man in das ewige Gericht Gottes kommt, wenn man so weitermacht?

Es gibt einen Weg in die Freiheit der Kinder Gottes. Aber es gibt nur einen Weg dahin: Dieser führt über den Herrn Jesus! Ich wünsche dir sehr, dass du diesen Weg erkennst und gehst. Gott liegt an dir! Er wirbt um dich und dein Leben! Auch für dich hat Jesus den furchtbaren Kreuzestod erduldet.



[1] Eine „Fata Morgana“ ist eine besonders in Wüstengebieten auftretende Luftspiegelung, bei der entfernte Teile einer Landschaft näher gerückt scheinen oder Wasserflächen vorgegaukelt werden.