Familie

Eltern helfen, in deren Leben Dinge falsch sind – wie geht das?

FRAGE: Wie kann ich als Teenager mit meinen Eltern über die Dinge in ihrem Leben sprechen, die falsch sind?

 

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ANTWORT:

Diese Frage ist schwierig, aber wichtig.

 

Normalerweise würde man erwarten, dass gottesfürchtige Eltern fragen, wie sie mit ihren Teenagern sprechen sollen, die Dinge tun, die falsch sind. Aber wir leben in einer Welt, die in vielerlei Hinsicht auf dem Kopf steht, und diese Frage zeigt einen traurigen Aspekt davon.

 

Die entscheidende Voraussetzung für Hilfestellung

 Zuerst: Bist du, junger Mann oder junge Frau, die diese Frage gestellt hat, gerettet? Suchst du durch Gottes Gnade für den Herrn zu leben, in Übereinstimmung mit Gottes Wort? Wenn ja, dann können wir weitergehen. Wenn nicht, ergibt das keinen Sinn, du musst erst Jesus selbst als deinen Retter und Herrn deines Lebens annehmen. Wer nicht gerettet ist, kann einem Gläubigen kaum erfolgreich helfen, mit Dingen in ihrem Leben umzugehen, die falsch liegen.

 Außerdem fällt es Erwachsenen und insbesondere Eltern normalerweise schwer, Kinder zu akzeptieren, die sie unterrichten oder ihnen sagen, was in ihrem Leben falsch ist. Die normale Ordnung, die Gott im Leben festgelegt hat, ist, dass Eltern ihren Kindern beibringen, was gut und falsch ist.

 

 
Stimmt die Einstellung zu den Eltern?
 

Nehmen wir nun an, du bist gerettet und möchtest persönlich für den Herrn leben. Liebst du deine Eltern? Schätzt du alles, was sie für dich getan haben, um dich zur Welt zu bringen und dich von deiner Zeit als hilfloses Baby bis zu deiner Jugend aufzuziehen? Sagst du deinen Eltern schon einmal, dass du sie liebst? Zeigst du ihnen durch dein Verhalten, dass du sie liebst? Können sie eine echte Veränderung in deinem Leben sehen, seitdem du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter angenommen hast? Gehorchst du ihnen sofort, fröhlich und hilfsbereit – ohne zu murren oder dich aufzulehnen? Ich weiß, dass du nicht perfekt bist (bin ich auch nicht – ist keiner von uns!).  Aber es verleiht dem, was du ihnen sagen willst, Gewicht, wenn die Dinge möglichst so sind, wie sie in deinem Leben sein sollten. Es gibt ein altes Sprichwort, das ungefähr so lautet: Wie du lebst, spricht so laut, dass die Welt nicht hören kann, was du sagst!
 
 


Gebet und weises Auftreten


 
Hast du den Herrn gebeten, dir zu helfen, mit deinen Eltern über diese Dinge in ihrem Leben zu sprechen, die falsch sind? Das ist wichtig. Bitte ihn, dich zu führen, dies zur richtigen Zeit und auf die richtige Weise zu tun. Sein Wort sagt dir in Epheser 6,1-3 und anderen Abschnitten, dass du deinen Eltern gehorchen und deinen Vater und deine Mutter ehren sollst. Wenn du mit ihnen über ein so wichtiges Thema sprichst, dann möchtest du es sicher ruhig, respektvoll und liebevoll tun – nicht bitter oder anklagend und ohne laut zu werden. Wenn sie gläubig sind, weise sie in der Sache auf Gottes Gedanken hin. Es geht nicht darum, was du denkst, dass sie tun sollen oder was sich in ihrem Leben ändern soll. Sag ihnen, dass du sie liebst, dass du für sie betest, dass Gott sie segnen soll und dass du dankbar für sie sein möchtest. Vergleiche sie nicht mit anderen Eltern und benutze keine anderen Eltern als Beispiele für das Verhalten deiner Eltern. Verwende Gottes Wort, um ihnen Gottes Maßstäbe zu zeigen und ihnen zu sagen, wie glücklich du wärst, wenn sie so leben würden.
 


 
Kein Streit!
 

Lass dich nicht in einen Streit verwickeln. Wenn deine Eltern ärgerlich werden oder dir sagen, du sollst schweigen, sei ruhig und bitte den Herrn, dir eine weitere, bessere Gelegenheit zu geben. Du wirst wahrscheinlich mehrere Gelegenheiten brauchen, denn Satan gibt nicht leicht auf; und du weißt zweifellos aus eigener Erfahrung, dass es einfacher und natürlicher ist, das Falsche als das Richtige zu tun. Römer 7 bestätigt dies.
 

 

Vertrauen und Demut

 

Bete weiter. Benutze Gottes Wort; verweise darauf; schäme dich in keiner Weise dafür. Bitte den Herrn in der Stille, dich zu führen und dir zu helfen in dem, was du sagst, auch wenn du mit deinen Eltern sprichst. Rechne fest mit der Hilfe des Herrn. Denke daran, dass Er sich noch mehr für das Wohl deiner Eltern interessiert als du. Er gab sein Leben für sie und möchte sie retten und sie ein heiliges, gottesfürchtiges Leben führen sehen, zu seiner Ehre und zu ihrem eigenen Nutzen und Glück - und auch zu deinem Glück!
Der Herr ist auf deiner Seite, genauso wie du in einer solchen Angelegenheit auf seiner Seite bist. Vertraue Ihm.
 


Gelegenheiten nutzen
 

Verlasse dich auf den Herrn. Versuche nicht, beim ersten Anlauf alles zu erreichen. Sei beharrlich, aber „nerve“ deine Eltern nicht. Erwecke nicht den Eindruck, dass du ihr selbstgerechter Kritiker bist. Zeige, dass du deine Eltern liebst, indem du sie respektierst, auch wenn du einige der Dinge bedauerst, die sie tun.
 
 
Möge Gott dir helfen und dir Weisheit in dem geben, was du sagst. Manchmal kann ein Satz ausreichend sein; zu anderen Zeiten besteht vielleicht die Möglichkeit zu einem ausführlicheren Gespräch. Denke daran, dass du das Kind bist, das seine Eltern um etwas bittet, und nicht ihr Vorgesetzter, der versucht, sie zu verurteilen und ihnen zu sagen, wie sie ihr Leben zu führen haben.
 


Gebet mit Freunden
 


Es wäre hilfreich, wenn du deine christlichen Freunde und/oder Geschwister dazu bringen könntest, in dieser schwierigen Angelegenheit für dich zu beten. Vielleicht könnt ihr gemeinsam mit ihnen über das beten, was du tun möchtest, um deinen Eltern zu helfen. Sei beharrlich im Gebet. Das erste Gleichnis in Lukas 18 zeigt, wie wichtig es ist, weiter zu beten, bis der Herr auf dein Gebet antwortet. Möge der Herr dir helfen und dich als seinen Boten benutzen, um deinen Eltern zu helfen!
 

(aus Grace & Truth, Oktober 2020)

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