Post von Euch

Vergeblich glauben? (1. Kor 15,2)

Hallo,

Bei einer Bestellung beim CSV-Verlag wurde die Zeitschrift „Folge mir nach“, Ausgabe 02/20 beigelegt. Mit großem Interesse habe ich sie gelesen und auch den Artikel „Ist meine Erlösung sicher?“ Teil 2: Einwände - Antworten aus der Bibel. Leider kenne ich den Teil 1 nicht.
Jedoch möchte ich zu dem Teil 2 etwas anmerken. Mir fehlt in der Auflistung der Bibelstellen zu diesem Thema die Stelle 1.Kor 15, 1-2. Wie ist diese Stelle einzuordnen in das Fazit zum Artikel:

1.Korinther 15,2
 Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, dass ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid.

D.

 

Lieber D.,

vielen Dank für deine Frage über das Festhalten am Wort und über ein vergebliches Glauben. Gerne will ich versuchen, darauf eine Antwort zu geben, die sich auf die Bibel gründet.

Dabei empfehle ich, zunächst den ersten Teil des Artikels zu lesen, weil er deutlich macht, dass die Bibel von ewiger Erlösung, Errettung, Vergebung und vom ewigen Leben spricht – ohne zeitliche Befristung. Wie im Einstieg zum zweiten Teil skizziert, können scheinbar gegenteilig lautende Bibelstellen diese Sicherheits-Stellen nicht aushebeln. Hier der Link zum ersten Teil des Artikels.

 

Die vier Stufen des Glaubens in 1. Korinther 15

Dieses bekannte und wichtige Auferstehungskapitel zeigt, dass das ganze Evangelium an der (körperlichen) Auferstehung des Herrn Jesus Christus hängt. Das Evangelium hatte die Christen in Korinth in vier Stufen erreicht:

  1. Paulus hatte es ihnen verkündigt;
  2. die Menschen in Korinth hatten es angenommen;
  3. sie standen in dieser Botschaft, d.h. sie gründeten ihre Sicherheit darauf;
  4. sie wurden durch dieses Evangelium errettet – bis zum endgültigen Ziel im Himmel.

Diese Fakten waren da, sie verschafften den Christen damals und heute Gewissheit und Sicherheit – auf Basis der Auferstehung von Jesus Christus.

 

Das „Wenn“ des Festhaltens

Paulus hatte geschrieben, dass die Gläubigen durch das Evangelium gerettet werden; nun fügt er hinzu: „…wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe“. Die Entgegnung der Korinther auf diese offensichtlich rhetorische Aussage konnte nur lauten: „Natürlich, Paulus, wir halten an dem Wort fest, wir stehen doch darin – wir haben es doch angenommen!“ Mit dieser Formulierung vertieft Paulus die zuerst genannten Stufen. Darauf kann er später aufbauen und sinngemäß sagen: „Euer Evangelium fußt auf der Auferstehung Christi – Hände weg von der Leugnung der Auferstehung!“  Es geht also bei dieser Formulierung nicht darum, Zweifel zu säen, sondern Gewissheit zu stärken.

 

Vergeblich glauben?

In dem Nachsatz des Textes in Vers 2 ergänzt Paulus: „…es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt habt“. Wenn man den Bibeltext weiterliest, fällt auf, dass mehrfach das Vergebliche der Predigt, des Glaubens, der Mühe erwähnt wird (Verse 10.14.17.58). Immer wird es in Verbindung mit der Irrlehre, dass Tote nicht auferweckt werden, vorgestellt: Alles wäre vergebens ohne die Auferstehung, wir wären die Elendesten von allen Menschen! So beginnt Paulus hier in Vers 2 bereits seine Beweisführung und sagt gleichsam: „Wenn ihr allerdings geglaubt habt, ohne dass es eine Auferstehung gibt, dann wäre das komplett vergeblich, ohne Grundlage“. Mit dem „es sei denn“ (in Vers 27 mit „ausgenommen“ übersetzt)  macht er deutlich, dass das Gott sei Dank anders ist: „Undenkbar! Ihr habt keineswegs ohne Basis geglaubt – das mache ich euch jetzt noch einmal in den nächsten Versen deutlich“. Der Satzteil soll also die Festigkeit des Glaubens auf der Basis der Auferweckung verdeutlichen.

 

Fazit

Christen gründen ihren Glauben auf die Auferstehung und halten daran fest. Sie haben nicht etwa ohne Grundlage geglaubt, sondern mit festem Boden unter den Füßen: Christus ist aus den Toten auferweckt! Ihr Glaube ist nicht vergeblich.

Es ist mein Wunsch, die interessante und wichtige Frage zu diesem Bibeltext verständlich beantwortet zu haben. Sonst schreibe mir gerne noch einmal.

 

Herzliche Grüße,

Martin