Glaube im Alltag

Segelboot und Motorboot

An Pfingsten kam der Heilige Geist auf die Erde herab. Seitdem wohnt Er in allen, die an den Herrn Jesus und sein Erlösungswerk glauben. Durch den innewohnenden Geist steht Christen eine göttliche Kraft zur Verfügung, die ihr Leben verändern und prägen sollte.

Schon zur Zeit des Alten Testament wirkte der Geist Gottes an den Gläubigen und gab ihnen immer wieder Kraft für ihren Dienst (Mich 3,8 u.a.). Aber erst nachdem der Herr Jesus im Himmel verherrlicht worden war, kam der Heilige Geist am Pfingsttag auf die Erde herab (Joh 7,39; Apg 2,1). Seitdem wohnt der Geist in den Gläubigen, wodurch die Quelle der Kraft nun in ihnen ist (1. Kor 6,19; Joh 14,17 u.a., vgl. Apg 1,8).

Man könnte den Unterschied zwischen einem Gläubigen vor Pfingsten und einem Gläubigen nach Pfingsten mit dem Unterschied zwischen einem Segelboot und einem Motorboot vergleichen. Das Segelboot wird von einer Kraft bewegt, die von außen kommt: Der Wind treibt das Schiff voran. Ohne diese äußere Kraft kann das Schiff keine Fahrt aufnehmen. Bei einem Motorboot sieht die Sache anders aus: Es ist nicht auf Kraft von außen angewiesen. Die Kraft befindet sich im Motorboot und steht ständig zur Verfügung. Darum ist es wenig verwunderlich, dass das Motorboot in aller Regel schneller durchs Wasser gleitet als ein Segelboot.

Wir sollten beständig von einer geistlichen Kraft geprägt sein, die die Kraft der Gläubigen, die vor dem Pfingstereignis gelebt haben, übertrifft. Doch die Realität sieht oft anders aus, und wir scheuen uns vielleicht sogar, unser Glaubensleben mit dem zu vergleichen, was wir im Alten Testament von Noah, Mose, Elia und anderen lesen.

Wie kommt es zu dieser Kraftlosigkeit in unserem Christenleben, obwohl doch der Geist Gottes in uns wohnt? Das rührt daher, dass wir den Heiligen Geist betrüben und so seine Wirkung in uns dämpfen (Eph 4,30; 1. Thes 5,19). Wir betrüben Ihn durch unser mattes Gebetsleben, durch unseren Egoismus, durch unser geringes Interesse an Gottes Wort und durch unser kleingläubiges Grübeln. Wollen wir nicht allen „Ballast“ aus dem „Motorboot unseres Lebens“ hinauswerfen, damit wir wieder neu die Kraft des Heiligen Geistes erleben?