Editorial

Herzenssache: erforschen und tun

Die Anzahl der Studierenden an Hochschulen in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren um ca. 50 % gestiegen. Die Anzahl der Auszubildenden dagegen hat stark abgenommen; überall bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt. Worin diese Entwicklung ihre Ursache hat und inwieweit dieser Trend „gesund“ ist, mögen andere beurteilen.

Wie sieht es im Bereich der „geistlichen Ausbildung“ aus? Sind dort auch immer mehr „Studierende“ zu verzeichnen – solche, die das Wort Gottes gründlich erforschen? Schön wäre, wenn die Zahl der „Studierenden“ und die Zahl der „Praktiker“ parallel stetig ansteigen würde.

Um das Wort Gottes zu erforschen, braucht man nicht als Student an einer Hochschule eingeschrieben zu sein. Denn dabei kommt es nicht vorrangig auf den Intellekt an, sondern auf das Herz. Beispielhaft ist hier Esra: Er „hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun“ (Esra 7,10).

Beides ist wichtig: erforschen und tun. Wer nur forscht, wird zu einem Theoretiker. Die Beschäftigung mit der gesunden Lehre muss sich in unserem Verhalten widerspiegeln – auch in den kleinen Dingen des Alltags. Allerdings sollten wir auch die Reihenfolge beachten: erst erforschen, dann tun. Wer das Wort Gottes nicht regelmäßig aufnimmt, wird in der Praxis kaum Gelingen haben. Denn unser Denken und Handeln muss von Gottes Wort geleitet sein, wenn es Gott gefallen und anderen zum Segen sein soll.

In diesem Sinn empfehlen wir die Serie über das Buch Esra (S. 11-18) in der Rubrik „Bibelstudium“. Da gibt es einiges zu entdecken, was im Lebensalltag auch gleich getan werden kann. Die langen Abende in diesem Monat laden dazu ein, sich mit dem Wort Gottes und den Artikeln von Folge mir nach zu befassen. Wie gesagt: Es ist Herzenssache!