Editorial

Das persönliche Grußwort

„Würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes“ (Kol 1,10) – das ist das Lebensprogramm des Christen in knapper und doch tief gehender Form ausgedrückt. Ein wesentliches Ziel dabei ist die „Frucht“ für Gott. Der Herr Jesus hat seinen Jüngern gesagt: „Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt, und ihr werdet meine Jünger werden“ (Joh 15,8). Durch Fruchtbringen würden sie sich als seine echten Jünger erweisen, denn gerade das würden sie bei ihrem Meister, dem Herrn Jesus selbst, sehen und von Ihm lernen können, der gehorsam und freiwillig seinem Gott und Vater diente.

Wenn ihr das neue Heft öffnet, findet ihr den Begriff „Frucht“ nicht sofort (siehe aber S. 18), und doch ist dieser Gedanke in mehreren Artikeln enthalten. In dem Artikel „Evangelistischer Ansporn“ (S. 20), der zeigt, wie der Apostel Paulus die Gute Botschaft bezeugte, beeindruckt die selbstlose Hingabe, die bleibende Frucht brachte; in dem weiteren Artikel zu „Guten Werken“ (S. 16) öffnet sich ein weites Feld, wo jeder und jede einen „Tätigkeitsbereich“ für sich entdecken kann, wo Bereitschaft, Fleiß und Ausdauer gefragt sind.

Die erste Frucht aber, die der Herr Jesus sucht und die seinen Vater ehrt, ist die Veränderung oder Umgestaltung unseres Wesens in sein Bild: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (2. Kor 3,18). Was sucht Gott, unser Vater, wenn nicht, dass Er in denen, die Er „sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen“ (Apg 20,28), etwas von den Wesenszügen seines Sohnes sehen kann: Eigenschaften, die Christus hier auf der Erde auszeichneten, Gedanken, die sein Handeln bestimmten, und die der Heilige Geist auch bei uns als Frucht bewirken will (Gal 5,22). Das ist die Grundlage, von der alle Frucht für Gott ausgeht, zu seinem Wohlgefallen.