Komm zum Herrn Jesus!

Als der Herr Jesus auf der Erde war, hat Er verschiedenen Menschen zugerufen: „Komm zu mir!“ Die Absicht seiner Au$orderung war nicht in jeder Situation die gleiche. Entweder wollte Er seinen Mitmenschen etwas geben, oder Er wünschte etwas von ihnen. Und manchmal rief er andere zu sich, damit sie einfach bei Ihm seien.

Trotz der verschiedenen Anliegen ging es dem Herrn Jesus darum, dass die Menschen seinem Ruf Folge leisteten und gehorchten. Nur wer tatsächlich zu Ihm kam, wurde gesegnet. Das gilt heute noch. Wir wollen einige „Komm zu mir“-Aufrufe des Herrn Jesus ansehen und auf unser Leben anwenden.

Komm zu mir – ich gebe dir Ruhe

In Ma"häus 11,28 sagt der Herr Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ Das ist der Ruf zur Bekehrung. Dieser Appell gilt allen Menschen. Diese werden jedoch vom Herrn in zwei Gruppen eingeteilt.

  • Die Mühseligen sind vielleicht solche, die sich aktiv abmühen, Go" zu gefallen: sei es z.B. durch Ausüben von guten Werken, Einhalten von religiösen Regeln oder Aufrechterhalten von ethischen Werten.
  • Die Beladenen sind Menschen, die ohne Go" leben und sich dadurch nicht nur aktiv, sondern auch passiv (ohne sich dessen bewusst zu sein) eine Sündenlast au%aden.

Ob man nun versucht ein guter Mensch zu sein oder einfach nach dem Lustprinzip lebt, man wird nie Ruhe des Gewissens und wahre Erfüllung im Leben erfahren. Das kann nur der Herr Jesus geben. Er schenkt es jedem umsonst. Man muss nur zu Ihm kommen. Das Angebot gilt allen, aber man muss es persönlich in Anspruch nehmen. „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!“ (Joh 7,37).

Komm zu mir – ich gebe dir Leben

In Johannes 5,40 sagt der Herr Jesus: „Ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt“. Wir können es positiv ausdrücken: Wer zum Herrn Jesus kommt, bekommt von Ihm Leben. Das ewige Leben empfangen wir bei der Bekehrung. Go" vergibt uns nicht „nur“ die Sünden, sondern er schenkt uns zusätzlich etwas Großartiges: ewiges Leben. Das ist eine einzigartige Gabe.

Das ewige Leben … 

  • ist im Sohn Go"es (1. Joh 5,12). Wir haben das ewige Leben in Ihm. Weil Er lebt, leben wir (Joh 14,19). 
  • kennzeichnet das Leben der Familie Go"es. Durch den Glauben an den Herrn Jesus sind wir Kinder Go"es, aus Go" geboren (Joh 1,12.13; 1. Joh 3,1.2).
  • besteht darin, Go" den Vater und Jesus Christus zu erkennen, d.h. tiefe Gemeinscha' mit gö"lichen Personen zu haben (Joh 17,3).
  • ist die „Eintri"skarte“ in den Himmel und das Vaterhaus. Weil der Herr Jesus im Vaterhaus ist, werden auch wir dahin kommen (Joh 14,3; 17,24).

Komm zum Sohn Go"es, glaube an Ihn, und du hast ewiges Leben (Joh 3,16)!

Komm zu mir – sei mein Jünger

Nach dem Ruf zur Bekehrung ru! uns der Herr Jesus in seine Nachfolge. Weil Er uns so viel geschenkt hat, wünschtEr, dass wir seine Jünger werden. In Lukas 14,25-33 spricht der Herr Jesus über Jüngerscha!. Dabei stellt Er verschiedene Bedingungen. Wer diese nicht erfüllt „kann nicht mein Jünger sein“, so sagt der Herr dreimal in diesem Abschni#. Wir wollen uns einige dieser Bedingungen ansehen, die uns helfen, Jünger des Herrn zu werden:

  •  Persönliche BeziehungzumHerrnwenn jemand zu mir kommt (V. 26)
    Jeder muss persönlich den Wunsch in seinem Herzen haben, dem Herrn nachzufolgen. Niemand kann vom Glauben seiner Eltern leben. Deshalb muss jeder persönlich zum Herrn Jesus kommen und Gemeinscha! mit Ihm p%egen. 
  • dem HerrnJesusdieerstePrioritätgeben– hasst nicht seine Familienmitglieder (V. 27)
    Es geht hier nicht darum, buchstäblich zu hassen. Der Gedanke ist vielmehr: Jemand zurücksetzen oder den zweiten Platz geben (vgl. 1. Mo 29,30.31). Der Herr Jesus möchte an der ersten Stelle unserer Zuneigungen stehen (Joh 21,15; O' 2,4). Dann wird alles andere im Leben die richtige Reihenfolge haben.
  •  Selbstverleugnung – hasst sein eigenes Leben und trage sein Kreuz (V. 26.27)
    Praktische Selbstverleugnung bedeutet: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Der Herr soll seine Interessen in uns verwirklichen können und uns so führen, wie Er will. Er selbst ist unser großes Vorbild.
  • Bereitscha$ habenzuverzichten– allem entsagen (V. 33)
    Abschließend sagt der Herr, dass keiner sein Jünger sein kann, wenn er nicht allem entsagt. Das meint nicht, dass wir einfach pauschal auf alles verzichten müssen. Aber wenn der Herr jetzt irgendetwas von uns verlangt, weil Er es an anderer Stelle und durch jemand anderes benutzen will, möchte Er bei uns die Bereitschaft sehen, auf diesjetzt zu verzichten (vgl. Apg 21,12).

Wir können zusammenfassend festhalten: Christ werden kostet nichts, aber Christ sein kostet viel! Wobei wir hier die Seite unserer Verantwortung haben. Wir wollen nicht die Gnade Gottes vergessen, die uns jederzeit in unendlicher Fülle zur Verfügung steht, um ein Jünger des Herrn Jesus zu sein (Joh 1,16). Und wir vergessen auch nicht den inneren Segen und die tiefe Freude, die mit entschiedener Nachfolge verbunden sind.

Komm zu mir – sei mein Diener

In Verbindung mit dem Appell zur Nachfolge, signalisierte der Herr auch die Absicht, seine Jünger als Diener einzusetzen (Mk 1,17). Später in Mk 3,13.14 rief der Herr Jesus herzu, welche Er selbst wollte. Und dann kamen sie zu Ihm. Darin sehen wir die Berufung der zwölf Jünger zum Dienst. Das Ziel dieser Berufung war unter anderem: 

  • damit Er sie aussende zu predigen
    Sie wurden berufen für einen bestimmten Dienst. Aber die Aussendung dazu fand erst später in Markus 6,7 sta$. O%ensichtlich gibt es zwischen der Berufung und der Aussendung zum Dienst eine Zwischenzeit.
  •  damit sie bei Ihm seien
    Diese Zwischenzeit ist die Nähe bei Ihm. Bevor die Jünger dem Herrn selbst im Ausführen von Au&rägen dienen konnten, mussten sie zu Ihm kommen und bei Ihm bleiben. In den Kapiteln 3,20-6,6 dur&en sie Ihn begleiten und dabei viel von dem vollkommenen Diener lernen.

Der Herr Jesus möchte, dass wir Ihm dienen. Das ist ein großes Geschenk. Damit unser Dienst zum Segen sein kann, müssen wir vorher bei Ihm gewesen sein, d.h. die Gemeinscha& mit dem verherrlichten Herrn durch das Lesen des Wortes Go$es und durch Gebet p'egen. Wenn wir den vollkommenen Diener im Wort Go$es betrachten, lernen wir etwas von seiner Gesinnung. Wenn wir beten, sind wir abhängig von dem verherrlichten Herrn, der uns auch die Fähigkeiten und die Kra& für den Dienst schenkt. Lasst uns zum Herrn Jesus kommen, um Ihm in Hingabe zu dienen!

Komm zu mir – bleibe bei mir

In 1. +essalonicher 4,16 lesen wir von einem gebietenden Zuruf des Herrn Jesus vom Himmel her. Das ist der Ruf zur Entrückung. Diesem Zuruf werden alleGläubigen folgen, weil er nichts mit menschlicher Verantwortung zu tun hat, bei der wir versagen könnten. Hier bekommen wir den neuen, himmlischen Körper, in dem wir nicht mehr sündigen können. Die Entrückung ist für alle Glaubenden ein Akt reiner Gnade Go$es. Ebenso die Tatsache, dass wir allezeit bei dem Herrn sein dürfen.

In Johannes 17,24 sagt der Herr selbst: „Ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien.“ Dann wird es nicht mehr darum gehen, Ihm zu dienen, sondern dann dürfen wir seine Herrlichkeit schauen.

Unser Herr und Heiland, der uns Ruhe und ewiges Leben geschenkt hat, dem wir nachfolgen und dienen dürfen, wird uns zu sich rufen und uns in das Haus des Vaters holen, damit wir in alle Ewigkeit bei Ihm sein werden. Dort dürfen wir seine ganze Schönheit und Herrlichkeit anschauen. Was für eine anbetungswürdige Person!

Wollen wir nicht schon hier auf dieser Erde Ihm gehorchen und zu Ihm gehen, wenn Er uns zuru&: „Komm zu mir!“? Er selbst hat gesagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ (Joh 6,37).

Roman Naef

Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Go"es. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Go"es nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen. Und er nahm sie in die Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie. Markus 10,14-16

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“