Eine folgenreiche Nacht

Eine folgenreiche Nacht

Peter verließ entgegen den dringenden Bitten seiner Mutter an diesem Abend das Haus, um sich mit seinen Freunden zu treffen. Er dachte: „Etwas Zerstreuung muss einfach sein: Die Eltern sind aus einer anderen Zeit. Schließlich ist man nur einmal zwanzig.“ Im Weggehen hörte er noch, wie seine Mutter sagte: „Peter, ich bete für dich, bis du wiederkommst.“

Heute Abend erschien ihm das ganze Vergnügen fade. Es kam einfach keine Stimmung auf, und so entschloss er sich schließlich, nach Hause zu gehen.

Im Schlafzimmer seiner Mutter war noch Licht. Das wunderte ihn, und er trat in das Zimmer. Seine Mutter lag vor ihrem Bett auf den Knien, den Kopf auf die Decke gestützt. Er ging näher heran. Da! – Sie war tot!

Das war für ihn ein furchtbarer Schlag. War es nicht der Kummer, der seiner Mutter das Herz gebrochen hatte? Hatte nicht er ihren Tod auf dem Gewissen, er – ihr unwürdiger Sohn? Das war nicht wiedergutzumachen.

Diese Nacht hinterließ ihre Spuren in seinem Leben. Gott begann, zu ihm zu reden. Peter hatte das Beispiel seiner Mutter gesehen und oft ihren Rat gehört. Jetzt wollte er ihn befolgen. In seiner Gewissensnot wandte er sich zu Gott. Er gab zu, dass er ein Sünder war, bekannte seine Sünden und fand im Glauben an das Sühnungsblut des Herrn Jesus Vergebung.

In den vielen Lebensjahren, die ihm noch geschenkt waren, war Peter ein lebendiges Zeugnis dafür, wie Gott den rettet, der mit seinen Sünden zu Ihm kommt. Er hatte es unter tragischen Begleitumständen ja selbst erlebt.

„Mach dich auf, klage in der Nacht beim Beginn der Nachtwachen, schütte dein Herz aus wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn; hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder“ (Klagelieder,Kapitel 2, Vers 19).