Das persönliche Grußwort

Seit einiger Zeit geistert „Second Life“ durch die Presse. Dieses Online-Spiel gibt es zwar schon über vier Jahre, aber erst in den letzten Monaten boomt es so richtig: In einem Jahr ist die Teilnehmerzahl von Mio. auf jetzt über 7 Mio. gewachsen. Die „virtuelle Welt“, die die Software-Firma Linden Lab da erzeugt hat, hat für viele eine große Faszination. Unter den zigtausend „Bewohnern“, die gleichzeitig online sind (auch wenn nur fünfzig zugleich an einem virtuellen Ort sein können), verspricht man sich Spaß, Abwechslung und Unterhaltung – und manchmal auch mehr: business, sex and crime fehlen in der virtuellen Welt ebenso wenig wie in der realen.

Wir wollen hier nicht über „SL“ philosophieren. Aber der Name bringt mich doch zum Nachdenken: Second Life – ein zweites Leben. Hat nicht jedes Computerspiel gegenüber dem richtigen Leben den Vorteil, dass ich, wenn ich Fehler mache, beliebig oft „neu starten“ kann, bis jeder Level tadellos bestanden, der Gegner fehlerfrei besiegt oder die perfekte Bundesliga-Saison hingelegt wurde? Das wahre Leben lebe ich nur einmal. Ein Fehler kann bleibende Folgen haben. Und doch: Ich kann es auch „neu starten“ – ich muss es sogar, wenn ich mit Gott leben will. Die Bibel nennt das Buße und Umkehr – ein Neuanfang mit Gott, der alle Fehler, alle Sünden vergibt.

Ein zweites Leben wartet auch in anderer Hinsicht auf mich, das Leben nach dem Tod. In der „Pinnwand“ (S. 8/9) werdet Ihr folgenden Satz finden: „Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist“ – so sagte es der amerikanische Autor aus dem vorletzten Jahrhundert, James Branch Cabell. Und der Christ weiß, dass die beste Welt „jene Welt“ (Lukas 0,35) ist, die noch vor ihm liegt. Etwas zum Nachdenken ...