19 Kontrastpunkte: Endzeit und Jüngerschaft
19 Kontrastpunkte: Endzeit und Jüngerschaft I
Endzeit und Jüngerschaft
Hat sich der eine oder andere Leser vielleicht auch schon gefragt, warum Gott sein Leben für die christliche Endzeit bestimmt hat? Warum konnten wir nicht in einer Zeit aufwachsen, wo – moralisch gesehen – vieles noch besser aussah? – Nehmen wir zur Kenntnis, was der Prediger dazu sagt: „Sprich nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach“ (Pred 7,0). Mit anderen Worten: Es nützt dir nichts, vergangenen Tagen nachzuwei- nen oder gar gedanklich in die Vergangenheit zu flüchten. Wer weise ist, wird sich bemühen, die Gegenwart zu meistern – auch wenn es schwere (oder gefährliche) Zeiten sind, wie die Bibel es in . Timotheus 3 voraussagt.
Gut, dass Gott uns nicht alleine lässt, das richtige Urteil über diese Zeiten zu finden. Er selbst teilt uns in 2. Timotheus 3,2–5 seine Diagnose mit anhand von 19 Merkmalen – das erste davon greife ich in diesem Heft auf, die anderen folgen in den nächsten Ausgaben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Gott an dieser Stelle nicht das Verhalten von Heiden beschreibt, sondern von Menschen, die sich äußerlich zum Christentum bekennen. Das macht die Sache umso ernster. Und da alle wiedergeborenen Gläubigen einen Teil der Christenheit ausmachen, müssen auch sie sich der Diagnose Gottes stellen.
Treffen einige der aufgezählten Merkmale auch auf dich zu? Oder bist du ein „Mensch Gottes“, der von der Ungerechtigkeit absteht, die Interessen Gottes in dieser Welt vertritt und „zu jedem guten Werk völlig geschickt ist“ (. Tim 3,7)? – Die folgenden Überlegungen sollen helfen, eine aufrichtige Antwort auf diese Fragen zu finden.
Selbstsucht – oder Hingabe?
Wer kennt sie nicht – Menschen, die nur auf das eigene Wohl und den eigenen Vorteil bedacht sind? Vielleicht denken wir dabei an einen Politiker oder an einen der großen Wirtschaftsbosse; oder an unsere Nachbarn, die sich in diesen Tagen scheiden lassen, weil jeder für sich selbst lebt und sorgt. Oder hast du vielleicht einen Schul-/Arbeitskollegen, der auf Kosten anderer Lorbeeren sammelt, aber gleichzeitig bekennt, Christ zu sein? Es ist heutzutage nicht schwer, viele solcher egoistischen Erscheinungen aufzuzählen, weil sie eben unsere Zeit kennzeichnen.
Doch wie steht es mit mir und Dir? Entspringt unser Verhalten gelegentlich auch selbstsüchtigen Motiven? Das wäre schade. Denn: Selbstsucht (oder Eigenliebe) ist das Gegenteil von Hingabe und Liebe zu Christus.
Solche, „die um einen Preis erkauft worden sind“, gehören nicht mehr sich selbst (vgl. . Kor 6,9.0). Ihr Herr hat jetzt Anspruch an sie und ihr Leben, d.h. an allen ihren Lebensbereichen. Die Frage, ob und wie wir uns diesem Anspruch stellen, hängt von unserer Bewertung des „Kaufpreises“ ab. Unser Herr ist ja auch unser Heiland, der für uns mit seinem Leben bezahlt hat. Wer das begreift, wird „nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist“ (. Kor 5,5). Selbstsucht beraubt unseren Herrn. Sie ist zudem auch ein „Feind“ der Bruderliebe. Wer stets seinen eigenen Vorteil sucht, wird sich – wie Lot – zwangsweise von seinen Glaubensgeschwistern entfernen (vgl. . Mo 3,0.). – Nein, wir wollen nicht auf das Unsere sehen, sondern „auch auf das der anderen“ (Phil ,5). Gerade das hat der Herr gemeint, wenn er gebietet, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat (vgl. Joh 3,34). Da hat Egoismus keinen Platz mehr. Das Streben nach dem eigenem Wohlbefinden steht hinten an. Alle setzen sich für das Wohl der anderen ein, mit dem Ergebnis, dass sich alle wohl fühlen werden! Solch ein Verhalten zeigt Wirkung: Unsere Mitmenschen werden erkennen, dass wir Jünger Jesu sind (vgl. Joh 3,35). – Willst du dazu beitragen?
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