Elihu, Esra, Esther, Erbauung, Epaphroditus, Esel

Bibel Lexikon

Elihu, Epaphroditus, Erbauung, Esra, Esther, Esel

 

Elihu

1. Ein Sohn Barakeels des Busiters, vom Geschlecht Ram. Er wird plötzlich in der Geschichte Hiobs eingeführt. Er war jung und sprach erst, als Hiob und seine drei Freunde aufgehört hatten zu reden. Sein Zorn entbrannte gegen Hiob, weil dieser eher sich selbst rechtfertigte als Gott; und gegen seine drei Freunde, weil diese ein Urteil über Hiob fällten, obgleich sie seine Angelegenheit nicht verstanden. Nach den Worten Elihus handelt Gott in Gnade und Segen, um den Menschen vom Bösen zu befreien, ihn zu züchtigen und ihn zu beugen. Hiob war ein gerechter Mann, aber er musste in der Schule Gottes seine Lektion lernen (Hiob 23–36).

2. Ein Sohn Tochus und ein Vorfahre Samuels (1. Sam 1,1). In 1. Chronika 6,12.19 offenbar Eliab und Eliel genannt.

3. Einer der Häupter der Tausende von Manasse, der sich David in Ziklag anschloss (1. Chr 12,21).

4. Ein Sohn von Schemaja, ein Korhiter aus der Familie Obed-Edoms, ein tapferer Mann und einer der Torhüter (1. Chr 26,7).

5. Ein Bruder von David und Fürst von Juda (1. Chr 27,18). Vielleicht derselbe wie Eliab, Nr. 3.

Epaphroditus

Epaphroditus brachte Paulus eine Gabe von Philippi. Der Apostel nennt ihn „meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter“. Als er bei Paulus in Rom war, wurde er sehr krank, „dem Tod nahe“. Die tiefe Zuneigung zwischen Epaphroditus und den Heiligen in Philippi wird sehr deutlich durch seine Besorgnis, dass sie von seiner Krankheit gehört haben könnten und dadurch selbst in Sorge um ihn waren. Durch seine Verbindung zu Paulus als einem Gefangenen setzte er sein Leben aufs Spiel (Phil 2,25; 4,18).

Erbauung

Das griechische Wort οικοδομέω bedeutet „bauen, erbauen“. Das gleiche Wort wird für den Bau des Tempels in Jerusalem verwendet (Joh 2,20). Der Herr gebrauchte es, als er sagte, dass Er seine Versammlung bauen würde (Mt 16,18). Οικοδομή kommt oft in den Briefen vor, wenn dazu ermahnt wird, dass alle Dinge in der Versammlung zur Erbauung geschehen sollten (Röm 14,19; 5,2; 1. Kor 14,3–26; Eph 4,16.29). Die Gaben in der Versammlung waren ebenfalls zur Erbauung des Leibes Christi (Eph 4,12). In Zeiten des Niedergangs oder sogar Abfalls werden die Christen ermuntert, sich selbst zu erbauen auf ihren aller heiligsten Glauben (Judas 20). So wie ein Gebäude wächst und verstärkt wird, so wird der Leib Christi auferbaut durch den Dienst des Geistes durch das Wort, bis alle „zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus“ hingelangen (Eph 4,13).

Esra

1. Sohn Serajas und Nachkomme Aarons, Priester und Schriftgelehrter. Er hatte „sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren“ (Esra 7,10). Er war unter den Weggeführten in Babylon. Ihm wurde auf seine Bitte hin gewährt, nach Palästina zurückzuziehen. Reiche Geschenke an Silber und Gold wurden ihm für den Dienst am Haus Gottes mitgegeben. Er erwies seinen Glauben darin, dass er auf eine Eskorte für ihn und seine Gefährten als Begleitung verzichtete. Er rechnete auf die „gute Hand Gottes“, die über ihm war. Seine Gottesfurcht erwies sich außerdem darin, dass er sich tief beugte und Gott um Hilfe anrief, als er von der Verbindung der Priester mit heidnischen Frauen erfuhr (Esra 7–10).

Nach dieser Begebenheit hören wir zwölf Jahre lang nichts mehr von ihm. Dann allerdings finden wir ihn auf einem Gerüst von Holz stehen (Neh 8,–18). Er las dem Volk aus dem Gesetz vor. Dabei gaben die Leviten den Sinn des Wortes in den einzelnen Sprachen an. Dies verursachte zunächst große Trauer, doch anschließend auch Ermutigung und sogar große Freude, wie sie seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, nicht gekannt worden war.

Bis auf die Erwähnungen in Nehemia 12,26.36 wird in der Heiligen Schrift nicht mehr von Esra gesprochen. Josephus teilt uns mit, er sei in fortgeschrittenem Alter in Jerusalem gestorben. Ein früherer Geschichtsschreiber berichtet uns allerdings von einem Grab nahe der Zweigstelle des Euphrat und des Tigris, welches das Grab Esras sein könnte.

2. Nachkomme Judas und Kalebs (. Chr 4,7)

Esther

Der persische Name von Hadassa, der Tochter Abichails, des Sohnes Simeis, des Sohnes Kis, eines Benjaminiters. Sie war eine Waise und wurde von ihrem Vetter bzw. Onkel Mordokai aufgezogen. Sie war schön und wurde als passend befunden, dem Persischen König Ahasveros vorgeführt zu werden, der auf der Suche nach einer neuen Ehefrau war, und der wahrscheinlich der in der Geschichte unter dem Namen Xerxes bekannte König ist. Gott gab ihr Gnade in den Augen des Königshofes und veranlasste den König, sie als seine Gemahlin zu erwählen, obwohl sie zu den Völkern gehörte, die erobert worden waren. Allerdings wusste Ahasveros nichts von der jüdischen Abstammung Esthers.

Mordokai, der sich im Gegensatz zu allen anderen Bürgern nicht vor Haman, einem auserwählten Beamten von Ahasveros, niederbeugte, rief dessen Zorn hervor, worauf Haman bei dem König einen Erlass zur Vernichtung aller Juden des Reiches an einem bestimmten Tag erwirkte.

Esther wurde daraufhin von Mordokai beauftragt, den König um die Rettung des Volkes zu bitten. Hierfür ließ Esther alle Juden versammeln, um drei Tage und drei Nächte zu fasten. Dann wollte sie zu dem König hineingehen, „was nicht nach dem Gesetz ist; und wenn ich umkomme, so komme ich um!“(Est 4,6). Gott gab ihr Gnade in den Augen des Königs und er reichte ihr das goldenen Zepter entgegen, nach der damaligen Sitte das Zeichen der Gunsterweisung. Bei einem Gastmahl teilte sie dem König dann mit, dass Haman sie und ihr Volk verkauft habe.

Der König wurde sehr zornig und befahl, Haman mit dem Tod am Galgen zu bestrafen. In einer weiteren Gunsterweisung an Esther gab Ahasveros allen Juden die Möglichkeit, gegen das per Dekret festgeschriebene Vernichtungsurteil zu kämpfen: Ihnen wurde gestattet, sich der Angriffe der Feinde zu erwehren.

Als der König in einer schlaflosen Nacht beim Lesen der Reichschroniken daran erinnert wurde, wie Mordokai ihn vor einem Anschlag auf sein Leben gerettet hatte, –– eine bemerkenswerte Vorsehung Gottes! – ließ er diesen ehren und nun in die Stellung Hamans erheben. Dies brachte den Juden große Vorteile ein, da die Fürsten der Landschaften Mordokai fürchteten. Als der zur Vernichtung des Volkes bestimmte Tag erreicht war, waren die Juden, anstatt selbst vernichtet zu werden, nicht nur in der Lage, sich zu vertei- digen, sondern konnten sich sogar an ihren Feinden rächen. Es wurde ein Festtag und ein Tag der Freude für die Juden. Zur Erinnerung ernannten Mordokai und Esther diese Tage der Befreiung zu jährlichen Festtagen.

Esel

Im Orient nimmt der Esel den Platz ein, welchen das Pferd bei den europäischen Völkern besitzt. Es gilt dort als ein viel edleres Tier und wird für sehr intelligent gehalten (vgl. Jes 1,3). Es wird daher sehr geschätzt und gut behandelt. Der Esel wurde sowohl von Männern als auch von Frauen zum Reiten genutzt oder als Lasttier eingesetzt. Bei Angaben über die Besitztümer von Männern der Bibel wird oft auch die Anzahl der Esel genannt (1. Mo 12,16; Hiob 1,3; 42,12; Esra 2,67; Neh 7,69). Es gibt fünf hebräische Worte für den Hausesel und den wilden Esel, welche sich auf seine Stärke oder seine Farbe beziehen.

Die „weißroten Eselinnen“, die in Richter 5,10 erwähnt werden, sind im Orient noch immer von großem Wert. In manchen Teilen wird das Fleisch des Esels als Lebensmittel hoch geschätzt, aber es war den Juden verboten, das Fleisch der Esel zu essen, weil es unrein ist. Aber es wurde dennoch in der schrecklichen Hungersnot während der Belagerung Samarias gegessen (2. Kön 6,25).

Der Wildesel ist sehr wild und flink und wird nur selten gezähmt. Er ist folglich ein passendes Bild für die natürliche Geburt des Menschen (Hiob 11,12). Der Herr fragte Hiob: „Wer hat den Wildesel frei entsandt und wer gelöst die Fesseln des Wildlings?“ (Hiob 39,5; Jer 2,24; Dan 5,21).

(Quelle: Concise Bible Dictionary, deutsche, überarbeitete Fassung des Originals: www.bibelkommentare.de)